Wer kennt sie nicht, die „Internationale Grüne Woche“ in Berlin – die weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau?
Seit 1926 präsentierten sich hier mittlerweile 75.100 Aussteller aus 119 Ländern einem Millionenpublikum. Nun wird auch der Landkreis Spree-Neiße bei der „Internationalen Grünen Woche“ vom 15. bis 24. Januar 2010 in der Bundeshalle 21 b als Repräsentant für das Land Brandenburg all seine Facetten und Besonderheiten am Brandenburg-Stand vorstellen.
Morgen repräsentiert auch die Teichwirtschaft Eulo den Landkreis Spree-Neiße in Berlin.
Mensch und Natur sollten im Einklang miteinander leben! Was da klingt wie ein schön formulierter Werbespruch, wird bei der Teichwirtschaft Eulo von Christoph Junghanns (Foto 1 -links- mit dem Forster Bürgermeister) tatsächlich praktiziert. Die im ursprünglichen Sinne ausschließlich für die Fischzucht angelegten Teiche nahe Forst (L.) dienen nämlich nicht nur wirtschaftlichen Zwecken, sondern bieten gleichzeitig auch einen Lebensraum für solche geschützte Arten wie Laubfrosch, Rotbauchunke, Eisvogel, Ringelnatter, Fischotter und viele andere. Und so ist Junghanns’ Teichwirtschaft gleichermaßen für sein Gewerbe als auch für den Naturschutz nützlich.
Doch, was des Einen Freud’, ist hier aber auch des Anderen Leid. Der Schaden, der der Teichwirtschaft durch geschützte, Fisch fressende Arten entsteht, stellt schon seit längerem die Wirtschaftlichkeit in Frage. Kormoran, Fischotter und Reiher dezimieren die Satzfischbestände der Teichwirtschaft. Deren kleine Fische, in der Teichwirtschaft aufgezogen, bieten aber wiederum mit ihrem Lebensraum die besten Lebensbedingungen für Laubfrosch, Rotbauchunke usw.. Würde es also keine Teichwirtschaft geben, blieben die Teiche trocken und der Lebensraum für die vom Aussterben bedrohten Tiere ginge verloren; letztere würden zumindest in diesem Gebiet aussterben.
Seit 1992 leitet Christoph Junghanns bereits sein privat geführtes Einzelunternehmen. Bei einer Teichfläche von zirka 230 ha, aufgeteilt auf 28 Teiche, gibt es natürlich immer viel zu tun, so der Teichwirt. Im Frühjahr müssen die Teiche angestaut und mit organischen Substanzen und Kalk angereichert und mit Karpfen besetzt werden. Im Sommer stehen ständige Mäharbeiten der Dämme sowie das Freihalten der Gräben, der Zu- und Abläufe und natürlich das Füttern und Betreuen der Fischbestände im Vordergrund der täglichen Arbeit. Und zum Herbst hin findet dann das Abfischen der 28 Teiche statt. „Dafür brauchen wir natürlich Unterstützung, die mitunter schon mal aus bis zu 15 freiwilligen Helfern besteht“, so Junghanns. Im Winter dienen alle Aktivitäten der Erhaltung der Flächen, die im brachen Zustand gut sichtbar sind.
Natürlich heißt es in dem kleinen Familienunternehmen auch für Frau Vera und Sohn Benjamin, kräftig mit zuzupacken. Vera Junghanns und zwei fest angestellte Verkäuferinnen arbeiten hauptsächlich im Verkaufsbetrieb in Forst (Lausitz) oder sind mit dem Fischverkaufsfahrzeug auf regionalen Märkten in Spremberg, Forst (L.) und Cottbus unterwegs. Und als Nachfolger fest eingeplant ist schon jetzt der 24-jährige Benjamin, der nach seiner Ausbildung zum Umweltschutztechnischen Assistenten eine Lehre zum Fischwirt am „Institut für Binnenfischerei e.V.“ in Potsdam absolvierte. Bestens ausgebildet, mit Spaß bei der Sache und neuen Ideen gehen die beiden Männer nun an neue Projekte heran. Zum Beispiel daran, neben den bestehenden Fischarten wie Karpfen, Schleie, Hecht oder Barsch auch Zander als Speisefisch züchten zu wollen. Da der Zander als Raubfisch aber in den Lausitzer Gewässern nur schwer oder gar nicht zum Speisefisch heranzuzüchten ist, starteten Vater und Sohn gemeinsam mit dem „Institut für Binnenfischerei e.V.“ eine Aufzucht mit Hilfe von Trockenfutter. Was sich hier so leicht anhört, ist allerdings nur schwerlich zu verwirklichen, da sich die Fische nur ungern beeinflussen lassen. „Wir gehen trotzdem davon aus, dass wir in den nächsten Jahren die Zanderaufzucht – als zweites großes Standbein neben dem Karpfen – aufbauen und unseren Kunden einen weiteren schmackhaften Fisch aus dem eigenen Bestand anbieten können“, schaut Christoph Junghanns erwartungsvoll in die Zukunft.
Quelle: Landkreis Spree-Neiße
Foto 1 © Margit Jahn
Foto 2: Impressionen der Mulknitzer Teiche, © Margit Jahn
Foto 3: Karpfenernte – Abfischen im Herbst, Archivbild
Wer kennt sie nicht, die „Internationale Grüne Woche“ in Berlin – die weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau?
Seit 1926 präsentierten sich hier mittlerweile 75.100 Aussteller aus 119 Ländern einem Millionenpublikum. Nun wird auch der Landkreis Spree-Neiße bei der „Internationalen Grünen Woche“ vom 15. bis 24. Januar 2010 in der Bundeshalle 21 b als Repräsentant für das Land Brandenburg all seine Facetten und Besonderheiten am Brandenburg-Stand vorstellen.
Morgen repräsentiert auch die Teichwirtschaft Eulo den Landkreis Spree-Neiße in Berlin.
Mensch und Natur sollten im Einklang miteinander leben! Was da klingt wie ein schön formulierter Werbespruch, wird bei der Teichwirtschaft Eulo von Christoph Junghanns (Foto 1 -links- mit dem Forster Bürgermeister) tatsächlich praktiziert. Die im ursprünglichen Sinne ausschließlich für die Fischzucht angelegten Teiche nahe Forst (L.) dienen nämlich nicht nur wirtschaftlichen Zwecken, sondern bieten gleichzeitig auch einen Lebensraum für solche geschützte Arten wie Laubfrosch, Rotbauchunke, Eisvogel, Ringelnatter, Fischotter und viele andere. Und so ist Junghanns’ Teichwirtschaft gleichermaßen für sein Gewerbe als auch für den Naturschutz nützlich.
Doch, was des Einen Freud’, ist hier aber auch des Anderen Leid. Der Schaden, der der Teichwirtschaft durch geschützte, Fisch fressende Arten entsteht, stellt schon seit längerem die Wirtschaftlichkeit in Frage. Kormoran, Fischotter und Reiher dezimieren die Satzfischbestände der Teichwirtschaft. Deren kleine Fische, in der Teichwirtschaft aufgezogen, bieten aber wiederum mit ihrem Lebensraum die besten Lebensbedingungen für Laubfrosch, Rotbauchunke usw.. Würde es also keine Teichwirtschaft geben, blieben die Teiche trocken und der Lebensraum für die vom Aussterben bedrohten Tiere ginge verloren; letztere würden zumindest in diesem Gebiet aussterben.
Seit 1992 leitet Christoph Junghanns bereits sein privat geführtes Einzelunternehmen. Bei einer Teichfläche von zirka 230 ha, aufgeteilt auf 28 Teiche, gibt es natürlich immer viel zu tun, so der Teichwirt. Im Frühjahr müssen die Teiche angestaut und mit organischen Substanzen und Kalk angereichert und mit Karpfen besetzt werden. Im Sommer stehen ständige Mäharbeiten der Dämme sowie das Freihalten der Gräben, der Zu- und Abläufe und natürlich das Füttern und Betreuen der Fischbestände im Vordergrund der täglichen Arbeit. Und zum Herbst hin findet dann das Abfischen der 28 Teiche statt. „Dafür brauchen wir natürlich Unterstützung, die mitunter schon mal aus bis zu 15 freiwilligen Helfern besteht“, so Junghanns. Im Winter dienen alle Aktivitäten der Erhaltung der Flächen, die im brachen Zustand gut sichtbar sind.
Natürlich heißt es in dem kleinen Familienunternehmen auch für Frau Vera und Sohn Benjamin, kräftig mit zuzupacken. Vera Junghanns und zwei fest angestellte Verkäuferinnen arbeiten hauptsächlich im Verkaufsbetrieb in Forst (Lausitz) oder sind mit dem Fischverkaufsfahrzeug auf regionalen Märkten in Spremberg, Forst (L.) und Cottbus unterwegs. Und als Nachfolger fest eingeplant ist schon jetzt der 24-jährige Benjamin, der nach seiner Ausbildung zum Umweltschutztechnischen Assistenten eine Lehre zum Fischwirt am „Institut für Binnenfischerei e.V.“ in Potsdam absolvierte. Bestens ausgebildet, mit Spaß bei der Sache und neuen Ideen gehen die beiden Männer nun an neue Projekte heran. Zum Beispiel daran, neben den bestehenden Fischarten wie Karpfen, Schleie, Hecht oder Barsch auch Zander als Speisefisch züchten zu wollen. Da der Zander als Raubfisch aber in den Lausitzer Gewässern nur schwer oder gar nicht zum Speisefisch heranzuzüchten ist, starteten Vater und Sohn gemeinsam mit dem „Institut für Binnenfischerei e.V.“ eine Aufzucht mit Hilfe von Trockenfutter. Was sich hier so leicht anhört, ist allerdings nur schwerlich zu verwirklichen, da sich die Fische nur ungern beeinflussen lassen. „Wir gehen trotzdem davon aus, dass wir in den nächsten Jahren die Zanderaufzucht – als zweites großes Standbein neben dem Karpfen – aufbauen und unseren Kunden einen weiteren schmackhaften Fisch aus dem eigenen Bestand anbieten können“, schaut Christoph Junghanns erwartungsvoll in die Zukunft.
Quelle: Landkreis Spree-Neiße
Foto 1 © Margit Jahn
Foto 2: Impressionen der Mulknitzer Teiche, © Margit Jahn
Foto 3: Karpfenernte – Abfischen im Herbst, Archivbild