Dass man in anderen Bundesländern anerkennend auf die zwar kritische, aber immer sachorientierte und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Verband und Ministerium in Brandenburg schaue, sei ihm schon in den ersten beiden Monaten seiner Amtszeit klar geworden, sagte Minister Jörg Vogelsänger. „In allen erarbeiteten Regularien zur Reduzierung des Wildbestands spiegelt sich der Sachverstand aus ihren Gremien wider. Das ist ein großer Erfolg der vergangenen zwei Jahrzehnte. Dafür möchte ich Ihnen heute meinen Dank übermitteln.”
Vor den etwa 250 Delegierten und zahlreichen Gästen des Landesjägertages würdigte Vogelsänger auch den großen persönlichen Anteil des Präsidenten Dr. Wolfgang Bethe am Aufbau und der erfolgreichen Entwicklung des Verbands. Der Oranienburger Tierarzt ist seit Gründung des LJV 1990 im Amt und damit einer der dienstältesten Präsidenten eines Landesjagdverbandes in der gesamten Bundesrepublik.
12.500 Jäger und Jägerinnen in Brandenburg
Als die nach wie vor drängendste Herausforderung für die insgesamt 12.500 Weidfrauen und -männer im Land (fast 80 Prozent im LJV organisiert) bezeichnete Vogelsänger die zunehmenden Probleme, welche der deutliche Anstieg des Schalenwildbestandes für die Land- und Forstwirtschaft mit sich bringt. Während Forstleute und Waldbesitzer bei der Aufforstung naturnaher, gemischter Wälder wegen der hohen Verbissschäden von Rot- und Rehwild oft nur noch die Umzäunung junger Kulturen bleibt, klagen Landwirte in allen Teilen Brandenburgs vor allem über große Schwarzwild-Schäden auf zumeist frisch bestellten Äckern. Deutliche Anzeichen dafür, dass die Populationen trotz des guten Strecken-Ergebnisses im Jagdjahr 2008/09 noch intensiver und effektiver dem märkischen Lebensraum anzupassen sind.
Diese Aufgabe trotz zunehmender Rückzugsräume in der Nähe von Naturschutzgebieten, Totalreservaten oder nicht bejagbaren Tagebaufolgelandschaften künftig besser zu meistern, wurde beim Landesjägertag in einer gemeinsamen Erklärung als bedeutendes Ziel formuliert. Nach der Unterschrift, die Jörg Vogelsänger mit Dr. Wolfgang Bethe (LJV), Udo Folgart (Landesbauernverband) und Reinhard Gottschalk von der Landesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer leistete, zeigte sich der Agrarminister zufrieden. „Wildschäden auf unseren Nutzflächen können wir nur mit einer engen Vernetzung von Jägern, Bauern und Landbesitzern vorbeugen. Das fängt bei so einfachen Dingen wie der Absprache vor der Ackerbestellung oder dem Anlegen von Schneisen in riesigen Energieflanzenfeldern an. Jetzt muss die auf den Weg gebrachte Erklärung von der Uckermark bis in die Lausitz nur noch konkret von Leben erfüllt werden”, erhofft sich Vogelsänger einen bleibenden Impuls vom diesjährigen Landesjägertag.
Statistik: Rekordstrecke bei Schwarzkitteln
Im Hoheitsgebiet des Brandenburger Jagdverbandes, das zu 1,35 Millionen Hektar aus landwirtschaftlicher Nutzfläche, 1,1 Millionen Hektar Wald und 60.000 Hektar Wasserfläche besteht, wurde laut aktueller Statistik in der Jagdsaison 2008/09 eine Rekordstrecke beim Schwarzwild dokumentiert. Erstmals konnten in diesem Zeitraum mehr als 80.000 Wildschweine (80.151) erlegt werden. Beim Schalenwild folgten Rehwild (69.308), Damwild (13.500), Rotwild (8926) und Muffelwild (959).
Von den etwa 12.500 Jagdscheininhabern im Land sind aktuell 9835 im Landesjagdverband organisiert. Immerhin 640 davon sind Frauen – was einem Anteil von 6,5 Prozent entspricht.
Quelle: Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
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