Insbesondere während der Skalierungsphase stehen viele Hersteller aus der FMCG-Branche vor einem logistischen und produktiven Dilemma: Sollen sie ihre Produkte selbst etikettieren oder diesen Prozess an einen professionellen Copacker auslagern? Entscheiden Sie sich für Outsourcing, ist es ratsam, Zeit und Mühe in die Auswahl des richtigen Partners zu investieren. Denn auch wenn das Etikettieren auf den ersten Blick banal erscheint, können dabei leicht Fehler passieren, die Zeit, Geld und Nerven kosten.
In diesem Artikel teilen wir Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Dutzenden von FMCG-Unternehmen. Als Co-Packing-Unternehmen TRANSPAK Copacking, für das die Produktetikettierung eine der Kerndienstleistungen darstellt, haben wir im Laufe der Jahre fünf praktische Kriterien entwickelt. Diese helfen Ihnen dabei, einen professionellen Partner von einem zu unterscheiden, der nur bei kleineren, gelegentlichen Aufträgen überzeugt.
Wenn Sie eine verfehlte Zusammenarbeit, Zeitverluste und potenzielle Reklamationen vermeiden möchten, sind Sie hier richtig.
Kriterium #1: Zertifikate
Bevor ein FMCG-Unternehmen entscheidet, den Etikettierungsprozess an einen externen Partner zu übertragen, sollte sichergestellt werden, dass dieser Partner die notwendigen Qualitäts- und Sicherheitsstandards erfüllt. Der einfachste und objektivste Indikator hierfür sind entsprechende Zertifikate.
Zu den wichtigsten gehören:
HACCP – Hazard Analysis and Critical Control Points, entscheidend bei der Arbeit mit Lebensmitteln und Kosmetika. Schützt vor Fehlern, die die Gesundheit der Verbraucher gefährden könnten. Für Unternehmen, die Lebensmittel produzieren, ist dies absolute Grundvoraussetzung.
GMP – Good Manufacturing Practice. Dieses Zertifikat bestätigt, dass das Unternehmen nach rigorosen Qualitätsnormen und wiederholbar in den Bereichen Produktion, Verpackung oder Etikettierung arbeitet.
Bio-Zertifikate (z.B. für organische Produkte) – erforderlich, wenn Waren mit Kennzeichnungen wie „organic” oder „bio” etikettiert werden. Fehlt ein solches Zertifikat beim Co-Packer, kann dies dem Hersteller den legalen Vertrieb unmöglich machen.
ISO 9001 / ISO 22000 – nicht unbedingt erforderlich, aber ihr Vorhandensein ist ein starkes Signal dafür, dass das Unternehmen nach geordneten Verfahren arbeitet, qualitätsorientiert ist und bereit für die Zusammenarbeit mit anspruchsvolleren Kunden.
Kurz gesagt: HACCP und GMP sind heute absolute Grundvoraussetzungen im professionellen Co-Packing. Zusätzliche Zertifikate, insbesondere Bio- und ISO-Zertifikate, stärken hingegen die Glaubwürdigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.
Wie lässt sich vorab prüfen, ob ein Co-Packer dieses Kriterium erfüllt? Unternehmen mit Zertifikaten präsentieren diese meist auf der Startseite oder im Bereich „Über uns”. Beim Durchsehen der Website eines potenziellen Partners sollte daher darauf geachtet werden, ob sich dort Verweise auf HACCP, GMP oder andere Zertifikate finden – idealerweise mit konkreter Nummer oder Name der zertifizierenden Institution.
Kriterium #2: Ressourcen – Menschen und Maschinen
Einer der Fehler bei der Auswahl eines Partners für die Produktetikettierung ist die Annahme, dass jedes Co-Packing-Unternehmen am Markt über entsprechende Kapazitäten für große Volumina verfügt. Dabei arbeiten viele Co-Packer im kleinen Rahmen. Sie sind bei kleineren Aufträgen zuverlässig, stoßen bei größeren Volumina jedoch schnell an ihre Grenzen.
Es ist wichtig zu bedenken, dass es auf dem Arbeitsmarkt derzeit immer schwieriger wird, Interessenten für manuelle Arbeiten zu finden. Der Zugang zu solchen Ressourcen zusammen mit entsprechenden Schulungs- und Kontrollprozessen ist einer der größten Werte, den ein Co-Packer in die Zusammenarbeit mit FMCG-Unternehmen einbringt. Ähnlich verhält es sich mit Maschinen. Wenn diese fehlen oder nur begrenzt leistungsfähig sind, kann dies den Produktionsplan des Kunden zunichtemachen, selbst wenn alles andere einwandfrei funktioniert.
In der Praxis bedeutet dies, dass vor Beginn der Zusammenarbeit mit einem Co-Packer sichergestellt werden sollte, dass dieser über die entsprechenden Kapazitäten verfügt – nicht nur für heute, sondern auch mit Blick auf zukünftiges Wachstum.
Wie lässt sich vorab prüfen, ob ein Co-Packer dieses Kriterium erfüllt? Professionelle Co-Packer präsentieren in der Regel ihren Maschinenpark und die Anzahl ihrer Mitarbeiter auf ihrer Website. Ein gutes Zeichen sind auch Referenzen oder die Logos namhafter Kunden auf der Website. Wenn ein Co-Packer große Konzerne betreut, kann er seine Ressourcen wahrscheinlich flexibel erhöhen. Bei Zweifeln kann die Anzahl der beschäftigten Mitarbeiter auch im Handelsregister überprüft werden.
Kriterium #3: Berichterstattung und Rückverfolgbarkeit
Bei vielen Produkten aus dem FMCG-Sektor, insbesondere bei Lebensmitteln, Kosmetikartikeln und Arzneimitteln, ist die Möglichkeit der präzisen Nachverfolgung jeder Charge wichtig. Dies gilt auch für die Etikettierung. Ein Co-Packer sollte eine Dokumentation führen, die es ermöglicht, ein bestimmtes Etikett mit einer bestimmten Warencharge zu verknüpfen. Ein solches Berichts- und Identifizierungssystem kann beispielsweise bei Kontrollen, Reklamationen oder der Notwendigkeit, eine Produktcharge vom Markt zu nehmen, unerlässlich sein.
Nicht jeder Auftraggeber benötigt eine so detaillierte Berichterstattung – alles hängt von der Branche, dem Tätigkeitsumfang und den internen Anforderungen ab. Wenn Ihr Unternehmen jedoch zu dieser Gruppe gehört, sollten Sie unbedingt prüfen, ob der potenzielle Partner über entsprechende Verfahren verfügt.
Wie lässt sich vorab prüfen, ob ein Co-Packer dieses Kriterium erfüllt? Informationen dieser Art erscheinen selten auf der Website. Oft ist direkter Kontakt mit dem Unternehmen und eine konkrete Frage zur Identifizierbarkeit etikettierter Produkte erforderlich. Ein möglicher Indikator kann jedoch die Präsenz großer Konzernkunden im Portfolio sein. Wenn diese Unternehmen mit dem Co-Packer zufrieden sind, kann er wahrscheinlich entsprechende Berichte und Dokumentationen liefern.
Kriterium #4: Kommunikation
Die Art und Weise, wie ein Unternehmen, das Etikettierung (oder eine andere Co-Packing-Dienstleistung) anbietet, zu Beginn der Zusammenarbeit kommuniziert, sagt viel darüber aus, wie die weitere Beziehung aussehen wird. Wenn die Kommunikation bereits beim ersten Kontakt langsam und wenig konkret ist oder die Bereitschaft fehlt, die Kundenbedürfnisse wirklich zu verstehen, dann ist das oft kein Zufall, sondern ein gewisses Verhaltensmuster.
Es lohnt sich daher, nicht nur auf die Antwortgeschwindigkeit, sondern auch auf die Kommunikationsqualität zu achten: Kann das Unternehmen Fragen verständlich beantworten? Bemüht es sich um Präzisierung wichtiger Aspekte? Zeigt es Initiative? Ein guter Co-Packer ist nicht nur ein Ausführender, sondern auch ein Beratungspartner. Aufgrund seiner Erfahrung schlägt er bei Bedarf bessere Lösungen vor oder warnt den Kunden vor potenziellen Risiken, beispielsweise bezüglich Etiketten oder deren Anwendung, die dem Auftraggeber nicht bewusst waren.
Die Art der Kommunikation ist auch ein Gradmesser dafür, wie das Unternehmen mit kleinen und mittleren Betrieben umgeht. Wenn der potenzielle Kunde bereits bei der Anfrage nicht das entsprechende Interesse des Co-Packers spürt, besteht eine große Chance, dass sich das Unternehmen auf größere Aufträge konzentriert und die Zusammenarbeit nicht die entsprechende Priorität haben wird.
Wie lässt sich vorab prüfen, ob ein Co-Packer dieses Kriterium erfüllt? Am besten einfach eine Anfrage senden und genau beobachten, wie der Kontakt verläuft. Ist die Antwort schnell, konkret und von echter Kundenbetreuung geprägt? Wenn Sie ein kleineres Unternehmen sind, sollten Sie zusätzlich prüfen, ob auf der Website oder in Google-Bewertungen Referenzen von Kunden ähnlicher Größe erscheinen. Das ist oft ein gutes Zeichen dafür, dass das Etikettierungsunternehmen auch kleinere Betriebe tatsächlich unterstützt.
Offensichtliches Kriterium: Preis
Obwohl der Preis selten das einzige Auswahlkriterium ist, lässt er sich nur schwer ignorieren – besonders in einer Branche, in der sich der Produktionsumfang direkt auf die Marge auswirkt. Bei der Einzeletikettierung hängt der Preis weitgehend vom Aufwand ab: je größer die Charge, desto niedriger die Stückkosten. Da die Unterschiede erheblich sein können, sollte bei Angebotsvergleichen immer die geplante Auftragsgröße spezifiziert werden.
Ebenfalls wichtig ist, dass sich Co-Packer hinsichtlich der Reife und Stabilität ihrer internen Prozesse stark unterscheiden können. Einige Unternehmen verfügen über fortgeschrittene Qualitätskontrollmechanismen. Sie haben geschulte Mitarbeiter, führen eigene Audits durch und haben klare Verfahren dokumentiert, was in der Praxis einen sehr niedrigen Fehleranteil bedeutet, beispielsweise bei der Etikettenanwendung. Andere Unternehmen arbeiten improvisierter und ohne klare Standards. Letztere können mit niedrigeren Preisen locken, doch das höhere Fehlerrisiko, durch das es zu Verzögerungen, Reklamationen oder Rework-Kosten kommen kann, macht die Endabrechnung oft höher.
Zur groben Orientierung können wir folgende Schätzung abgeben: Bei mittelgroßen Aufträgen, die unter Einhaltung entsprechender Verfahren durchgeführt werden, beträgt der Stückpreis für die Etikettierung meist etwa 20 bis 30 Cent pro Stück.
Wie lässt sich vorab prüfen, ob ein Co-Packer dieses Kriterium erfüllt?
Leiderveröffentlichen Co-Packing-Unternehmen selten Preislisten auf ihren Websites, da die Preise von vielen Variablen abhängen: Chargengröße, Art der Etikettierung (manuell oder maschinell), Verpackungstyp oder Notwendigkeit zusätzlicher Kontrolle. Daher ist es am besten, einfach eine Angebotsanfrage zu senden. Je genauer Sie Ihre Bedürfnisse beschreiben, desto größer die Chance auf eine ehrliche, realistische Kalkulation.
Bevor Sie entscheiden – Zusammenfassung
Die Auswahl des richtigen Partners für die Produktetikettierung ist eine Entscheidung mit realem Einfluss auf die operative Effizienz, die Lieferqualität und die allgemeine Ruhe in der Logistikabteilung. Zwar beginnen viele Unternehmen mit einfachen In-House-Lösungen, doch früher oder später wird die Unterstützung eines externen Dienstleisters nicht nur bequem, sondern geradezu notwendig.
Um eine verfehlte Zusammenarbeit zu vermeiden, sollten Sie bereits beim ersten Kontakt mit einem potenziellen Partner diesen anhand der folgenden fünf Kriterien bewerten: Zertifikate, Kapazitäten, Berichtssystem, Kommunikationsqualität und Preis. Mit diesem Ansatz können Sie schnell einen reifen, skalierbaren Partner von einem Unternehmen unterscheiden, das in Situationen, die Präzision und Flexibilität erfordern, möglicherweise nicht zurechtkommt.
Falls Sie sich für Lohnetikettierung & Umetikettierung als Dienstleistung interessieren, besuchen Sie gerne unsere Website – dort finden Sie praktische Beispiele der Probleme, die wir lösen, Fallstudien unserer Kunden, Antworten auf häufig gestellte Fragen sowie Kontaktdaten, falls Sie uns direkt etwas Konkretes fragen möchten.