Unter der Bezeichnung Diabetes Mellitus verstehen Mediziner eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen eine Störung des Glukosestoffwechsels vorliegt. Da die damit einhergehenden, zu hohen Blutzuckerwerte teils schwere gesundheitliche Folgen nach sich ziehen, ist es von großer Bedeutung, den Diabetes frühzeitig zu erkennen.
Was ist Diabetes?
Diabetes ist eine Stoffwechselkrankheit, bei der je nach Ausprägung die Produktion oder die Wirkung des Hormons Insulin gestört ist. Das bedeutet, dass der Botenstoff entweder gar nicht oder in zu geringem Maß vorhanden ist — hierbei handelt es sich um den sogenannten Diabetes Typ 1.
Wenn jedoch die Insulinproduktion an sich funktioniert, die Zellen das Hormon aber nicht erkennen, dann handelt es sich um den Typ 2 der Erkrankung, der bei weitem am häufigsten vorkommt. So zeigen etwa 93 Prozent aller Personen mit Diabetes Symptome für diese Form, die umgangssprachlich auch als Alterszucker bekannt ist. [1] Lässt sich daraus nun schließen, dass nur ältere Personen Anzeichen dafür aufweisen, zuckerkrank zu sein? Tatsächlich handelt es sich dabei um einen der häufigsten Irrtümer, denn Diabetes kommt in so gut wie allen Altersgruppen vor.[2]
Insulin wird normalerweise in der Bauchspeicheldrüse hergestellt und sorgt dafür, dass der Zucker, der über den Magen-Darm-Trakt ins Blut gelangt, schließlich in die Körperzellen transportiert und dort weiterverarbeitet wird.[3] Ist dies nicht der Fall, dann nehmen die Zellen weniger Zucker auf und in der Folge bleibt der Blutzucker nicht nur nach Mahlzeiten, sondern auch nüchtern hoch, was sich beispielsweise durch einen Test nachweisen lässt. Mit der Zeit schleichen sich dann schließlich Symptome ein, die auf Diabetes hinweisen.
Symptome für Diabetes
Ist der Zuckerstoffwechsel gestört, dann bleibt dies oftmals über einen längeren Zeitraum unbemerkt, was dazu führt, dass die Diagnose Diabetes erst durch einen Test ans Tageslicht kommt. Doch welche Anzeichen weisen darauf hin, dass eine Person zuckerkrank sein könnte? Gibt es klare Symptome, an denen sich Diabetes erkennen lässt?
Die ersten Beschwerden, die Personen mit Diabetes in der Regel haben, sind unspezifisch und reichen von Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und Vergesslichkeit, gesteigertem Durstempfinden und vermehrtem Drang zum Wasserlassen, über Sehstörungen bis hin zu Übelkeit und Schwindel. Auch schlecht heilende Wunden, trockene Haut, Juckreiz oder Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit, bis hin zur depressiven Verstimmung können zu den frühen Anzeichen von Diabetes gehören. Es ist daher eher schwierig, Diabetes frühzeitig zu erkennen, denn all diese Symptome kommen bei einer Vielzahl weiterer Erkrankungen vor.3,1 Es ist von großer Bedeutung, aufmerksam mit dem eigenen Körper zu sein und bereits solche, scheinbar banalen Anzeichen ernst zu nehmen. Lässt sich keine andere Ursache finden und tritt keine Besserung ein, dann kann ein Test auf Diabetes sinnvoll sein. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn Personen zusätzlich zum hohen Blutzucker auch Übergewicht, Bluthochdruck oder erhöhte Blutfettwerte aufweisen — denn damit steigt auch das Risiko, zuckerkrank zu sein. Kommt eine ungünstige Lebensmittelauswahl mit einem hohen Anteil an verarbeiteten oder zuckerreichen Produkten hinzu und findet im Alltag wenig Bewegung statt, dann steigt das Risiko an, dass Antwort auf die Frage „Habe ich Diabetes?“ nach einiger Zeit „Ja“ lautet und damit die Gefahr für unangenehme Folgeerscheinungen, wie Schädigungen des Nervensystems oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ansteigt.[4]
Diabetes vorbeugen und frühe Symptome erkennen
Es muss nicht soweit kommen, dass die Diagnose Diabetes erst durch einen Test herauskommt. Es ist daher wichtig, den eigenen Körper und seine Reaktionen gut kennenzulernen und zu beobachten. Fallen im Laufe der Zeit Veränderungen auf? Fällt die Konzentration scheinbar grundlos schwer? Juckt die Haut und erscheint sie trockener als sonst — ohne, dass sich beispielsweise etwas an der Körperhygiene verändert hat? Steigt das Durstgefühl an und lässt es sich trotz objektiv ausreichender Flüssigkeitszufuhr kaum stillen? Dann kann dies ein Hinweis sein und eine labordiagnostische Untersuchung kann helfen, einen beginnenden Diabetes zu erkennen.
Es ist gut zu wissen, dass sich das Risiko für Diabetes durch Anpassung von Lebensstilfaktoren senken lässt. Regelmäßige Bewegung, ein individuell eingestelltes Stressmanagement und vor allem eine bunte, abwechslungsreiche und pflanzenbetonte Kost tragen, in Verbindung mit einem gesundheitsförderlichen Körpergewicht, einerseits dazu bei, der Entstehung des Diabetes vorzubeugen und andererseits bereits bestehende Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten. Wer Anzeichen bemerkt und die Befürchtung hat, zuckerkrank zu sein, sollte sich medizinische Unterstützung holen. Eine gute erste Anlaufstelle ist dabei der Allgemeinarzt. Er führt gegebenenfalls einen Test durch und untersucht die individuelle Glukosetoleranz, die in Verbindung mit weiteren Beschwerden wiederum einen Hinweis auf Diabetes geben kann.
[1] „Diabetes: Einfach und verständlich erklärt“. Diabinfo.de, https://www.diabinfo.de/leben/diabetes-im-ueberblick.html. Zugegriffen 13. Juni 2025.
[2] „Kennen Sie diese Diabetes-Mythen?“. Helios-gesundheit.de, https://www.helios-gesundheit.de/magazin/news/02/diabetes-mythen/. Zugegriffen 13. Juni 2025.
[3] „Diabetes Typ 2: Symptome und Behandlung“. Barmer.de, https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/wissen/krankheiten-a-z/diabetes-typ-2-1154050. Zugegriffen 13. Juni 2025.
[4] „Diabetes Typ 2“. Bund.de, 4. April 2022, https://gesund.bund.de/diabetes-typ-2. Zugegriffen 13. Juni 2025.