Für die rund 650 nichtärztlichen Beschäftigten und 145 Auszubildenden der Klinikum Dahme-Spreewald GmbH wurde am gestrigen Dienstag nach achtstündigen Verhandlungen eine Tarifeinigung erzielt. Die Vereinbarung sieht nach ver.di-Angaben eine Einmalzahlung von 500 Euro vor, außerdem sollen die Gehälter in drei Schritten um mindestens sieben Prozent steigen. Pflegekräfte erhalten zusätzlich monatlich 50 Euro mehr ab September 2026. Die Nachtzuschläge werden ab Oktober 2025 deutlich angehoben, für Auszubildende steigt die Vergütung rückwirkend ab Juli 2025 um 100 Euro. Zudem wurde für bestimmte Berufsgruppen eine Höhergruppierung vereinbart. Die Tarifeinigung gilt für 27 Monate und muss noch von den jeweiligen Gremien bestätigt werden.
Der ver.di Landesbezirk Berlin-Brandenburg teilte dazu mit:
Für die rund 650 nichtärztlichen Beschäftigten und 145 Auszubildenden der Klinikum Dahme-Spreewald GmbH wurde in der vierten Verhandlungsrunde am Abend des 29. Juni 2025 nach achtstündigen schwierigen Verhandlungen eine Tarifeinigung erzielt. Mit der Tarifeinigung wird eine Einmalzahlung in Höhe von 500 EUR gezahlt. Schon zum 1. August 2025 erhöhen sich die monatlichen Entgelte um 3 Prozent, dabei mindestens um 110 EUR. Dreizehn Monate später, zum 1. September 2026, erfolgt eine weitere Erhöhung um 3 Prozent. Dabei wird das monatliche Entgelt für die Pflegebeschäftigten zusätzlich um weitere 50 EUR erhöht. Ab dem 1. April 2027 wird das monatliche Entgelt noch einmal um 1 Prozent erhöht. Die Tarifeinigung hat eine Laufzeit von 27 Monaten, vom 1. April 2025 bis zum 30. Juni 2027.
Neben der Erhöhung der monatlichen Entgelte werden ab dem 1. Oktober 2025 die Nachtzuschläge von bislang 20 Prozent auf 25 Prozent und für die Nachtzeit von 0 Uhr bis 4 Uhr sogar auf 40 Prozent erhöht. Auch für die Beschäftigten im nächtlichen Bereitschaftsdienst wird der Nachtzuschlag von 15 Prozent auf 20 Prozent erhöht. Für die Auszubildenden erhöht sich die Ausbildungsvergütung rückwirkend ab dem 1. Juli 2025 um 100 EUR.
Für Altenpflegehelfer mit einjähriger Ausbildung und für Hebammen und Entbindungspfleger erfolgt jeweils zum 1. Juli 2025 eine Höhergruppierung um eine Entgeltgruppe. Zusätzlich haben sich die Klinik und ver.di verpflichtet, über die Eingruppierung von Hebammen und Entbindungspflegern weitere Verhandlungen zu führen. Die Tarifeinigung nach acht Verhandlungsstunden war möglich, weil der Arbeitgeber im Laufe der vierten Verhandlungsrunde ein verbessertes Tarifangebot vorgelegt hatte. So ist die Erhöhung der Ausbildungsvergütung zum 1. Juli 2025 gegenüber dem ersten Tarifangebot doppelt so hoch ausgefallen. Auch die Einmalzahlung für die Beschäftigten wurde in den Verhandlungen von 250 EUR auf 500 EUR verdoppelt. Die angebotenen Entgelterhöhungen im Jahr 2025 und im Jahr 2026 treten mit der Tarifeinigung jeweils zwei Monate früher in Kraft als in der dritten Verhandlungsrunde angeboten wurde.
Für die Beschäftigten, die Mitglieder der Gewerkschaft ver.di sind oder noch Mitglied in ver.di werden, konnte mit der Tarifeinigung eine Vorteilsregelung (Differenzierungsklausel) erstritten werden: So erhalten ver.di-Mitglieder auf Antrag und bei Nachweis der ver.di-Mitgliedschaft in jedem Kalenderhalbjahr ab Juli 2025 einen zusätzlichen bezahlten arbeitsfreien Tag. Dies sind über die 27-monatige Laufzeit der Tarifeinigung vier bezahlte freie Tage. „Die Tarifeinigung am 29. Juli 2025 war nach schwierigen Verhandlungen in der vierten Verhandlungsrunde nur möglich, weil rund 140 Beschäftigte nach der erfolglosen dritten Verhandlungsrunde mit ihrer Teilnahme am Warnstreik am 17. Juli 2025 in Lübben und am 18. Juli 2025 in Königs Wusterhausen deutlich gemacht hatten, dass für eine Tarifeinigung ein wesentlich verbessertes Tarifangebot auf den Verhandlungstisch gelegt werden muss“, so Ralf Franke, der ver.di-Verhandlungsführer.
„Wir haben mit der Tarifeinigung leider nicht alle unsere berechtigten Tarifforderungen durchsetzen können, jedoch ist das erreichte Verhandlungsergebnis ein wichtiger Schritt zur weiteren Angleichung der Arbeitsbedingungen an die Arbeitsbedingungen nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst“, so Franke weiter. Die jeweiligen Gremien der Klinikum Dahme-Spreewald GmbH und der Gewerkschaft ver.di müssen der Tarifeinigung noch zustimmen. Die Klinikum Dahme-Spreewald GmbH betreibt im Landkreis Dahme-Spreewald in Königs Wusterhausen das Achenbachkrankenhaus mit 267 Planbetten und in Lübben die Spreewaldklinik Lübben mit 181 Planbetten. Seit 2013 besteht ein Haustarifvertrag, den ver.di alle zwei Jahre neu verhandelt hat. Zum 31. März 2025 wurde der Haustarifvertrag gekündigt. Der Landkreis Dahme-Spreewald ist mit 51 Prozent Mehrheitseigentümer der Klinikum Dahme-Spreewald GmbH. Der private Klinikkonzern Sana Kliniken ist Eigentümer der anderen 49 Prozent.
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Red. / Presseinfo