Lieber Ministerpräsident Matthias Platzeck, liebe Kabinettsmitglieder,
am 14.08. haben einige von Ihnen, wie auch schon oft zuvor, ein paar Worte zu den Plänen in der Lausitz verloren. Sie sprachen davon, dass Sie die Lausitz nicht schwächen, sondern stärken wollen, dass es nicht weniger, sondern mehr Geld geben soll und dass die neue Universität den Namen BTU erhalten soll.
In keinem der Punkte kann ich Ihnen ernsthaft widersprechen, da dies Punkte sind, die auch den Demonstranten am Herzen liegen, aber nichts davon ist wirklich neu.
Dass die Lausitz gestärkt werden solle, wurde von Anfang an proklamiert und mit der Aussage, dass der Name von den Beteiligten frei wählbar sei und auch BTU heißen könne, beschwichtigte Frau Kunst auch schon vor Monaten.
Zur Finanzierung möchte ich zwei Punkte anmerken.
Erstens werden solche Aussagen im Umfeld der BTU zurecht sehr skeptisch gesehen, was Ereignissen aus der Vergangenheit (z.B. dem Rücklagenskandal) sowie der Tatsache geschuldet ist, dass im Haushaltsplan eine wesentliche Mittelsteigerung schwerlich zu erkennen ist.
Zweitens wird eine Steigerung der Finanzierung über die bisherigen Mittel von BTU und HSL hinaus, welche ich unserer Landesregierung durchaus zutraue, von den meisten nicht als Erfolg gesehen werden, solange unsere Hochschulen nach wie vor wesentlich schlechter ausfinanziert sind als in allen anderen Bundesländern. Eine kleine Erhöhung der Mittel wäre zwar eine lokale Steigerung für brandenburgische Verhältnisse, im bundesweiten Vergleich aber vernachlässigbar. Der Bericht der Hochschulstrukturkommission ist in dieser Hinsicht eindeutig.
Das einzige, was für mich neu war, ist der plötzliche Sinneswandel unseres Oberbürgermeisters. Es würde mich brennend interessieren, wie Sie Ihn “überzeugen” konnten.
Was mich und auch viele andere vor Ort jedoch am meisten erzürnte, ist die traurige Tatsache, dass alle von Ihnen ausnahmslos am eigentlichen Problem vorbei redeten, wie auch schon zu unzähligen Gelegenheiten zuvor.
Es geht um das “OB” einer Fusion und noch konkreter um das “WARUM”!
Sie bekunden immer wieder, dass Sie überzeugt davon seien, eine Fusion sei das beste Modell um die lausitzer Hochschulregion langfristig zu stärken.
Wenn Sie also so überzeugt von dieser Idee sind, dann sollte es Gründe dafür geben, gute Gründe.
Wo, wenn nicht in der Wissenschaftspolitik, sollte es eher möglich sein, die Betroffenen, in der Mehrzahl ausgebildete Akademiker, unter Angabe dieser Gründe von der besten Idee zu überzeugen?
Wenn ein Lösungsvorschlag für ein Problem gut begründbar der beste ist, dann wird er bei klarer Darstellung dieser Gründe die meisten in Umfeld der BTU für sich gewinnen, denn sonst wäre er nicht der eindeutig beste Lösungsvorschlag. Als angehender Wissenschaftler bin ich fest davon überzeugt, dass sich die besten Ideen früher oder später durchsetzen.
Sollte im vorliegenden Fall der Vorschlag der Fusion nicht klar der beste sein, so ist es eine bewährte und rationale Strategie, beim Alten zu bleiben, da man damit rechnen muss, dass trotz des großen Aufwandes für die Reform die Situation der Hochschulregion Lausitz danach nicht besser oder sogar schlechter sein könnte.
Ich möchte Sie daher um folgendes bitten: Vergessen Sie bitte für einen Moment, dass Sie Politiker sind. Denken Sie wissenschaftlich. Begründen Sie wissenschaftlich.
Das sollte den meisten von Ihnen ja nicht schwer fallen. Sie, Herr Platzeck, haben als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bezirkshygieneinstitut Karl-Marx-Stadt gearbeitet. Sie, Herr Woidke, haben mehrere Jahre am Institut für Ernährungsphysiologie der Humboldt-Universität geforscht. Sie, Frau Dr. Münch, haben über Hirnveränderungen bei Schizophrenen promoviert. Und Sie, Frau Prof. Dr. Kunst, haben die akademische Laufbahn sogar bis zur Professur durchlaufen.
Ich lade Sie zu einem Gedankenexperiment ein. Stellen Sie sich vor, die Entwicklung der Hochschulregion Lausitz wäre ein Forschungsprojekt. Zunächst gilt es, die Problemstellung klar zu definieren. (Meiner Ansicht nach gab es bereits da Defizite).
Nachdem also klar ist, wie die Ziele für eine zukünftige Hochschullandschaft in Brandenburg aussehen, untersuchen Sie oder ihre Forscherkollegen (in der Realität die Expertenkommissionen und hoffentlich auch Mitarbeiter im MWFK) verschiedene Ansätze um diese Ziele zu erreichen auf Herz und Nieren.
Schließlich sind Sie auf einer Konferenz, wo die Forschungsergebnisse vorgestellt werden. Sie sitzen im Publikum und lauschen gespannt den Ausführungen anderer Gruppen (z.B. der Lausitzkommission und der BTU-Leitung), die ihre Lösungsstrategien vorstellen und begründen. Sie lesen in den Publikationen nach – und gelangen zu einer völlig anderen Ansicht!
Sie teilen dies Ihren Kollegen, zunächst ohne Begründung, mit. Und diese fragen Sie völlig verdutzt, wie Sie denn zu Ihren Schlussfolgerungen kommen. Auf kritische Fragen können Sie gefasst sein. Warum geht das von der Lausitzkommission vorgeschlagene Modell “nicht weit genug”? Welche Verbesserungen werden explizit durch das Modell einer Fusion erreicht? Und warum kann man diese Verbesserungen nicht auch ohne eine aufwändige und riskante Fusion erreichen?
Stellen Sie sich vor ich und die vielen anderen engagierten Bürger im Umfeld von BTU und HSL sind diese Kollegen. Wir sind gespannt auf Ihre Begründung.
Lieber Ministerpräsident Matthias Platzeck, liebe Kabinettsmitglieder,
am 14.08. haben einige von Ihnen, wie auch schon oft zuvor, ein paar Worte zu den Plänen in der Lausitz verloren. Sie sprachen davon, dass Sie die Lausitz nicht schwächen, sondern stärken wollen, dass es nicht weniger, sondern mehr Geld geben soll und dass die neue Universität den Namen BTU erhalten soll.
In keinem der Punkte kann ich Ihnen ernsthaft widersprechen, da dies Punkte sind, die auch den Demonstranten am Herzen liegen, aber nichts davon ist wirklich neu.
Dass die Lausitz gestärkt werden solle, wurde von Anfang an proklamiert und mit der Aussage, dass der Name von den Beteiligten frei wählbar sei und auch BTU heißen könne, beschwichtigte Frau Kunst auch schon vor Monaten.
Zur Finanzierung möchte ich zwei Punkte anmerken.
Erstens werden solche Aussagen im Umfeld der BTU zurecht sehr skeptisch gesehen, was Ereignissen aus der Vergangenheit (z.B. dem Rücklagenskandal) sowie der Tatsache geschuldet ist, dass im Haushaltsplan eine wesentliche Mittelsteigerung schwerlich zu erkennen ist.
Zweitens wird eine Steigerung der Finanzierung über die bisherigen Mittel von BTU und HSL hinaus, welche ich unserer Landesregierung durchaus zutraue, von den meisten nicht als Erfolg gesehen werden, solange unsere Hochschulen nach wie vor wesentlich schlechter ausfinanziert sind als in allen anderen Bundesländern. Eine kleine Erhöhung der Mittel wäre zwar eine lokale Steigerung für brandenburgische Verhältnisse, im bundesweiten Vergleich aber vernachlässigbar. Der Bericht der Hochschulstrukturkommission ist in dieser Hinsicht eindeutig.
Das einzige, was für mich neu war, ist der plötzliche Sinneswandel unseres Oberbürgermeisters. Es würde mich brennend interessieren, wie Sie Ihn “überzeugen” konnten.
Was mich und auch viele andere vor Ort jedoch am meisten erzürnte, ist die traurige Tatsache, dass alle von Ihnen ausnahmslos am eigentlichen Problem vorbei redeten, wie auch schon zu unzähligen Gelegenheiten zuvor.
Es geht um das “OB” einer Fusion und noch konkreter um das “WARUM”!
Sie bekunden immer wieder, dass Sie überzeugt davon seien, eine Fusion sei das beste Modell um die lausitzer Hochschulregion langfristig zu stärken.
Wenn Sie also so überzeugt von dieser Idee sind, dann sollte es Gründe dafür geben, gute Gründe.
Wo, wenn nicht in der Wissenschaftspolitik, sollte es eher möglich sein, die Betroffenen, in der Mehrzahl ausgebildete Akademiker, unter Angabe dieser Gründe von der besten Idee zu überzeugen?
Wenn ein Lösungsvorschlag für ein Problem gut begründbar der beste ist, dann wird er bei klarer Darstellung dieser Gründe die meisten in Umfeld der BTU für sich gewinnen, denn sonst wäre er nicht der eindeutig beste Lösungsvorschlag. Als angehender Wissenschaftler bin ich fest davon überzeugt, dass sich die besten Ideen früher oder später durchsetzen.
Sollte im vorliegenden Fall der Vorschlag der Fusion nicht klar der beste sein, so ist es eine bewährte und rationale Strategie, beim Alten zu bleiben, da man damit rechnen muss, dass trotz des großen Aufwandes für die Reform die Situation der Hochschulregion Lausitz danach nicht besser oder sogar schlechter sein könnte.
Ich möchte Sie daher um folgendes bitten: Vergessen Sie bitte für einen Moment, dass Sie Politiker sind. Denken Sie wissenschaftlich. Begründen Sie wissenschaftlich.
Das sollte den meisten von Ihnen ja nicht schwer fallen. Sie, Herr Platzeck, haben als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bezirkshygieneinstitut Karl-Marx-Stadt gearbeitet. Sie, Herr Woidke, haben mehrere Jahre am Institut für Ernährungsphysiologie der Humboldt-Universität geforscht. Sie, Frau Dr. Münch, haben über Hirnveränderungen bei Schizophrenen promoviert. Und Sie, Frau Prof. Dr. Kunst, haben die akademische Laufbahn sogar bis zur Professur durchlaufen.
Ich lade Sie zu einem Gedankenexperiment ein. Stellen Sie sich vor, die Entwicklung der Hochschulregion Lausitz wäre ein Forschungsprojekt. Zunächst gilt es, die Problemstellung klar zu definieren. (Meiner Ansicht nach gab es bereits da Defizite).
Nachdem also klar ist, wie die Ziele für eine zukünftige Hochschullandschaft in Brandenburg aussehen, untersuchen Sie oder ihre Forscherkollegen (in der Realität die Expertenkommissionen und hoffentlich auch Mitarbeiter im MWFK) verschiedene Ansätze um diese Ziele zu erreichen auf Herz und Nieren.
Schließlich sind Sie auf einer Konferenz, wo die Forschungsergebnisse vorgestellt werden. Sie sitzen im Publikum und lauschen gespannt den Ausführungen anderer Gruppen (z.B. der Lausitzkommission und der BTU-Leitung), die ihre Lösungsstrategien vorstellen und begründen. Sie lesen in den Publikationen nach – und gelangen zu einer völlig anderen Ansicht!
Sie teilen dies Ihren Kollegen, zunächst ohne Begründung, mit. Und diese fragen Sie völlig verdutzt, wie Sie denn zu Ihren Schlussfolgerungen kommen. Auf kritische Fragen können Sie gefasst sein. Warum geht das von der Lausitzkommission vorgeschlagene Modell “nicht weit genug”? Welche Verbesserungen werden explizit durch das Modell einer Fusion erreicht? Und warum kann man diese Verbesserungen nicht auch ohne eine aufwändige und riskante Fusion erreichen?
Stellen Sie sich vor ich und die vielen anderen engagierten Bürger im Umfeld von BTU und HSL sind diese Kollegen. Wir sind gespannt auf Ihre Begründung.
Lieber Ministerpräsident Matthias Platzeck, liebe Kabinettsmitglieder,
am 14.08. haben einige von Ihnen, wie auch schon oft zuvor, ein paar Worte zu den Plänen in der Lausitz verloren. Sie sprachen davon, dass Sie die Lausitz nicht schwächen, sondern stärken wollen, dass es nicht weniger, sondern mehr Geld geben soll und dass die neue Universität den Namen BTU erhalten soll.
In keinem der Punkte kann ich Ihnen ernsthaft widersprechen, da dies Punkte sind, die auch den Demonstranten am Herzen liegen, aber nichts davon ist wirklich neu.
Dass die Lausitz gestärkt werden solle, wurde von Anfang an proklamiert und mit der Aussage, dass der Name von den Beteiligten frei wählbar sei und auch BTU heißen könne, beschwichtigte Frau Kunst auch schon vor Monaten.
Zur Finanzierung möchte ich zwei Punkte anmerken.
Erstens werden solche Aussagen im Umfeld der BTU zurecht sehr skeptisch gesehen, was Ereignissen aus der Vergangenheit (z.B. dem Rücklagenskandal) sowie der Tatsache geschuldet ist, dass im Haushaltsplan eine wesentliche Mittelsteigerung schwerlich zu erkennen ist.
Zweitens wird eine Steigerung der Finanzierung über die bisherigen Mittel von BTU und HSL hinaus, welche ich unserer Landesregierung durchaus zutraue, von den meisten nicht als Erfolg gesehen werden, solange unsere Hochschulen nach wie vor wesentlich schlechter ausfinanziert sind als in allen anderen Bundesländern. Eine kleine Erhöhung der Mittel wäre zwar eine lokale Steigerung für brandenburgische Verhältnisse, im bundesweiten Vergleich aber vernachlässigbar. Der Bericht der Hochschulstrukturkommission ist in dieser Hinsicht eindeutig.
Das einzige, was für mich neu war, ist der plötzliche Sinneswandel unseres Oberbürgermeisters. Es würde mich brennend interessieren, wie Sie Ihn “überzeugen” konnten.
Was mich und auch viele andere vor Ort jedoch am meisten erzürnte, ist die traurige Tatsache, dass alle von Ihnen ausnahmslos am eigentlichen Problem vorbei redeten, wie auch schon zu unzähligen Gelegenheiten zuvor.
Es geht um das “OB” einer Fusion und noch konkreter um das “WARUM”!
Sie bekunden immer wieder, dass Sie überzeugt davon seien, eine Fusion sei das beste Modell um die lausitzer Hochschulregion langfristig zu stärken.
Wenn Sie also so überzeugt von dieser Idee sind, dann sollte es Gründe dafür geben, gute Gründe.
Wo, wenn nicht in der Wissenschaftspolitik, sollte es eher möglich sein, die Betroffenen, in der Mehrzahl ausgebildete Akademiker, unter Angabe dieser Gründe von der besten Idee zu überzeugen?
Wenn ein Lösungsvorschlag für ein Problem gut begründbar der beste ist, dann wird er bei klarer Darstellung dieser Gründe die meisten in Umfeld der BTU für sich gewinnen, denn sonst wäre er nicht der eindeutig beste Lösungsvorschlag. Als angehender Wissenschaftler bin ich fest davon überzeugt, dass sich die besten Ideen früher oder später durchsetzen.
Sollte im vorliegenden Fall der Vorschlag der Fusion nicht klar der beste sein, so ist es eine bewährte und rationale Strategie, beim Alten zu bleiben, da man damit rechnen muss, dass trotz des großen Aufwandes für die Reform die Situation der Hochschulregion Lausitz danach nicht besser oder sogar schlechter sein könnte.
Ich möchte Sie daher um folgendes bitten: Vergessen Sie bitte für einen Moment, dass Sie Politiker sind. Denken Sie wissenschaftlich. Begründen Sie wissenschaftlich.
Das sollte den meisten von Ihnen ja nicht schwer fallen. Sie, Herr Platzeck, haben als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bezirkshygieneinstitut Karl-Marx-Stadt gearbeitet. Sie, Herr Woidke, haben mehrere Jahre am Institut für Ernährungsphysiologie der Humboldt-Universität geforscht. Sie, Frau Dr. Münch, haben über Hirnveränderungen bei Schizophrenen promoviert. Und Sie, Frau Prof. Dr. Kunst, haben die akademische Laufbahn sogar bis zur Professur durchlaufen.
Ich lade Sie zu einem Gedankenexperiment ein. Stellen Sie sich vor, die Entwicklung der Hochschulregion Lausitz wäre ein Forschungsprojekt. Zunächst gilt es, die Problemstellung klar zu definieren. (Meiner Ansicht nach gab es bereits da Defizite).
Nachdem also klar ist, wie die Ziele für eine zukünftige Hochschullandschaft in Brandenburg aussehen, untersuchen Sie oder ihre Forscherkollegen (in der Realität die Expertenkommissionen und hoffentlich auch Mitarbeiter im MWFK) verschiedene Ansätze um diese Ziele zu erreichen auf Herz und Nieren.
Schließlich sind Sie auf einer Konferenz, wo die Forschungsergebnisse vorgestellt werden. Sie sitzen im Publikum und lauschen gespannt den Ausführungen anderer Gruppen (z.B. der Lausitzkommission und der BTU-Leitung), die ihre Lösungsstrategien vorstellen und begründen. Sie lesen in den Publikationen nach – und gelangen zu einer völlig anderen Ansicht!
Sie teilen dies Ihren Kollegen, zunächst ohne Begründung, mit. Und diese fragen Sie völlig verdutzt, wie Sie denn zu Ihren Schlussfolgerungen kommen. Auf kritische Fragen können Sie gefasst sein. Warum geht das von der Lausitzkommission vorgeschlagene Modell “nicht weit genug”? Welche Verbesserungen werden explizit durch das Modell einer Fusion erreicht? Und warum kann man diese Verbesserungen nicht auch ohne eine aufwändige und riskante Fusion erreichen?
Stellen Sie sich vor ich und die vielen anderen engagierten Bürger im Umfeld von BTU und HSL sind diese Kollegen. Wir sind gespannt auf Ihre Begründung.
Lieber Ministerpräsident Matthias Platzeck, liebe Kabinettsmitglieder,
am 14.08. haben einige von Ihnen, wie auch schon oft zuvor, ein paar Worte zu den Plänen in der Lausitz verloren. Sie sprachen davon, dass Sie die Lausitz nicht schwächen, sondern stärken wollen, dass es nicht weniger, sondern mehr Geld geben soll und dass die neue Universität den Namen BTU erhalten soll.
In keinem der Punkte kann ich Ihnen ernsthaft widersprechen, da dies Punkte sind, die auch den Demonstranten am Herzen liegen, aber nichts davon ist wirklich neu.
Dass die Lausitz gestärkt werden solle, wurde von Anfang an proklamiert und mit der Aussage, dass der Name von den Beteiligten frei wählbar sei und auch BTU heißen könne, beschwichtigte Frau Kunst auch schon vor Monaten.
Zur Finanzierung möchte ich zwei Punkte anmerken.
Erstens werden solche Aussagen im Umfeld der BTU zurecht sehr skeptisch gesehen, was Ereignissen aus der Vergangenheit (z.B. dem Rücklagenskandal) sowie der Tatsache geschuldet ist, dass im Haushaltsplan eine wesentliche Mittelsteigerung schwerlich zu erkennen ist.
Zweitens wird eine Steigerung der Finanzierung über die bisherigen Mittel von BTU und HSL hinaus, welche ich unserer Landesregierung durchaus zutraue, von den meisten nicht als Erfolg gesehen werden, solange unsere Hochschulen nach wie vor wesentlich schlechter ausfinanziert sind als in allen anderen Bundesländern. Eine kleine Erhöhung der Mittel wäre zwar eine lokale Steigerung für brandenburgische Verhältnisse, im bundesweiten Vergleich aber vernachlässigbar. Der Bericht der Hochschulstrukturkommission ist in dieser Hinsicht eindeutig.
Das einzige, was für mich neu war, ist der plötzliche Sinneswandel unseres Oberbürgermeisters. Es würde mich brennend interessieren, wie Sie Ihn “überzeugen” konnten.
Was mich und auch viele andere vor Ort jedoch am meisten erzürnte, ist die traurige Tatsache, dass alle von Ihnen ausnahmslos am eigentlichen Problem vorbei redeten, wie auch schon zu unzähligen Gelegenheiten zuvor.
Es geht um das “OB” einer Fusion und noch konkreter um das “WARUM”!
Sie bekunden immer wieder, dass Sie überzeugt davon seien, eine Fusion sei das beste Modell um die lausitzer Hochschulregion langfristig zu stärken.
Wenn Sie also so überzeugt von dieser Idee sind, dann sollte es Gründe dafür geben, gute Gründe.
Wo, wenn nicht in der Wissenschaftspolitik, sollte es eher möglich sein, die Betroffenen, in der Mehrzahl ausgebildete Akademiker, unter Angabe dieser Gründe von der besten Idee zu überzeugen?
Wenn ein Lösungsvorschlag für ein Problem gut begründbar der beste ist, dann wird er bei klarer Darstellung dieser Gründe die meisten in Umfeld der BTU für sich gewinnen, denn sonst wäre er nicht der eindeutig beste Lösungsvorschlag. Als angehender Wissenschaftler bin ich fest davon überzeugt, dass sich die besten Ideen früher oder später durchsetzen.
Sollte im vorliegenden Fall der Vorschlag der Fusion nicht klar der beste sein, so ist es eine bewährte und rationale Strategie, beim Alten zu bleiben, da man damit rechnen muss, dass trotz des großen Aufwandes für die Reform die Situation der Hochschulregion Lausitz danach nicht besser oder sogar schlechter sein könnte.
Ich möchte Sie daher um folgendes bitten: Vergessen Sie bitte für einen Moment, dass Sie Politiker sind. Denken Sie wissenschaftlich. Begründen Sie wissenschaftlich.
Das sollte den meisten von Ihnen ja nicht schwer fallen. Sie, Herr Platzeck, haben als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bezirkshygieneinstitut Karl-Marx-Stadt gearbeitet. Sie, Herr Woidke, haben mehrere Jahre am Institut für Ernährungsphysiologie der Humboldt-Universität geforscht. Sie, Frau Dr. Münch, haben über Hirnveränderungen bei Schizophrenen promoviert. Und Sie, Frau Prof. Dr. Kunst, haben die akademische Laufbahn sogar bis zur Professur durchlaufen.
Ich lade Sie zu einem Gedankenexperiment ein. Stellen Sie sich vor, die Entwicklung der Hochschulregion Lausitz wäre ein Forschungsprojekt. Zunächst gilt es, die Problemstellung klar zu definieren. (Meiner Ansicht nach gab es bereits da Defizite).
Nachdem also klar ist, wie die Ziele für eine zukünftige Hochschullandschaft in Brandenburg aussehen, untersuchen Sie oder ihre Forscherkollegen (in der Realität die Expertenkommissionen und hoffentlich auch Mitarbeiter im MWFK) verschiedene Ansätze um diese Ziele zu erreichen auf Herz und Nieren.
Schließlich sind Sie auf einer Konferenz, wo die Forschungsergebnisse vorgestellt werden. Sie sitzen im Publikum und lauschen gespannt den Ausführungen anderer Gruppen (z.B. der Lausitzkommission und der BTU-Leitung), die ihre Lösungsstrategien vorstellen und begründen. Sie lesen in den Publikationen nach – und gelangen zu einer völlig anderen Ansicht!
Sie teilen dies Ihren Kollegen, zunächst ohne Begründung, mit. Und diese fragen Sie völlig verdutzt, wie Sie denn zu Ihren Schlussfolgerungen kommen. Auf kritische Fragen können Sie gefasst sein. Warum geht das von der Lausitzkommission vorgeschlagene Modell “nicht weit genug”? Welche Verbesserungen werden explizit durch das Modell einer Fusion erreicht? Und warum kann man diese Verbesserungen nicht auch ohne eine aufwändige und riskante Fusion erreichen?
Stellen Sie sich vor ich und die vielen anderen engagierten Bürger im Umfeld von BTU und HSL sind diese Kollegen. Wir sind gespannt auf Ihre Begründung.
Lieber Ministerpräsident Matthias Platzeck, liebe Kabinettsmitglieder,
am 14.08. haben einige von Ihnen, wie auch schon oft zuvor, ein paar Worte zu den Plänen in der Lausitz verloren. Sie sprachen davon, dass Sie die Lausitz nicht schwächen, sondern stärken wollen, dass es nicht weniger, sondern mehr Geld geben soll und dass die neue Universität den Namen BTU erhalten soll.
In keinem der Punkte kann ich Ihnen ernsthaft widersprechen, da dies Punkte sind, die auch den Demonstranten am Herzen liegen, aber nichts davon ist wirklich neu.
Dass die Lausitz gestärkt werden solle, wurde von Anfang an proklamiert und mit der Aussage, dass der Name von den Beteiligten frei wählbar sei und auch BTU heißen könne, beschwichtigte Frau Kunst auch schon vor Monaten.
Zur Finanzierung möchte ich zwei Punkte anmerken.
Erstens werden solche Aussagen im Umfeld der BTU zurecht sehr skeptisch gesehen, was Ereignissen aus der Vergangenheit (z.B. dem Rücklagenskandal) sowie der Tatsache geschuldet ist, dass im Haushaltsplan eine wesentliche Mittelsteigerung schwerlich zu erkennen ist.
Zweitens wird eine Steigerung der Finanzierung über die bisherigen Mittel von BTU und HSL hinaus, welche ich unserer Landesregierung durchaus zutraue, von den meisten nicht als Erfolg gesehen werden, solange unsere Hochschulen nach wie vor wesentlich schlechter ausfinanziert sind als in allen anderen Bundesländern. Eine kleine Erhöhung der Mittel wäre zwar eine lokale Steigerung für brandenburgische Verhältnisse, im bundesweiten Vergleich aber vernachlässigbar. Der Bericht der Hochschulstrukturkommission ist in dieser Hinsicht eindeutig.
Das einzige, was für mich neu war, ist der plötzliche Sinneswandel unseres Oberbürgermeisters. Es würde mich brennend interessieren, wie Sie Ihn “überzeugen” konnten.
Was mich und auch viele andere vor Ort jedoch am meisten erzürnte, ist die traurige Tatsache, dass alle von Ihnen ausnahmslos am eigentlichen Problem vorbei redeten, wie auch schon zu unzähligen Gelegenheiten zuvor.
Es geht um das “OB” einer Fusion und noch konkreter um das “WARUM”!
Sie bekunden immer wieder, dass Sie überzeugt davon seien, eine Fusion sei das beste Modell um die lausitzer Hochschulregion langfristig zu stärken.
Wenn Sie also so überzeugt von dieser Idee sind, dann sollte es Gründe dafür geben, gute Gründe.
Wo, wenn nicht in der Wissenschaftspolitik, sollte es eher möglich sein, die Betroffenen, in der Mehrzahl ausgebildete Akademiker, unter Angabe dieser Gründe von der besten Idee zu überzeugen?
Wenn ein Lösungsvorschlag für ein Problem gut begründbar der beste ist, dann wird er bei klarer Darstellung dieser Gründe die meisten in Umfeld der BTU für sich gewinnen, denn sonst wäre er nicht der eindeutig beste Lösungsvorschlag. Als angehender Wissenschaftler bin ich fest davon überzeugt, dass sich die besten Ideen früher oder später durchsetzen.
Sollte im vorliegenden Fall der Vorschlag der Fusion nicht klar der beste sein, so ist es eine bewährte und rationale Strategie, beim Alten zu bleiben, da man damit rechnen muss, dass trotz des großen Aufwandes für die Reform die Situation der Hochschulregion Lausitz danach nicht besser oder sogar schlechter sein könnte.
Ich möchte Sie daher um folgendes bitten: Vergessen Sie bitte für einen Moment, dass Sie Politiker sind. Denken Sie wissenschaftlich. Begründen Sie wissenschaftlich.
Das sollte den meisten von Ihnen ja nicht schwer fallen. Sie, Herr Platzeck, haben als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bezirkshygieneinstitut Karl-Marx-Stadt gearbeitet. Sie, Herr Woidke, haben mehrere Jahre am Institut für Ernährungsphysiologie der Humboldt-Universität geforscht. Sie, Frau Dr. Münch, haben über Hirnveränderungen bei Schizophrenen promoviert. Und Sie, Frau Prof. Dr. Kunst, haben die akademische Laufbahn sogar bis zur Professur durchlaufen.
Ich lade Sie zu einem Gedankenexperiment ein. Stellen Sie sich vor, die Entwicklung der Hochschulregion Lausitz wäre ein Forschungsprojekt. Zunächst gilt es, die Problemstellung klar zu definieren. (Meiner Ansicht nach gab es bereits da Defizite).
Nachdem also klar ist, wie die Ziele für eine zukünftige Hochschullandschaft in Brandenburg aussehen, untersuchen Sie oder ihre Forscherkollegen (in der Realität die Expertenkommissionen und hoffentlich auch Mitarbeiter im MWFK) verschiedene Ansätze um diese Ziele zu erreichen auf Herz und Nieren.
Schließlich sind Sie auf einer Konferenz, wo die Forschungsergebnisse vorgestellt werden. Sie sitzen im Publikum und lauschen gespannt den Ausführungen anderer Gruppen (z.B. der Lausitzkommission und der BTU-Leitung), die ihre Lösungsstrategien vorstellen und begründen. Sie lesen in den Publikationen nach – und gelangen zu einer völlig anderen Ansicht!
Sie teilen dies Ihren Kollegen, zunächst ohne Begründung, mit. Und diese fragen Sie völlig verdutzt, wie Sie denn zu Ihren Schlussfolgerungen kommen. Auf kritische Fragen können Sie gefasst sein. Warum geht das von der Lausitzkommission vorgeschlagene Modell “nicht weit genug”? Welche Verbesserungen werden explizit durch das Modell einer Fusion erreicht? Und warum kann man diese Verbesserungen nicht auch ohne eine aufwändige und riskante Fusion erreichen?
Stellen Sie sich vor ich und die vielen anderen engagierten Bürger im Umfeld von BTU und HSL sind diese Kollegen. Wir sind gespannt auf Ihre Begründung.
Lieber Ministerpräsident Matthias Platzeck, liebe Kabinettsmitglieder,
am 14.08. haben einige von Ihnen, wie auch schon oft zuvor, ein paar Worte zu den Plänen in der Lausitz verloren. Sie sprachen davon, dass Sie die Lausitz nicht schwächen, sondern stärken wollen, dass es nicht weniger, sondern mehr Geld geben soll und dass die neue Universität den Namen BTU erhalten soll.
In keinem der Punkte kann ich Ihnen ernsthaft widersprechen, da dies Punkte sind, die auch den Demonstranten am Herzen liegen, aber nichts davon ist wirklich neu.
Dass die Lausitz gestärkt werden solle, wurde von Anfang an proklamiert und mit der Aussage, dass der Name von den Beteiligten frei wählbar sei und auch BTU heißen könne, beschwichtigte Frau Kunst auch schon vor Monaten.
Zur Finanzierung möchte ich zwei Punkte anmerken.
Erstens werden solche Aussagen im Umfeld der BTU zurecht sehr skeptisch gesehen, was Ereignissen aus der Vergangenheit (z.B. dem Rücklagenskandal) sowie der Tatsache geschuldet ist, dass im Haushaltsplan eine wesentliche Mittelsteigerung schwerlich zu erkennen ist.
Zweitens wird eine Steigerung der Finanzierung über die bisherigen Mittel von BTU und HSL hinaus, welche ich unserer Landesregierung durchaus zutraue, von den meisten nicht als Erfolg gesehen werden, solange unsere Hochschulen nach wie vor wesentlich schlechter ausfinanziert sind als in allen anderen Bundesländern. Eine kleine Erhöhung der Mittel wäre zwar eine lokale Steigerung für brandenburgische Verhältnisse, im bundesweiten Vergleich aber vernachlässigbar. Der Bericht der Hochschulstrukturkommission ist in dieser Hinsicht eindeutig.
Das einzige, was für mich neu war, ist der plötzliche Sinneswandel unseres Oberbürgermeisters. Es würde mich brennend interessieren, wie Sie Ihn “überzeugen” konnten.
Was mich und auch viele andere vor Ort jedoch am meisten erzürnte, ist die traurige Tatsache, dass alle von Ihnen ausnahmslos am eigentlichen Problem vorbei redeten, wie auch schon zu unzähligen Gelegenheiten zuvor.
Es geht um das “OB” einer Fusion und noch konkreter um das “WARUM”!
Sie bekunden immer wieder, dass Sie überzeugt davon seien, eine Fusion sei das beste Modell um die lausitzer Hochschulregion langfristig zu stärken.
Wenn Sie also so überzeugt von dieser Idee sind, dann sollte es Gründe dafür geben, gute Gründe.
Wo, wenn nicht in der Wissenschaftspolitik, sollte es eher möglich sein, die Betroffenen, in der Mehrzahl ausgebildete Akademiker, unter Angabe dieser Gründe von der besten Idee zu überzeugen?
Wenn ein Lösungsvorschlag für ein Problem gut begründbar der beste ist, dann wird er bei klarer Darstellung dieser Gründe die meisten in Umfeld der BTU für sich gewinnen, denn sonst wäre er nicht der eindeutig beste Lösungsvorschlag. Als angehender Wissenschaftler bin ich fest davon überzeugt, dass sich die besten Ideen früher oder später durchsetzen.
Sollte im vorliegenden Fall der Vorschlag der Fusion nicht klar der beste sein, so ist es eine bewährte und rationale Strategie, beim Alten zu bleiben, da man damit rechnen muss, dass trotz des großen Aufwandes für die Reform die Situation der Hochschulregion Lausitz danach nicht besser oder sogar schlechter sein könnte.
Ich möchte Sie daher um folgendes bitten: Vergessen Sie bitte für einen Moment, dass Sie Politiker sind. Denken Sie wissenschaftlich. Begründen Sie wissenschaftlich.
Das sollte den meisten von Ihnen ja nicht schwer fallen. Sie, Herr Platzeck, haben als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bezirkshygieneinstitut Karl-Marx-Stadt gearbeitet. Sie, Herr Woidke, haben mehrere Jahre am Institut für Ernährungsphysiologie der Humboldt-Universität geforscht. Sie, Frau Dr. Münch, haben über Hirnveränderungen bei Schizophrenen promoviert. Und Sie, Frau Prof. Dr. Kunst, haben die akademische Laufbahn sogar bis zur Professur durchlaufen.
Ich lade Sie zu einem Gedankenexperiment ein. Stellen Sie sich vor, die Entwicklung der Hochschulregion Lausitz wäre ein Forschungsprojekt. Zunächst gilt es, die Problemstellung klar zu definieren. (Meiner Ansicht nach gab es bereits da Defizite).
Nachdem also klar ist, wie die Ziele für eine zukünftige Hochschullandschaft in Brandenburg aussehen, untersuchen Sie oder ihre Forscherkollegen (in der Realität die Expertenkommissionen und hoffentlich auch Mitarbeiter im MWFK) verschiedene Ansätze um diese Ziele zu erreichen auf Herz und Nieren.
Schließlich sind Sie auf einer Konferenz, wo die Forschungsergebnisse vorgestellt werden. Sie sitzen im Publikum und lauschen gespannt den Ausführungen anderer Gruppen (z.B. der Lausitzkommission und der BTU-Leitung), die ihre Lösungsstrategien vorstellen und begründen. Sie lesen in den Publikationen nach – und gelangen zu einer völlig anderen Ansicht!
Sie teilen dies Ihren Kollegen, zunächst ohne Begründung, mit. Und diese fragen Sie völlig verdutzt, wie Sie denn zu Ihren Schlussfolgerungen kommen. Auf kritische Fragen können Sie gefasst sein. Warum geht das von der Lausitzkommission vorgeschlagene Modell “nicht weit genug”? Welche Verbesserungen werden explizit durch das Modell einer Fusion erreicht? Und warum kann man diese Verbesserungen nicht auch ohne eine aufwändige und riskante Fusion erreichen?
Stellen Sie sich vor ich und die vielen anderen engagierten Bürger im Umfeld von BTU und HSL sind diese Kollegen. Wir sind gespannt auf Ihre Begründung.
Lieber Ministerpräsident Matthias Platzeck, liebe Kabinettsmitglieder,
am 14.08. haben einige von Ihnen, wie auch schon oft zuvor, ein paar Worte zu den Plänen in der Lausitz verloren. Sie sprachen davon, dass Sie die Lausitz nicht schwächen, sondern stärken wollen, dass es nicht weniger, sondern mehr Geld geben soll und dass die neue Universität den Namen BTU erhalten soll.
In keinem der Punkte kann ich Ihnen ernsthaft widersprechen, da dies Punkte sind, die auch den Demonstranten am Herzen liegen, aber nichts davon ist wirklich neu.
Dass die Lausitz gestärkt werden solle, wurde von Anfang an proklamiert und mit der Aussage, dass der Name von den Beteiligten frei wählbar sei und auch BTU heißen könne, beschwichtigte Frau Kunst auch schon vor Monaten.
Zur Finanzierung möchte ich zwei Punkte anmerken.
Erstens werden solche Aussagen im Umfeld der BTU zurecht sehr skeptisch gesehen, was Ereignissen aus der Vergangenheit (z.B. dem Rücklagenskandal) sowie der Tatsache geschuldet ist, dass im Haushaltsplan eine wesentliche Mittelsteigerung schwerlich zu erkennen ist.
Zweitens wird eine Steigerung der Finanzierung über die bisherigen Mittel von BTU und HSL hinaus, welche ich unserer Landesregierung durchaus zutraue, von den meisten nicht als Erfolg gesehen werden, solange unsere Hochschulen nach wie vor wesentlich schlechter ausfinanziert sind als in allen anderen Bundesländern. Eine kleine Erhöhung der Mittel wäre zwar eine lokale Steigerung für brandenburgische Verhältnisse, im bundesweiten Vergleich aber vernachlässigbar. Der Bericht der Hochschulstrukturkommission ist in dieser Hinsicht eindeutig.
Das einzige, was für mich neu war, ist der plötzliche Sinneswandel unseres Oberbürgermeisters. Es würde mich brennend interessieren, wie Sie Ihn “überzeugen” konnten.
Was mich und auch viele andere vor Ort jedoch am meisten erzürnte, ist die traurige Tatsache, dass alle von Ihnen ausnahmslos am eigentlichen Problem vorbei redeten, wie auch schon zu unzähligen Gelegenheiten zuvor.
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Wenn Sie also so überzeugt von dieser Idee sind, dann sollte es Gründe dafür geben, gute Gründe.
Wo, wenn nicht in der Wissenschaftspolitik, sollte es eher möglich sein, die Betroffenen, in der Mehrzahl ausgebildete Akademiker, unter Angabe dieser Gründe von der besten Idee zu überzeugen?
Wenn ein Lösungsvorschlag für ein Problem gut begründbar der beste ist, dann wird er bei klarer Darstellung dieser Gründe die meisten in Umfeld der BTU für sich gewinnen, denn sonst wäre er nicht der eindeutig beste Lösungsvorschlag. Als angehender Wissenschaftler bin ich fest davon überzeugt, dass sich die besten Ideen früher oder später durchsetzen.
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Ich möchte Sie daher um folgendes bitten: Vergessen Sie bitte für einen Moment, dass Sie Politiker sind. Denken Sie wissenschaftlich. Begründen Sie wissenschaftlich.
Das sollte den meisten von Ihnen ja nicht schwer fallen. Sie, Herr Platzeck, haben als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bezirkshygieneinstitut Karl-Marx-Stadt gearbeitet. Sie, Herr Woidke, haben mehrere Jahre am Institut für Ernährungsphysiologie der Humboldt-Universität geforscht. Sie, Frau Dr. Münch, haben über Hirnveränderungen bei Schizophrenen promoviert. Und Sie, Frau Prof. Dr. Kunst, haben die akademische Laufbahn sogar bis zur Professur durchlaufen.
Ich lade Sie zu einem Gedankenexperiment ein. Stellen Sie sich vor, die Entwicklung der Hochschulregion Lausitz wäre ein Forschungsprojekt. Zunächst gilt es, die Problemstellung klar zu definieren. (Meiner Ansicht nach gab es bereits da Defizite).
Nachdem also klar ist, wie die Ziele für eine zukünftige Hochschullandschaft in Brandenburg aussehen, untersuchen Sie oder ihre Forscherkollegen (in der Realität die Expertenkommissionen und hoffentlich auch Mitarbeiter im MWFK) verschiedene Ansätze um diese Ziele zu erreichen auf Herz und Nieren.
Schließlich sind Sie auf einer Konferenz, wo die Forschungsergebnisse vorgestellt werden. Sie sitzen im Publikum und lauschen gespannt den Ausführungen anderer Gruppen (z.B. der Lausitzkommission und der BTU-Leitung), die ihre Lösungsstrategien vorstellen und begründen. Sie lesen in den Publikationen nach – und gelangen zu einer völlig anderen Ansicht!
Sie teilen dies Ihren Kollegen, zunächst ohne Begründung, mit. Und diese fragen Sie völlig verdutzt, wie Sie denn zu Ihren Schlussfolgerungen kommen. Auf kritische Fragen können Sie gefasst sein. Warum geht das von der Lausitzkommission vorgeschlagene Modell “nicht weit genug”? Welche Verbesserungen werden explizit durch das Modell einer Fusion erreicht? Und warum kann man diese Verbesserungen nicht auch ohne eine aufwändige und riskante Fusion erreichen?
Stellen Sie sich vor ich und die vielen anderen engagierten Bürger im Umfeld von BTU und HSL sind diese Kollegen. Wir sind gespannt auf Ihre Begründung.
Lieber Ministerpräsident Matthias Platzeck, liebe Kabinettsmitglieder,
am 14.08. haben einige von Ihnen, wie auch schon oft zuvor, ein paar Worte zu den Plänen in der Lausitz verloren. Sie sprachen davon, dass Sie die Lausitz nicht schwächen, sondern stärken wollen, dass es nicht weniger, sondern mehr Geld geben soll und dass die neue Universität den Namen BTU erhalten soll.
In keinem der Punkte kann ich Ihnen ernsthaft widersprechen, da dies Punkte sind, die auch den Demonstranten am Herzen liegen, aber nichts davon ist wirklich neu.
Dass die Lausitz gestärkt werden solle, wurde von Anfang an proklamiert und mit der Aussage, dass der Name von den Beteiligten frei wählbar sei und auch BTU heißen könne, beschwichtigte Frau Kunst auch schon vor Monaten.
Zur Finanzierung möchte ich zwei Punkte anmerken.
Erstens werden solche Aussagen im Umfeld der BTU zurecht sehr skeptisch gesehen, was Ereignissen aus der Vergangenheit (z.B. dem Rücklagenskandal) sowie der Tatsache geschuldet ist, dass im Haushaltsplan eine wesentliche Mittelsteigerung schwerlich zu erkennen ist.
Zweitens wird eine Steigerung der Finanzierung über die bisherigen Mittel von BTU und HSL hinaus, welche ich unserer Landesregierung durchaus zutraue, von den meisten nicht als Erfolg gesehen werden, solange unsere Hochschulen nach wie vor wesentlich schlechter ausfinanziert sind als in allen anderen Bundesländern. Eine kleine Erhöhung der Mittel wäre zwar eine lokale Steigerung für brandenburgische Verhältnisse, im bundesweiten Vergleich aber vernachlässigbar. Der Bericht der Hochschulstrukturkommission ist in dieser Hinsicht eindeutig.
Das einzige, was für mich neu war, ist der plötzliche Sinneswandel unseres Oberbürgermeisters. Es würde mich brennend interessieren, wie Sie Ihn “überzeugen” konnten.
Was mich und auch viele andere vor Ort jedoch am meisten erzürnte, ist die traurige Tatsache, dass alle von Ihnen ausnahmslos am eigentlichen Problem vorbei redeten, wie auch schon zu unzähligen Gelegenheiten zuvor.
Es geht um das “OB” einer Fusion und noch konkreter um das “WARUM”!
Sie bekunden immer wieder, dass Sie überzeugt davon seien, eine Fusion sei das beste Modell um die lausitzer Hochschulregion langfristig zu stärken.
Wenn Sie also so überzeugt von dieser Idee sind, dann sollte es Gründe dafür geben, gute Gründe.
Wo, wenn nicht in der Wissenschaftspolitik, sollte es eher möglich sein, die Betroffenen, in der Mehrzahl ausgebildete Akademiker, unter Angabe dieser Gründe von der besten Idee zu überzeugen?
Wenn ein Lösungsvorschlag für ein Problem gut begründbar der beste ist, dann wird er bei klarer Darstellung dieser Gründe die meisten in Umfeld der BTU für sich gewinnen, denn sonst wäre er nicht der eindeutig beste Lösungsvorschlag. Als angehender Wissenschaftler bin ich fest davon überzeugt, dass sich die besten Ideen früher oder später durchsetzen.
Sollte im vorliegenden Fall der Vorschlag der Fusion nicht klar der beste sein, so ist es eine bewährte und rationale Strategie, beim Alten zu bleiben, da man damit rechnen muss, dass trotz des großen Aufwandes für die Reform die Situation der Hochschulregion Lausitz danach nicht besser oder sogar schlechter sein könnte.
Ich möchte Sie daher um folgendes bitten: Vergessen Sie bitte für einen Moment, dass Sie Politiker sind. Denken Sie wissenschaftlich. Begründen Sie wissenschaftlich.
Das sollte den meisten von Ihnen ja nicht schwer fallen. Sie, Herr Platzeck, haben als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bezirkshygieneinstitut Karl-Marx-Stadt gearbeitet. Sie, Herr Woidke, haben mehrere Jahre am Institut für Ernährungsphysiologie der Humboldt-Universität geforscht. Sie, Frau Dr. Münch, haben über Hirnveränderungen bei Schizophrenen promoviert. Und Sie, Frau Prof. Dr. Kunst, haben die akademische Laufbahn sogar bis zur Professur durchlaufen.
Ich lade Sie zu einem Gedankenexperiment ein. Stellen Sie sich vor, die Entwicklung der Hochschulregion Lausitz wäre ein Forschungsprojekt. Zunächst gilt es, die Problemstellung klar zu definieren. (Meiner Ansicht nach gab es bereits da Defizite).
Nachdem also klar ist, wie die Ziele für eine zukünftige Hochschullandschaft in Brandenburg aussehen, untersuchen Sie oder ihre Forscherkollegen (in der Realität die Expertenkommissionen und hoffentlich auch Mitarbeiter im MWFK) verschiedene Ansätze um diese Ziele zu erreichen auf Herz und Nieren.
Schließlich sind Sie auf einer Konferenz, wo die Forschungsergebnisse vorgestellt werden. Sie sitzen im Publikum und lauschen gespannt den Ausführungen anderer Gruppen (z.B. der Lausitzkommission und der BTU-Leitung), die ihre Lösungsstrategien vorstellen und begründen. Sie lesen in den Publikationen nach – und gelangen zu einer völlig anderen Ansicht!
Sie teilen dies Ihren Kollegen, zunächst ohne Begründung, mit. Und diese fragen Sie völlig verdutzt, wie Sie denn zu Ihren Schlussfolgerungen kommen. Auf kritische Fragen können Sie gefasst sein. Warum geht das von der Lausitzkommission vorgeschlagene Modell “nicht weit genug”? Welche Verbesserungen werden explizit durch das Modell einer Fusion erreicht? Und warum kann man diese Verbesserungen nicht auch ohne eine aufwändige und riskante Fusion erreichen?
Stellen Sie sich vor ich und die vielen anderen engagierten Bürger im Umfeld von BTU und HSL sind diese Kollegen. Wir sind gespannt auf Ihre Begründung.