Drei START-Stipendiaten aus Brandenburg haben ihr Abitur in der Tasche

Begleitet durch individuelle Förderung haben bundesweit 209 START-Stipendiaten erfolgreich ihr Abitur abgelegt. Drei der gesellschaftlich und schulisch engagierten Jugendlichen mit Migrationshintergrund wohnen in Brandenburg: Potsdam und Senftenberg. Im Rahmen des START-Stipendiums erhielten sie vom 9. bzw. 10. Schuljahr bis zum Erreichen ihrer Hochschulreife eine materielle und ideelle Unterstützung. Das Herzstück bildete ein umfassendes Bildungsprogramm mit Seminaren, Wochenendworkshops, Trainings und Ferienakademien im geistes-, sozial- und naturwissenschaftlichen sowie im wirtschaftlichen, künstlerischen und sportlichen Bereich. Die über 160 Veranstaltungen stärken die Persönlichkeit und individuelle Fähigkeiten der Stipendiaten.

Robert Hasse, Geschäftsführer der START-Stiftung gGmbH, erläutert: „Gerade bei Jugendlichen ist Anerkennung, beratende Begleitung und das Aufzeigen neuer Perspektiven wichtig für die Weichenstellung in ihrer schulischen und beruflichen Laufbahn. Unser vielfältiges Bildungsprogramm bestärkt die Stipendiaten, ihre individuellen Interessen und Fähigkeiten auszubauen.  Es eröffnet ihnen neue Möglichkeiten und motiviert, den eigenen Lebensweg aktiv zu gestalten. Denn ein zentrales Ziel des START-Stipendiums ist es schließlich, dass die Jugendlichen ihre Potenziale unabhängig von ihrem Hintergrund entfalten können.“

Das bestätigt die Berliner Abiturientin Feven stellvertretend für die Jugendlichen aus Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen: „START hat mir gezeigt, dass viel mehr in mir steckt als ich gedacht habe. Ich habe gelernt, aus mir herauszukommen, mutig zu sein und Verantwortung zu übernehmen – wie z. B. in meiner Funktion als START-Verbundsprecherin für fünf Bundesländer. Und ich habe erfahren, dass man aus Fehlern tatsächlich lernen kann.  Also, nicht abschrecken lassen, wenn nicht alles perfekt läuft.“

Feven gehört zu mittlerweile insgesamt rund 1.500 jungen Menschen, die das START-Programm erfolgreich durchlaufen haben. In Brandenburg hat START seit seiner Einführung im Jahr 2006 32 Alumni hervorgebracht. 16 Schülerinnen und Schüler befinden sich hier aktuell in der Förderung; bundesweit sind es 635. 

Beste Erfolgsaussichten

Die START-Stiftung und ihre Partner – in Brandenburg derzeit die Deutsche Bank Stiftung, das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg und die Regionalen Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie Brandenburg (RAA Brandenburg) – fördern engagierte Schüler mit Migrationshintergrund unabhängig von ihrer Schulform. Und das mit gutem Grund: Rund 50 Prozent der Schüler, die sich bei START bewerben, sind keine Gymnasiasten. Im Laufe ihrer drei- bis vierjährigen Förderung unterstützt START viele Stipendiaten bei ihrem Wechsel auf ein Gymnasium und begleitet sie auf dem Weg zum Abitur oder Fachabitur. 

Mit Erfolg! Insgesamt erreichen 99 Prozent aller START-Stipendiaten das Abitur oder Fachabitur. Rund 7 Prozent haben einen Abiturdurchschnitt von 1,0. Bei weiteren 33 Prozent liegt die Abschlussnote zwischen 1,1 und 1,5. Das START-Stipendium ist zudem ein sehr guter Ausgangspunkt für weitere Stipendien: 50 Prozent der Alumni werden in ein Stipendienprogramm eines Studienförderwerks (wie z. B. der Studienstiftung des deutschen Volkes) aufgenommen. 17 Prozent der Alumni haben bereits ihr Studium erfolgreich absolviert und sind berufstätig.

Die START-Abiturienten 2015 in Brandenburg sind:

Primär nach Wohnorten, sekundär nach Vornamen geordnet. Aus datenschutzrechtlichen Gründen wird auf die Nennung der Nachnamen verzichtet.

Das 2002 von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Hessen begonnene START-Schülerstipendienprogramm wird heute in insgesamt 14 Bundesländern angeboten: Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Seit 2007 führt die START-Stiftung gemeinnützige GmbH als Tochtergesellschaft der Hertie-Stiftung das Programm durch. Unterstützt wird sie dabei von rund 120 Kooperationspartnern – Stiftungen, Kultusministerien, Kommunen, Privatpersonen, Unternehmen und Vereinen. Gefördert werden Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, die gesellschaftlich engagiert, gut in der Schule sind und das (Fach-)Abitur anstreben. Die Stipendiaten erhalten eine materielle Förderung in Form von 100 EUR Bildungsgeld monatlich und eines Laptops mit Drucker. Das Herzstück bildet die ideelle Förderung mit Seminaren u. a. in den Bereichen Kommunikation, Engagement, Persönlichkeitsbildung, Natur und Technik, Politik, Sport, Kunst und Musik, Ferienakademien und einen jährlichen SommerCampUs. Hinzu kommen Besuche von Kulturveranstaltungen, Exkursionen in Unternehmen, Vereine, öffentliche Einrichtungen, Arbeitsgemeinschaften sowie Beratungen für die Ausbildungs-, Studien- und Lebensplanung.

Quelle: START-Stiftung gGmbH