Am morgigen Mittwoch wird die Tarifverhandlung für rund 1.000 nichtärztliche Beschäftigte und 60 Auszubildende der Sana Kliniken Niederlausitz in Senftenberg und Lauchhammer fortgesetzt. In der ersten Runde Anfang Juni hatte die Arbeitgeberseite nach verdi-Angaben noch kein Angebot vorgelegt. Die Gewerkschaft fordert die Anwendung des Sana-Konzern-Tarifvertrags, der unter anderem in Cottbus, Dresden und Berlin gilt. Laut ver.di liegen die Entgelte in Niederlausitz derzeit bei 85 bis 88 Prozent des Konzernniveaus, bei nahezu gleicher Wochenarbeitszeit. Der Tarifabstand soll sich bis Jahresende weiter vergrößern. Die Sana Kliniken Niederlausitz gGmbH betreibt zwei Standorte mit insgesamt 540 vollstationären Planbetten. Seit Ende 2020 hält der Sana-Konzern 51 Prozent der Gesellschaftsanteile, der Landkreis Oberspreewald-Lausitz ist Minderheitseigentümer.
Der ver.di Landesbezirk Berlin-Brandenburg teilte dazu mit:
Am 9. Juli 2025 werden die Tarifverhandlungen für die rund 1.000 nichtärztlichen Beschäftigten und 60 Auszubildenden der Sana-Kliniken Niederlausitz GmbH mit den Krankenhäusern in Senftenberg und in Lauchhammer mit einer zweiten Verhandlungsrunde fortgesetzt. Die erste Verhandlungsrunde fand vor einem Monat am 4. Juni 2025 statt. Bislang hat die Arbeitgeberseite noch kein Tarifangebot vorgelegt. Die ver.di-Tarifkommission fordert die Anwendung der Sana-Konzern-Tarifverträge, die zwischen ver.di und dem Sana-Konzern abgeschlossen wurden und auch beim Sana-Herzzentrum in Cottbus, beim Sana-Herzzentrum in Dresden, bei den Sana Kliniken Sommerfeld im Land Brandenburg und beim Sana-Klinikum Lichtenberg in Berlin Anwendung finden.
Mit dem von ver.di inzwischen gekündigtem Haustarifvertrag für die Sana Kliniken Niederlausitz betragen die monatlichen Tabellenentgelte nur 85 Prozent bis 88 Prozent von den derzeitigen Tabellenentgelten des Sana-Konzern-Entgelttarifvertrages. Die wöchentliche Arbeitszeit bei der Sana Kliniken Niederlausitz gGmbH beträgt mit 38,0 Stunden aber 98,7 Prozent von der wöchentlichen Arbeitszeit nach dem Sana-Konzern-Tarifvertrag mit 38,5 Stunden. Der tatsächliche Abstand zum Entgeltniveau des Sana-Konzern-Entgelttarifvertrages fällt bei Beschäftigten, die schon im Dezember 2024 beschäftigt waren, teilweise etwas geringer aus, weil diese mit der letzten Tarifeinigung mit dem Überleitungstarifvertrag seit dem 1. Juni 2024 zusätzlich eine monatliche Umstellungszulage erhalten. Der derzeitige Tarifabstand zum Sana-Konzerntarifvertrag von 12 bis 15 Prozent erhöht sich zum 1. September 2025 um weitere 2 Prozent und zum 1. Dezember 2025 erneut um weitere 2 Prozent, weil sich das Entgelt im Sana-Konzerntarifvertrag jeweils entsprechend erhöht. Für alle seit dem 1. Januar 2025 neu eingestellten Beschäftigten beträgt das Entgelt somit nur rund 85 bis 88 Prozent vom Tarifvertrag mit dem Sana-Konzern.
„Für die Gehaltsunterschiede zu den anderen Sana-Krankenhäusern gibt es keinerlei Rechtfertigung“, so Ralf Franke, der ver.di-Verhandlungsführer aus Cottbus. „Die Krankenhausleistungen in Senftenberg und Lauchhammer werden von den Krankenkassen genauso hoch vergütet, wie die gleichen Krankenhausleistungen bei den anderen Sana-Krankenhäusern in Berlin, Cottbus oder Dresden. Die Beschäftigten in Senftenberg und in Lauchhammer möchten endlich das gleiche Entgelt erhalten, wie es in den Sana-Krankenhäusern in Berlin, in Cottbus und in Dresden gezahlt wird.“ so Franke weiter. Die Personalkosten, die Verbrauschs- und Sachkosten und die Energiekosten eines Krankenhauses werden über die bundesweit fast einheitlichen Fallpauschalen je abgerechneten Fall von den Krankenkassen finanziert. Die Personalkosten für das Pflegepersonal auf bettenführenden Stationen wird von den Krankenkassen kostendeckend über das Pflegebudget finanziert. Somit gibt es auch keine Rechtfertigung, dass die nichtärztlichen Beschäftigten in Senftenberg und Lauchhammer weniger Entgelt verdienen sollen als Berlin, Cottbus oder Dresden. Die Sana Kliniken Niederlausitz gGmbH betreibt im Landkreis Oberspreewald-Lausitz die Krankenhäuser in Senftenberg mit 320 vollstationären Planbetten und in Lauchhammer mit 220 vollstationären Planbetten. Der Kreistag vom Landkreis Oberspreewald-Lausitz hatte im Dezember 2020 beschlossen, 51 Prozent der Gesellschaftsanteile der damals zu 100% kreiseigenen Klinikum Niederlausitz GmbH an den privaten Sana-Kliniken-Konzern zu verkaufen. Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz ist seitdem mit 49 Prozent der Anteile nur noch der Minderheitseigentümer.
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Red. / Presseinformation