Das Ende des Verbrennungsmotors ab dem Jahr 2035 schien nur vermeintlich als eine sichere Sache zu gelten. So hätten nach einem EU-Gesetz in Zukunft keine neuen Autos mehr mit Diesel- und Benzinmotor zugelassen werden können. Allerdings ist es Bundesverkehrsminister Wissing, mit Unterstützung von FDP-Chef Christian Lindner, sowie Bundesumweltministerin Steffi Lemke gelungen, ein Veto gegen die neue EU-Bestimmung durchzusetzen. Damit gibt es doch noch Hoffnung für den Verbrennermotor auf Deutschlands Straßen.
Die Kehrtwende im Streit um die Abschaffung von Verbrennern im deutschen Straßenverkehr brachte die Möglichkeiten zur technologischen Entwicklung von synthetischen Kraftstoffen. E-Fuel könnte wohl demnach weiter in Verbrennermotoren laufen und die Zukunft in der Automobilbranche prägen. Der EU-Kommission und dem Verkehrsministerium in Deutschland ist damit ein Kompromiss gelungen. Doch braucht es für den neuen und klimaneutralen Kraftstoff noch die nötige Entwicklung. Bislang stecken diese Projekte in den Kinderschuhen, doch könnte es schon bald neue Bewegungen geben, so dass technologische Entwicklung made in Germany bald auf der ganzen Welt gefragt sein könnte. Was die neuen Möglichkeiten des neuen und nicht fossilen Kraftstoff für die Automobilbranche bedeutet und wann mit den ersten Autos mit E-Fuel im Tank auf Deutschlands Straßen zu rechnen ist, erfahren Sie hier.
Automobilbranche atmet auf und steht vor einer großen Herausforderung
Die Bundesregierung hat den Weg für synthetische Kraftstoffe freigemacht und damit das endgültige Aus für den herkömmlichen Verbrennermotor verhindert. So kann es bald auch gelingen durch E-Fuels die Klimaziele in Deutschland zu realisieren. Fahrzeuge mit einem Verbrennermotor können demnach auch in Zukunft weiter auf deutschen Straßen rollen. Vor allem für Fahrzeughändler ist diese Nachricht ein wichtiges Signal für die Zukunft und zugleich eine gesetzliche Existenzsicherung. Das Geschäft mit Gebrauchtwagen in Deutschland floriert weiterhin und ist ein wichtiger Faktor für die Wirtschaft. Im digitalen Zeitalter können Fahrzeughalter mittlerweile einen sicheren und seriösen Ankauf im Internet abwickeln. Doch auch vor Ort gelingt es einen vertrauenswürdigen Verkauf eines Gebrauchtwagens abzuwickeln, so dass auch in Zukunft Verbrenner-Autos mit einem Diesel- oder Benzinmotor gehandelt werden. Die Entwicklung eines neuen synthetischen Brennstoffs könnte somit die Existenz vieler Gebrauchtwagenhändler retten.
Veto aus Deutschland wird von EU-Partnern kritisch bewertet
Das Veto von Verkehrsminister Wissing hat die meisten EU-Partner überrascht und gleichzeitig irritiert. So hat der Ministerpräsident aus Lettland Krišjānis Kariņš über ein “sehr, sehr schwierigen Zeichen für die Zukunft” gesprochen, als er über die Entscheidung aus Deutschland urteilt. Deutschland wird damit indirekt ein Vertrauensbruch vorgeworfen, da vorangegangene Einigungen nicht mehr berücksichtigt werden sollen. Mit dem CO₂-neutralen E-Fuels soll es jedoch in Deutschland dennoch gelingen, die Klimaziele einzuhalten. Bis zum Herbst 2024 soll die Regelung für Autos mit E-Fuel erarbeitet und durchgesetzt werden.
Wann gibt es die ersten Autos mit E-Fuel auf deutschen Straßen?
Benzin, Diesel, Elektro, Wasserstoff, synthetischer Sprit: Autos können mit einer Vielzahl von Kraftstoffen angetrieben werden. Der Aufbau von einem Wirtschaftszweig mit synthetischen Kraftstoffen könnte laut Expertenmeinungen bis zu 310 Milliarden Euro kosten. Dabei könnten die ersten Autos mit E-Fuel schon in zwei Jahren rollen, wenn die Entwicklung dieser synthetischen Kraftstoffe sofort vorangetrieben wird. Bis zum Jahr 2045 könnten dann in Deutschland alle herkömmlichen Verbrenner-Autos mit synthetischem Kraftstoff unterwegs sein. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, doch hat sich die Bundesregierung mit dem Veto zum EU-Urteil in jedem Fall ein neues Projekt für die Zukunft geschaffen.