„Dank dem Ehrenamt“ – unter diesem Titel fand am Samstagnachmittag im Kulturhaus der BASF Schwarzheide GmbH eine Veranstaltung statt, zu der die Integrationsbeauftragte der Kreisverwaltung OSL, Kathrin Tupaj, in Kooperation mit dem Unternehmen geladen hatte. Über 50 Vertreter der kreisweit elf Initiativgruppen im Bereich der Flüchtlingshilfe folgten der Einladung. Trotz sinkender Zuweisungszahlen sei eine kontinuierliche Integrationsarbeit unabdingbar, wurde im Ergebnis der Gespräche deutlich.
Neben Gruß- und Dankesworten anlässlich des teils bereits jahrzehntelang geleisteten Engagements – gehalten vom kaufmännischen Geschäftsführer der BASF Schwarzheide GmbH, Dr. Colin von Ettingshausen, der Vorsitzenden des Kreistages, Martina Gregor-Ness und von Landrat Siegurd Heinze – bildete eine Podiumsdiskussion den Kern der Veranstaltung. Hierbei erklärten die Anwesenden aus unterschiedlichen Blickwinkeln, wie die Geschehnisse und Entwicklungen seit dem Beginn des Flüchtlingszuzuges vor vier Jahren wahrgenommen wurden und formulierten Wünsche für die Zukunft. Auch Migranten selbst kamen zu Wort.
Parallel zur damaligen Situation bildeten sich kreisweit Initiativgruppen, die sich in ihrer Freizeit für ein gelingendes Miteinander von Einheimischen und neu Zugezogenen einsetzten. Sie organisierten Stadtspaziergänge, packten Willkommenspäckchen, sammelten Spenden, bildeten Gesprächsrunden, organisierten Sprachkurse, bildeten Netzwerke mit Vereinen, veranstalteten gemeinsam kulturelle Höhepunkte und vieles mehr. Die meisten der ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer sind bis heute dabei geblieben. So gibt es im gesamten Landkreis nach wie vor eine starke ehrenamtliche Struktur, die über die Kreisgrenzen hinaus ihresgleichen sucht, wie Kathrin Tupaj einschätzt. Schätzungsweise etwa 300 Personen arbeiten aktiv in elf Initiativgruppen mit. Hinzu kommen weitere Helferinnen und Helfer. Mehrere Unternehmen, darunter die BASF Schwarzheide GmbH, engagieren sich im Bereich der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt.
Auch wenn die Zuweisungszahlen an den Landkreis durch die Zentrale Ausländerbehörde des Landes Brandenburg (ZABH) im Jahr 2017 mit 134 Personen wieder annähernd das Niveau von 2012 (117 Personen) erreicht haben und der Landkreis aufgrund der anhaltend stark rückgängigen Aufnahmeverpflichtung seine Unterbringungskapazitäten weiter sukzessive zurückfahren kann, sei eine anhaltende Integrationsarbeit unverzichtbar, machten die Anwesenden deutlich. Es wurde viel erreicht, dennoch sei es wichtig, weiterzumachen und an Erfolge anknüpfen. Es gebe noch immer Hürden, die es gemeinsam zu nehmen gelte. „Integration ist eine Generationsaufgabe“, lautete die Botschaft der Initiativgruppen. Diese stelle man sich jedoch auch weiterhin gern.
Bei Interesse vermittelt Kathrin Tupaj gern den Kontakt zu den jeweiligen Gruppen: 03573 870 1060 oder [email protected].
Foto: Landkreis OSL
pm/red