Das Finsterwalder Museum präsentiert eine umfassende Ausstellung zur Geschichte des Gemeinschaftsgesangs vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Deshalb ist es nur selbstverständlich, dass sich dieses Museum mit einem „Sängerthema“ als Korrespondenzort an der Ersten Brandenburgischen Landesausstellung zum Thema „Preußen und Sachsen. Szenen einer Nachbarschaft“ beteiligt. Welche sächsisch-brandenburgische Sängerpersönlichkeit wäre dafür besser geeignet als Paul Gerhardt, der bekannteste Lieddichter des 17. Jahrhunderts? Die von Höhen und Tiefen gekennzeichnete Biographie des streitbaren lutherischen Pfarrers, der 1607 im sächsischen Gräfenhainichen geboren wurde, der die Gräuel des Dreißigjährigen Krieges durchlebte, der in der Berliner Nikolaikirche predigte und schließlich aus Glaubensgründen in die sächsische Niederlausitz übersiedelte, bildet neben seiner tiefen Religiosität die geistige Grundlage seines literarischen Schaffens. Einige der Texte Paul Gerhardts, die von Johannes Crüger, der aus der Niederlausitz stammt, kongenial vertont wurden, gehören nach wie vor zum lebendigen Liedschatz weit über den deutschsprachigen Raum hinaus. Auch der Nachwirkung des Dichters als Namenspatron zahlloser Kirchen, Schulen, Chöre, karitativer Vereine und als Denkmalsfigur oder als Sagengestalt räumt die Präsentation breiten Raum ein.
Mehrere Konzerte im Finsterwalder Museum, aber auch am Ort der Landesausstellung in Doberlug-Kirchhain begleiten akustisch die Ausstellung.
Termin:
Am Samstag, den 17. Mai 2014, 17.00 Uhr, wird im Sänger- und Kaufmannsmuseum Finsterwalde (Lange Straße 6/8, 03238 Finsterwalde) die Ausstellung „Paul Gerhardt. Leben – Lieder – Legenden“ eröffnet