Am Donnerstag wurde der „Tag der Sehbehinderten“ erstmals am Oberstufenzentrum (OSZ) Cottbus durchgeführt. Gemeinsam mit dem BWS Spremberg richtete sich der Aktionstag an rund 200 Berufsschülerinnen und -schüler der Sozialassistenz, Erziehung und Heilerziehungspflege. Ziel war es, Verständnis für die Lebensrealität sehbeeinträchtigter Menschen zu fördern und zugleich die angehenden Fachkräfte für Herausforderungen im Berufsalltag zu sensibilisieren.
Informieren, sensibilisieren und Vorurteile abbauen
An mehreren Stationen konnten die Teilnehmenden dabei typische Alltagssituationen nachempfinden – etwa beim Zubereiten eines Frühstücks mit Augenbinde, beim Erkennen von Gerüchen oder beim Gehen mit dem Langstock. Die Übungen verdeutlichten, wie viele Barrieren sich im Alltag für sehbehinderte Menschen ergeben – und wie wichtig Aufmerksamkeit, Geduld und passende Hilfsmittel sind. Ergänzend boten Mitarbeitende der BWS Informationen über das breite Spektrum ihrer sozialen Dienstleistungen – von Frühförderung und Kitas über Werkstätten bis hin zur stationären Pflege. Unterstützt wurde der Tag durch ein sogenanntes Fürsorgeteam, bestehend aus Schülerinnen und Schülern der Heilerziehungspflege. Sie begleiteten die Gäste, sorgten für einen reibungslosen Ablauf und unterstützten bei den Stationen.
Zwar findet der Tag der Sehbehinderten regelmäßig an wechselnden Orten statt und wurde bereits mehrfach in Cottbus durchgeführt – am OSZ war es jedoch eine Premiere. BWS Geschäftsführer Hartmut Höhna betonte im Interview mit Niederlausitz aktuell, dass in Sachen Barrierefreiheit in Cottbus und Umgebung weiterhin Handlungsbedarf besteht. Ähnlich sieht es auch Ute Koch, Leiterin der Abteilung Sozialwesen am Cottbuser Oberstufenzentrum: “Mit dem Aktionstag wollen wir unsere Schüler für den Arbeitsalltag sensibilisieren. Durch die Wahrnehmung der Barrieren am eigenen Körper sind die künftigen Sozialassistenten, Erzieher und Heilerziehungspfleger besser auf den Arbeitsalltag mit Sehbehinderten vorbereitet.”
Mit dem Aktionstag will das BWS Spremberg einen Beitrag zur gelebten Inklusion leisten – und junge Menschen frühzeitig für die Bedürfnisse von Menschen mit Einschränkungen sensibilisieren. Betreut werden vom BWS derzeit rund 1.500 Menschen in verschiedenen Wohn-, Arbeits- und Pflegeformen.
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Red.