Stiepermann und Banovic sorgen mit ihren Toren für den zweiten Saisonsieg der Cottbuser. Den Mannen aus St. Pauli blieb nur die Statistenrolle. Einzig das Ergebnis hätte noch höher ausfallen müssen. Sanogo scheiterte vor dem leeren Tor und die Cottbuser ließen andere Großchancen ungenutzt.
Nach der Pokalpleite gegen Sandhausen, war das heutige Spiel gegen den FC St. Pauli eine erste Standortbestimmung in der zweiten Liga, mit einem Sieg konnte Energie zu den obersten Plätzen aufschließen. Bommer reagierte in der Woche sauer auf die Leistung seines Teams im 0:3 gegen den Zweitligaaufsteiger im Pokal. Jetzt musste er die Antwort seines Teams abwarten.
Die Hamburger Fans machten vor dem Spiel mit einer besonderen Geste auf sich aufmerksam. Sie erinnerten daran was vor 20 Jahren in Rostock Lichtenhagen passiert ist und drückten aus, dass dies nie wieder in Deutschland geschehen soll! Auch die Kapitäne der 1. Und 2. Bundesliga riefen die Fans dazu auf, jetzt und in Zukunft auf Gewalt, Rassismus, Böller und Rauchbomben zu verzichten. Gerade Cottbus hat hier eine Vorbildfunktion zu erfüllen durch viele Vorfälle in der Vergangenheit.
Die Hausherren versuchten von Beginn an die Spielkontrolle zu übernehmen und die Aktionen in die Hälfte der Hamburger zu verlagern, die jedoch ordentlich dagegen hielten. Die erste große Chance ergab sich in der 13. Minute als Adlung von links den Ball nur an die Latte schoss und Farinas Nachschuss über das Gehäuse ging. Kurz drauf war es wieder Adlung der im eins gegen eins knapp am Tor vorbeizirkelte. Nun entwickelte Cottbus Druck. Nur drei Minuten später versuchte es erneut Farina, der vor Gästekeeper Tschauner auftauchte und dieser glänzend reagierte, Siepermanns Volleynachschuss landete neben dem Tor. Aller guten Dinge waren heute vier. Farina erobert den Ball nach schwachem Pass von Tschauner auf seinen Abwehrvordermann, dann geht es blitzschnell auf Stiepermann, der ins linke Eck zielt. Unhaltbar schien der Ball nicht, dennoch rauscht der St. Paulikeeper vorbei und die Kugel schlägt im Tor ein, 1:0 Energie nach 21 Minuten! Nach 30 Minuten hatten die Gäste noch nichts zu melden in der Lausitz, es blieb abzuwarten ob Energie nachlegen konnte, oder die Kiezkicker sich befreien könnten. Sie gaben die Antwort nur wenige Minuten später. Sanogo nutzte eine Unsicherheit von Tschauner der versuchte Fußball zu spielen und stiebitzte im den Ball vom Fuß, der Versuch aus der Drehung ins leere Tor zu versenken verpatzte er jedoch kläglich. Das 2:0 wäre verdient gewesen. Bis zur Halbzeit gelang St. Pauli nicht eine Torchance im Stadion der Freundschaft. Cottbus überzeugte, lediglich die Verwertung der Möglichkeiten blieb anzumerken.
Bommer sah in der Pause keinen Grund die Mannschaft umzustellen, dagegen versuchte Gästetrainer Schubert mit zwei Wechseln seinem Team endlich Leben einzuhauchen. Ebbers und Avevor kamen für Ginczek und Schachten.
Das Bild blieb das alte. Energie drückte St. Pauli in die eigene Hälfte und versuchte nachzulegen. Mit seinem dritten Wechsel in der 60. Minute brachte Schubert das letzte Aufgebot um noch einmal zurück zu kommen, er brachte Kringe für Funk. Immerhin, St. Pauli kam zu seiner ersten Torchance, die jedoch für Kirschbaum kein Problem war. Nach 66 Minuten reichte es den Cottbusern, Banovic nimmt an der Strafraumgrenze Maß und zieht den Ball in die rechte untere Ecke. Der Schuss passte genau, dieses Mal hat Tschauner keine Chance. 2:0 Energie! Was nun folgte war ein erstes Aufbäumen der Gäste gegen die Niederlage, ohne aber die Energieabwehr ins Wanken zu bringen. Zehn Minuten vor Schluss durfte sich Farina von den Fans verabschieden lassen, Sörensen kam für ihn. Das muntere Wechseln ging weiter und auch Torschütze Stiepermann und Kruska verließen unter Applaus den Platz. Roger und Glasner sammelten noch ein paar Minuten Spielpraxis. Die Lausitzer ließen nichts mehr anbrennen und sicherten sich im dritten Ligaspiel den zweiten Sieg.
Es war ein überzeugender Auftritt des Bommer Teams ohne wirkliche Kritikansätze. St. Pauli kam nie ins Spiel und im Gegensatz zur Pokalniederlage in Sandhausen präsentierte sich Cottbus in hervorragender Verfassung.
Stimmen zum Spiel:
André Schubert: „Glückwunsch zum verdienten Sieg an Energie. Das fällt uns relativ leicht in der Analyse woran es gelegen hat. Uns haben elementare Dinge gefehlt, die Aggressivität im Zweikampf und das schnelle umschalten war nicht zu sehen. DA war uns der Gegner klar überlegen. Wir haben das in der zweiten Halbzeit besser gemacht, waren aber über die gesamte Spielzeit zu leicht auszuspielen. Das zweite Gegentor hat uns ein wenig geschockt, es hat sich aber angedeutet. Wir werden das intern ganz genau analysieren, wir haben insgesamt als Mannschaft nicht funktioniert um individuelle Fehler aufzufangen. Wir hätten schon in der ersten Hälfte höher zurückliegen können. Nur mit Schönspielerei und Pässchen kommen wir nicht weiter. Das war heute in allen Bereichen zu wenig. Alles Gute für Energie. Engagiert gespielt, aggressiv in den Zweikämpfen und sie haben im Spiel agiert, wir nur reagiert. Sie haben verdient gewonnen.“
Rudi Bommer: „Es war ein sehr gutes Spiel der Mannschaft, ich denke auch das beste unter meiner Regie. Was mir insbesondere in der ersten Halbzeit sehr gut gefallen hat war das Zweikampfverhalten und das Spiel nach vorn. Einzig die Chancenauswertung ist zum hadern. So mussten wir immer wieder hochkonzentriert sein und haben das in der zweiten Hälfte konsequent weitergeführt. Die Mannschaft hat gut gearbeitet und sich den Sieg verdient.“
Fotos: Johannes Koziol
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