Innenstaatssekretär Kahl dankt Mitarbeitern und Helfern – „Sie haben Großartiges geleistet“ – Ausbaupläne für ZABH bekräftigt
Kurz vor den Weihnachtstagen hat Brandenburg die Kapazitäten seiner Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge um weitere 1.250 Plätze aufgestockt.
Die Gesamtzahl der belegbaren Plätze an den 13 Standorten der Erstaufnahmeeinrichtung steigt damit auf gut 6.000, wie Innenstaatssekretär Matthias Kahl am Mittwoch in Potsdam erläuterte.
Mit dem neuen Familienhaus steht der Zentralen Ausländerbehörde (ZABH) am Standort Eisenhüttenstadt jetzt ein weiteres festes Gebäude für bis zu 250 Flüchtlinge zur Verfügung. Ferner wurden an den Standorten in Potsdam und Eisenhüttenstadt Unterschleuse jeweils Leichtbauhallen für die Unterbringung von rund 500 Menschen errichtet. Damit können an den beiden Standorten nun jeweils bis zu 1.000 Flüchtlinge Platz finden. Die 30 mal 12 Meter großen Leichtbauhallen sind in Räume von je 25 Quadratmeter unterteilt und ermöglichen damit ein Mindestmaß von Privatsphäre.
Bis einschließlich November dieses Jahres registrierte die ZABH mehr als 25.600 neu ankommende Flüchtlinge. Knapp die Hälfte von ihnen waren Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien. Im gesamten vergangenen Jahr waren 6.315 Asylbewerber nach Brandenburg gekommen.
„Die rechtzeitige Übergabe der neuen Leichtbauhallen erleichtert es uns, über die Feiertageswochen auf eine Verteilung von Flüchtlingen in die Landkreise und kreisfreien Städte nach Möglichkeit zu verzichten. Die derzeit leicht verringerte Zahl neu ankommender Asylbewerber und beschleunigte Abläufe in der ZABH haben zusätzlich dazu beigetragen, dass nach jetzigem Stand über den Jahreswechsel ausreichend große Kapazitäten für die Erstaufnahme von Flüchtlingen zur Verfügung stehen. Das verschafft vielen Mitarbeitern und Hilfskräften vor allem in den Landkreisen eine Verschnaufpause, die alle nach den Anspannungen der vergangenen Monate dringend brauchen“, sagte Kahl.
Der Staatssekretär dankte zugleich allen Mitarbeitern von Land, Landkreisen und Hilfsorganisationen sowie den Soldaten, Hilfskräften und ehrenamtlichen Helfern, „die vor allem in den vergangenen Monaten zum Teil unter Aufbietung aller Kräfte dafür gesorgt haben, dass jeder Flüchtling ein Dach über dem Kopf und eine angemessene Betreuung erhalten hat. Sie alle haben Großartiges geleistet“, sagte Kahl.
Er betonte zugleich, die zuletzt rückläufigen Flüchtlingszahlen dürften „nicht als Zeichen einer Entspannung missverstanden werden“. Sichere Prognosen seien im Moment nicht möglich. Es gebe daher gegenwärtig keinen Grund, die weiteren Ausbaupläne für die Erstaufnahmeeinrichtung zu überdenken.
Noch im Januar 2016 sollen weitere 1.000 Unterbringungsplätze am die ZABH übergeben werden. Dabei handelt es sich um den ersten Bauabschnitt der Außenstelle Wünsdorf. Aufgegeben wird Ende Dezember dieses Jahres die Unterbringung von Asylbewerbern in zwei Sporthallen in Cottbus.
Quelle: Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg