Sozialministerin Dagmar Ziegler und die Integrationsbeauftragte Prof. Karin Weiss haben heute Abend den erstmals ausgelobten Integrationspreis des Landes Brandenburg verliehen. Die mit insgesamt 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde bei einer Feierstunde im Potsdamer Nikolaisaal zum Abschluss des Festivals “Zukunftslabor – Interkultureller Dialog in Brandenburg” überreicht. Wegen der Vielzahl und der Qualität der eingereichten Bewerbungen wurde die Ehrung in einen Haupt- und zwei Nebenpreise aufgeteilt.
Mit dem Hauptpreis geehrt wurde die Projekt- und soziale Regionalentwicklungsgesellschaft Hennigsdorf (Landkreis Oberhavel). Die 1995 entstandene gemeinnützige und mildtätige Gesellschaft setzt sich für die Integration von Zuwanderinnen und Zuwandern in der Stadt ein. Organisiert wurden unter anderem ein interkultureller Nachbarschaftstreff, ein Kinder- und Jugendtreff, ein Zirkusprojekt für Kinder und Jugendliche und das jährliche Sommerfest “Grenzenlos”. Der Hauptpreis wurde mit 3.000 Euro bedacht.
Die beiden Nebenpreise im Wert von jeweils 1.000 Euro gingen an die 52-jährige Natalja Kerle sowie das Projekt “IKOLKA”. Frau Kerle wuchs in Russland auf und kam 1978 nach Deutschland. Zu DDR-Zeiten arbeitete sie in Fürstenwalde als Tanzlehrerin, Kita-Erzieherin und Russisch-Lehrerin. Nach der Wende arbeitete sie dort für Diakonie, Caritas und Sozialprojekte. Immer wenn sie auf Grund von Sparmaßnahmen ihre Tätigkeit verlor, arbeitete sie ehrenamtlich weiter für und mit Aussiedlerinnen und Aussiedler in der Stadt. Insbesondere der Erfolg des Stadtteiltreffs “KiezKOM”, der heute monatlich rund 600 Menschen betreut, geht auf ihr Wirken zurück.
“IKOLKA” ist ein Gemeinschaftsprojekt der Personal_inform GmbH und des Länderinstituts für Bienenkunde. Langzeitarbeitslose Migrantinnen und Migranten werden hier zu Imkern ausgebildet. Zu den Teilnehmern zählen Spätaussiedler, Russen, Ukrainer und jüdische Zuwanderer. Hintergrund ist die Tatsache, dass sich die Zahl der Imker in Brandenburg in den zurückliegenden 20 Jahren halbiert hat. Der überwiegende Teil der Imker in Brandenburg steht kurz vor dem Renteneintritt. Gleichzeitig besteht in Deutschland ein großer Bedarf an Honig, der zu drei Vierteln durch Importe gedeckt werden muss.
Sozialministerin Ziegler betonte bei der Preisverleihung: “Integration ist wichtig und wird weiter an Bedeutung zunehmen. Schon heute haben 132.000 Menschen in Brandenburg und damit fast sechs Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund. Sie bringen Erfahrungen, Wissen und Kompetenzen mit, die wir hier brauchen. Integration darf dabei keine Einbahnstraße sein, sondern muss in beide Richtungen funktionieren.”
Die Integrationsbeauftragte Prof. Weiss zeigte sich überrascht von der Fülle und der Qualität der Bewerbungen für den Integrationspreis. Insgesamt waren 42 Bewerbungen eingegangen. “Es ist erstaunlich, was auch kleine Vereine in Sachen Integration und Interkulturalität auf die Beine stellen. Sehr angenehmen überrascht bin ich zudem davon, dass es Bewerbungen aus allen Landesteilen gibt. Integration ist nicht nur ein Thema in den großen Städten des Landes”, betonte Prof. Weiss.
Künftig soll der Integrationspreis den Landes Brandenburg jährlich vergeben werden. Über die Vergabe entscheidet eine Jury aus Vertretern der Ministerien für Soziales, für Bildung, des Innenministeriums, des Städte- und Gemeindetages, des Landkreistage, der Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte sowie die Integrationsbeauftragte.
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie
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