Dauerfavoriten im Durchmarsch und unerwartete Sieger: Die Champions League hat in der vergangenen Saison mit einigen Überraschungen aufgewartet. Erstmals in der Vereinsgeschichte hat sich der britische Meister Manchester City den Titel in der europäischen Königsklasse im Fußball geholt.
Zu verdanken hat der Club, der unter Pep Guardiola bereits zum dritten Mal in Folge den englischen Titel gewonnen hat, das in erster Linie einem Spieler. Der Norweger Erling Haaland ist mit 12 Toren in der Champions League zum Torschützenkönig der Saison geworden. Für seinen neuen Club erzielte er damit 2 Treffer mehr als in der Saison 2020/2021, als er für Borussia Dortmund 10 Tore schoss und damit der erfolgreichste Torjäger in dem europäischen Turnier war.
Haalands Fußballkünste, die seinen jeweiligen Club auch bei den Fußballwetten regelmäßig zum klaren Favoriten machen, waren zudem ein bedeutsamer Faktor im Ausscheiden des deutschen Rekordmeisters und sechsfachen Champions-League-Siegers Bayern München. Der Club von der Isar war bereits im Hinspiel des Viertelfinales in England mit einem enttäuschenden 0:3 gegen Manchester City vom Rasen gegangen. Beim Heimspiel wollten die Bayern das wieder gut machen. Die Möglichkeiten waren da, vor allem als Superstar Haaland in der ersten Halbzeit eine Riesenchance vergab. Nachdem Bayern-Spieler Dayot Upamecano einen Schuss von Ilkay Gündogan mit dem Arm abgefälscht hatte, wurde Haaland ausersehen, den Strafelfmeter zu schießen. Doch der Ball, den viele Fans schon im Netz glaubten, segelte über das Tor hinweg, und die Bayern-Anhänger konnten aufatmen.
Damit war es allerdings in der zweiten Halbzeit vorbei. Haaland gelang in der 57. Minute der erste Treffer der Begegnung. Joshua Kimmich verwandelte in der 83. Minute einen Handelfmeter und schoss damit das Ausgleichstor für die Bayern. Zu mehr reichte es allerdings nicht. Zum drittenmal in Folge endete der Champions-League-Traum der Bayern im Viertelfinale. Trainer Thomas Tuchel hatte seiner Frustration bereits während des Spiels Luft gemacht und war mehrfach mit dem Schiedsrichter aneinandergeraten, der ihm dafür die gelb-rote Karte zeigte.
Ebenfalls im Viertelfinale musste sich der deutsche Trainer Roger Schmidt mit seiner Elf verabschieden. Schmidt hatte mit Benfica Lissabon für mehrere Überraschungen gesorgt, bis die Portugiesen mit einem 3:3 im Rückspiel nach einem verlorenen Hinspiel an Inter Mailand scheiterten. Dadurch kam es im Halbfinale zu einem reinen Lokalduell, als Inter Mailand es mit seinem italienischen Stadtrivalen AC Mailand zu tun bekam.
Im zweiten Halbfinale besiegte Manchester City den spanischen Vizemeister Real Madrid.
Die Titelträger von der Insel gelten bereits jetzt als vielversprechende Anwärter auf den Sieg in der Champions League 2023/2024.
Derzeit laufen die Qualifikationsspiele für die letzten freien Tickets in der Königsklasse.
Die meisten Teilnehmer stehen allerdings bereits fest, da die großen Ligen automatisch eine bestimmte Anzahl von Plätzen erhalten. Die Top-Ligen Premier League, Bundesliga, La Liga und Serie A schicken jeweils die vier am höchsten platzierten Clubs in der Tabelle in das Turnier. Die französische und portugiesische Top-Liga entsendet zwei Clubs. Außerdem werden die jeweiligen Meister aus den Niederlanden, Österreich, Schottland und Serbien mit einem Ticket für die Gruppenphase belohnt. Der amtierende Champions-League- und Europa-League-Sieger sind ebenfalls automatisch qualifiziert.
Weil sich Manchester City als englischer Meister und als Champions-League gleich zweimal qualifiziert hat, ist ein Platz freigeworden, der an den elftplatzierten Verband im UEFA-Ranking ging. In diesem Jahr war das die Ukraine.
Von einer ähnlichen Situation hatte im Vorjahr La Liga profitiert, als Eintracht Frankfurt außer der Qualifikation über die Bundesligatabelle zusätzlich den Sieg in der Europa League und damit ein weiteres Champions League Ticket holte. Die Gruppenphase 2023/2024 beginnt am 19. September und endet am 13. Dezember. Fest steht bereits die Teilnahme der englischen Clubs Manchester City, Arsenal, Manchester United und Newcastle United. Aus der Bundesliga sind Bayern München, Borussia Dortmund, RB Leipzig und Union Berlin dabei. Aus Spanien treten Real Madrid, FC Barcelona, Atletico Madrid und Real Sociedad an. Italien ist durch Inter Mailand, AC Mailand, SSC Neapel und Lazio Rom vertreten.
Für Frankreich laufen Paris St Germain und RC Lens auf. Aus Portugal sind Benfica Lissabon und FC Porto dabei. Außerdem sind die Landesmeister Feyenoord, Celtic Glasgow, RB Salzburg und Roter Stern fest qualifiziert. Ukrainischer Meister ist Schachtar Donezk.
Die Saison 2023/2024 ist zumindest vorerst die letzte, bei der insgesamt 32 Mannschaften in der Champions League antreten. Danach greift die große Reform, die eine Erweiterung auf 36 Clubs vorsieht. Dafür werden die bisherigen acht Gruppen vor der K.O.-Phase abgeschafft, so dass alle Vereine in einer einzigen gemeinsamen Liga spielen. Jede Mannschaft trägt dabei vier Heimspiele und vier Auswärtsspiele gegen verschiedene Gegner aus, die vorab ausgelost werden. Die besten 8 aus der neuen 36er-Liga kommen anschließend automatisch ins Achtelfinale. Die restlichen 8 Plätze fürs Achtelfinale werden in Playoffs unter den Clubs auf den Tabellenplätzen 9 bis 24 ausgespielt.
Doch noch ist in der bevorstehenden Saison in der Königsklasse alles beim Alten, und auch wenn es außer den Dauerfavoriten so manchen Überraschungssieger geben mag, sind zumindest die Regeln altbekannt.