Musik erfüllt den hellen Saal im Bildungszentrum Erkner (Oder-Spree). Mitten im Raum bewegt sich Winfried Schimmel, Referent des Bundesverbandes Seniorentanz, rhythmisch zu den leichten Sambaklängen. Die 24 Teilnehmer des Grundlehrgangs „Bewegungstherapie“ tun es ihm nach. Dass sie seit Jahren an Rheuma leiden, ist ihnen kaum anzumerken. „Kein Wunder“, sagt Seminarleiterin Astrid Wegner vom Vorstand der Deutschen Rheuma-Liga Brandenburg, „das Tanzen hilft, um Alltag und Schmerzen zu vergessen. Man kann richtig sehen, dass es ihnen besser geht.“
Zum ersten Mal wurden im Land Brandenburg in dieser Woche Rheumapatienten zu Bewegungstherapeuten ausgebildet. Ab sofort können diese Mitglieder der Rheuma-Liga, die unter anderem aus Teltow, Bernau, Rüdersdorf, Senftenberg und Lübben kommen, in ihren jeweiligen Ortsgruppen auch die Therapieform der rhythmischen Bewegung anbieten. „Bisher gibt es bei uns Wasser- und Trockengymnastik“, berichtet Gerhard Kleinke, der einzige Mann unter den Tanzschülern. Er leitet die AG Klein Machnow/Stahnsdorf mit etwa 80 Aktiven. „Schön, dass wir unser Angebot damit erweitern und die Gruppentreffen bereichern können.“ Das Tanzen regt die Kleinstmuskulatur und die Koordination an und steigert die gesamte Beweglichkeit und das Wohlbefinden. Aber es geht nicht allein um die Bewegung. Astrid Wegner schwärmt: „Es ist die Mischung. Der Kontakt zu den anderen Rheuma-Patienten, die Gespräche, das gemeinsame Erlebnis – das tut uns allen gut.“
Konzentriert folgen die angehenden Bewegungstherapeuten den Anweisungen der Referenten. „Seite, hinter, Seite, Touch“, gibt Winfried Schimmel zur Musik von „Wilmas Stomp“ den Ton an. Dass nicht sofort alles synchron gelingt, ist bei 24 Teilnehmern völlig normal. „Aber alle sind sehr motiviert“, sagt seine Seniorentanz-Kollegin Waltraut Biermann. Unermüdlich wiederholen die Brandenburger den Hinterkreuzschritt und den Pendelschritt. Aber nicht nur die Bewegungen werden gelehrt, auch die Geschichte der Musikstücke und die Methodik beim Unterrichten stehen auf dem Seminarplan. Schließlich schlüpfen die Teilnehmer demnächst selbst in die Lehrerrolle. „Wir haben in fünf Tagen 22 Tänze gelernt, 14 auf der Fläche und acht im Sitzen“, sagt Astrid Wegner. Nicht immer lässt der Gesundheitszustand der Rheuma-Patienten die Bewegungen im Stehen zu. Trotzdem haben die Tänze im Sitzen nichts mit Ausruhen zu tun. Auch bei ihnen wird die Muskulatur angeregt und die Beweglichkeit gesteigert. Die
Erweiterung der Kursangebote in den Ortsgruppen der brandenburgischen Rheuma-Liga ist eine Bereicherung – davon sind die Teilnehmer überzeugt. Dafür hat sich die Anstrengung der vergangenen Tage gelohnt. „Alle freuen sich schon auf die erste Unterrichtsstunde, die sie als Tanztherapeuten geben können“, sagt Astrid Wegner. Einige Ortsgruppen starten bereits im Februar mit den Kursen.
Foto: Die Bewegung macht’s: Hannelore Gottschalk aus Bernau, Monika Ellmich aus Rüdersdorf, Erika Köhler aus Lübben und Gabriele Boesner aus Senftenberg (v.v.n.h.)
Foto © D. Kühn/Contentic
Quelle: Deutsche Rheuma-Liga Brandenburg / Contentic Media Berlin
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