Energie Cottbus dominiert die Auftaktpartie gegen den SV Lichtenberg 47 über weite Strecken und verliert dennoch. Nach knapp zehn Minuten gingen die Hausherren mit 1:0 durch ein Tor von Max Kremer in Führung. Mehrmals zeichnete sich der Gästekeeper aus, einmal rettete der Pfosten vor einem höheren Rückstand. Lichtenberg hatte nicht viele Möglichkeiten, doch auch die Cottbuser Überraschungseins Tim Stawecki konnte und musste sich ein paar Mal auszeichnen, um den Ausgleich zu verhindern. Ab der 60. Minute brach das Team jedoch ein, Lichtenberg schnupperte Morgenluft und schlug zweimal eiskalt zu (87. Und 91.). Im Stadion waren im ersten Spiel unter Coronabedingungen 783 Zuschauer, die ihr Team gut unterstützten.
Nach dem Spiel standen Trainer Sebastian Abt, Torschütze Max Kremer und Jugendspieler Jeremy Postelt für Interviews zur Verfügung. (siehe Titelbild)
Guter Start in die Partie
Gegen den guten Aufsteiger der Vorsaison hatte der FCE noch nicht im Stadion der Freundschaft gespielt, die Saison wurde vor dem Rückspiel abgebrochen. Auch für drei Sommerneuzugänge war es heute der erste Pflichtspielauftritt im Stadion, Patrick Storb, Janik Mäder und Max Kremer standen in der Startelf.
Letzterer war auch der erste Torschütze der neuen Saison. Nach zehn Minuten jubelten die rot-weißen zum ersten Mal. Danach hatten sie weitere Möglichkeiten die Führung auszubauen, scheiterten jedoch an Wollert und dem Pfosten (Erlbeck in der 14. Und 21. Minute). Nach 23 Minuten lassen die Gäste das erste Mal einen Nadelstich da. Einen Freistoß führen sie gedankenschnell aus, Gawe ist rechts durch, Stawecki bekommt aber noch spektakulär sein Fuß an den Ball und lenkt ihn entscheidend ab. Bis zur Pause bleibt Energie die tonangebende Mannschaft, kann aber nichts zählbares mehr drauflegen. Die Pause nutzen beide Trainer nicht für Wechsel, bis zu fünf sind in der neuen Saison möglich, mit maximal drei Unterbrechungen sowie der Pause.
In der 52. Minute hatte wiederum Cottbus die erste Chance. Ein Konter erreicht Felix Brügmann im Vollsprint, er war seinem Gegenspieler enteilt aber schloss auch zu voreilig ab, der Ball landete über dem Tor. Ab etwa der 60. Minute kam von Energie immer weniger im Vorwärtsgang, Lichtenberg nutzte Patzer aus und eroberte sich ein ums andere Mal den Ball um weitere Nadelstiche zu setzen. Was vorher wunderbar bei Cottbus funktionierte, schien nun meilenweit entfernt. Die technische Überlegenheit und Spritzigkeit war verloren und in der 87. Minute präsentierten die Gäste die erste Rechnung. Marcel Rausch drosch von rechts den Ball in die Maschen hinter Stawecki. Florian Brügmann sah in der Situation nach dem Ausgleich auch noch die gelb-rote Karte, nachdem er beim Schiedsrichter abseits reklamiert hatte. Für den FCE kam es noch bitterer. In der 91. Minute traf Hannes Graf zum 2:1 Siegtreffer für Lichtenberg 47.
„Wer vorn seine Chancen nicht nutzt, muss sich hinten nicht wundern.“ Energie Cottbus hätte genügend Möglichkeiten gehabt, Lichtenberg gar nicht erst Auftrieb zu geben, am Ende steht das junge Team ohne Punkte und einer gelb-rot Sperre da und ist somit sofort unter Druck für die weitere Saison.
Am kommenden Sonntag geht es zum ZfC Meuselwitz und somit dort wieder los, wo die letzte Saison für den FCE endete. Das Spiel endete Unentschieden, jedoch wurden damals bis zu vier Tore für die Cottbuser Seite nicht anerkannt. Ein Spiel mit bitterem Beigeschmack.
Stimmen zum Spiel:
Uwe Lehmann, Trainer SV Lichtenberg 47: „Ich denke, dass wir mindestens einen Punkt hier heute verdient haben, mit drei Punkten sind wir noch zufriedener. Cottbus hat sehr gut angefangen und war variabel. Sie sind verdient in Führung gegangen. Dann hatten wir Glück als wir sie eingeladen haben das 2:0 zu machen. In der zweiten Halbzeit sind wir deutlich griffíger und näher am Ausgleich dran als Cottbus an der höheren Führung. Das sind drei Punkte die uns niemand mehr nimmt, meine Mannschaft hatte einen sehr guten Tag.“
Sebastian Abt: „Der Kollege hat das gut zusammengefasst. Wir kommen sehr gut ins Spiel und spielen gut auf. Das Problem an der ersten Hälfte war es, dass wir nicht das 2:0 oder 3:0 machen. In der zweiten Halbzeit kommen wir auch gut raus, Felix Brügmann schließt aber zu eilig ab. Irgendwann war es dann so, dass der Gegner nicht mehr viel zu verlieren hat und freier aufspielt. Wir waren in dieser Phase zu fahrig, die Spieler haben zuviel nachgedacht. Wenn du diese Phase überstehst und durch einen Konter das 2:0 machst ist alles gut. Aber wir haben eben den Ausgleich bekommen und nach der gelb-roten Karte das Spiel noch verloren. Wir haben in der Zeit vom Kopf her nicht mehr funktioniert, waren dadurch gehemmt und haben falsche Entscheidungen getroffen. Das hat sich potenziert. Wir müssen das Spiel einfach über die Bühne bringen, das haben wir nicht geschafft. Jetzt gilt es, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und einfach weiterzumachen.“