Der Kost-Nix-Laden in Cottbus feiert sein 3monatiges Bestehen. Am 15. März hat der Laden offiziell seit 3 Monaten geöffnet, auch wenn das Projekt natürlich schon länger geplant war. Die Initiative zieht eine positive Bilanz und ist von den Reaktionen der Besucher*innen überwältigt: viele Menschen nutzen den Laden und die Spenden zum Erhalt des Projektes fließen. Testhalber will die Initiative im April nun auch freitags von 16-19 Uhr den Laden öffnen.
„Nun, Sonderangebote und Verschenk-Aktionen machen bei uns zum Jubiläum ja kaum Sinn“, erklärt Karin Weitze zum 3monatigen Bestehen des Kost-Nix-Ladens und schmunzelt dabei, „aber zumindest Kaffee, Kuchen und Zuckerwatte wird es geben – natürlich überwiegend Bio und Fairtrade.“
Der Laden läuft derzeit und es kommen viele Menschen, die ihn nutzen. Kleidung, Bücher, Vasen, Dekorationen, Geschirr wandern durch die Ladenregale, der Laden ist manchmal sogar von Menschen überlaufen. Die Spenden reichen aus, um den Laden zu finanzieren. Und die Besucher*innen helfen auch mit: sortieren mitgebrachte Gegenstände ein, ordnen die Regale, bringen Tee und Kekse vorbei und eine Besucherin bastelte die Winterdekoration für den Laden.Die Initiative hat außerdem drei neue Mitstreiterinnen gewonnen und wird nun im April testhalber den Laden auch freitags von 16-19 Uhr öffnen. „Wir möchten den Spendern und Unterstützern an dieser Stelle noch einmal danken, weil der Laden ohne sie so nicht möglich geworden wäre. Wir suchen aber immer noch Mietpat*innen, die es ermöglichen sollen, den Laden langfristig abzusichern.“ erklärt Weitze.
Für alle Menschen ist es ungewohnt, wenn die Dinge nichts kosten und so nehmen manche Leute einfach zu viel mit – das gibt sich aber meist nach einigen Besuchen – und den Betreibern des Ladens ging es anfangs teilweise ähnlich, doch dies hat sich völlig gelegt. „Auch uns fällt es eben doch zum Teil schwer, nicht auch noch die fünfte schöne Tasse mitzunehmen, nur
weil es umsonst ist. Schließlich sind wir alle so aufgewachsen, unreflektiert zu konsumieren und der Laden bietet ja gerade eine Chance aus diesem jahrelang erlernten Denken auszubrechen – und das ist eben nicht immer leicht.“ so Karin Weitze weiter.
„Für uns ist es aber nun auch an der Zeit, wieder an den Grundgedanken des Ladens zu erinnern. Wir verstehen uns nicht als Sozialkaufhaus. Uns geht es ja darum, die Konsumgewohnheiten zu brechen und zu überlegen, was wir wirklich brauchen. Und das ist dann eben auch ressourcenschonend.“ so Weitze. Seit Kindesbeinen sind wir es gewohnt, dass viele Dinge einen Preis haben, dieser sagt aber wenig darüber aus, wie stark die Umwelt durch das Produkt belastet wurde und ob die Produkte so hergestellt wurden, dass die Produzierenden davon leben können. Weitze erklärt weiter: „Diesen Anspruch als konsumkritische Alternative wollen wir auch zukünftig betonen: deshalb wollen wir in Zukunft stärker auf unsere ‘Nimm 3-Regel’ achten!“ Lediglich maximal drei Dinge mitzunehmen macht es nötig, genau zu überlegen, was wirklich gebraucht wird. „Wir laden alle Menschen ein, diesen konsumkritischen Ansatz auch sich selbst zu testen!“
Weitere Informationen: kostnixladencb.blogsport.eu