Vor 12.740 Fans begann Energie gut und machte nach Vorarbeit von Straith durch Jula das 1:0. In der zweiten Hälfte verfielen die Cottbuser in Passivität und kassierten den Ausgleich. Mit seinem 25. Saisontor markierte Petersen die erneute Führung bevor Soma den 3:1 Endstand markierte.
Saisonfinale in der Lausitz. Während es für den FC Energie Cottbus nur noch um eine Platzierung zwischen Rang fünf und neun ging, stand Oberhausen mit dem Rücken zur Wand. Platz 17 punktgleich mit dem VFL Osnabrück und zweiw Punkte hinter dem Karlsruher SC brauchten sie nicht nur einen Sieg oder ein Unentschieden, sondern auch Schützenhilfe von den anderen Plätzen um zumindest noch den Relegationsplatz zu erreichen. FCE Trainer Wollitz hatte unter der Woche noch einmal an die Einstellung seiner Mannschaft zu diesem Spiel appelliert, mit Blick auf seinen früheren Verein Osnabrück wollte er sich keine Wettbewerbsverzerrung vorwerfen lassen. Die Schlagzeilen wurden ebenfalls durch einen Energieakteur bestimmt. Nils Petersen stand im Blickpunkt der Aufmerksamkeit und sein vorrausichtlicher Wechsel zum deutschen Rekordmeister Bayern München. Am Dienstag soll es zu einem Gespräch mit Jupp Heynckes kommen, danach die Entscheidung verkündet werden. Es wäre eine Sensation wenn der Lausitzer Shootingstar nächstes Jahr noch im Energiedress auflaufen würde.
Wollitz schickte heute ein weiteres Talent auf den Rasen. Erstmals in der Anfangsformation stand Leonardo Bittencourt. Ansonsten vertraute der Trainer der Elf vom Derby in Berlin. Vor dem Spiel wurden noch Emil Jula, Jiayi Shao und Nils Miatke verabschiedet, die den Verein verlassen werden.
Energie begann die Partie engagiert und produzierte die ersten Chancen. Ein Sololauf von Bittencourt auf der rechten Seite, konnte nur durch ein Foul gestoppt werden. Kruskas Freistoß nutzte dieser zu einem Nachschuss, der knapp am Tor vorbeistrich. Danach verlagerte sich das Spiel zunehmend ins Mittelfeld wobei Energie aber die tonangebende Mannschaft blieb. In der 16. Spielminute ging Straith über die rechte Seite mit nach vorn und spielte den Ball herrlich in den Strafraum genau auf Julas Kopf. Der köpfte unbedrängt ins Gästetor ein, 1:0! Nach dem Tor ging es munter weiter und die Hausherren zeigten ihre Spielfreude, lediglich Torraumszenen waren Mangelware.
Oberhausen hatte kein Mittel gegen die Cottbuser Elf und wenn sie doch mal vor das Tor kamen war die Abwehr zur Stelle. Adam Straith, der das Führungstor klasse aufgelegt hatte und bis dahin gut gespielt hatte musste in der 31. Minute gegen Soma ausgewechselt werden. Bittroff übernahm die rechte Abwehrseite und Soma rückte links in die Viererkette. Nach 35 Minuten wurde ein Oberhausener kurz vor der Strafraumgrenze von Bittroff gefoult, den folgenden Freistoß vergaben sie aber kläglich.
Insgesamt verflachte das Spiel ein wenig bis zur Pause. Cottbus war spielbestimmend aber ohne die entscheidenden Torchancen und Oberhausen versuchte irgendwie ins Spiel zu kommen, was ihnen in den ersten 45 Minuten jedoch kaum gelang. So gingen die Lausitzer verdient mit der Führung in die Pause.
Lediglich die Gäste nutzten die Unterbrechung für einen Wechsel, Schönfeld kam für Klinger. Energie machte da weiter wo sie aufgehört hatten, sie kontrollierten das Spiel und drängten die Gäste in die eigene Hälfte. Eine Hereingabe von Sörensen konnte Gästekeeper Pirson gerade noch halten. Man merkte den Oberhausenern ihre Nervosität an, sie spielten ruppiger und Schiedsrichter Aytekin hatte Probleme die Partie zu kontrollieren. Sie investierten nun mehr um vor das Tor von Thorsten Kirschbaum zu kommen, jedoch fehlte die Präzision in den Abschlüssen. Wie so oft wirkte Energie in dieser Phase des spiel ungewohnt passiv und ungenau, was schon das ein oder andere Mal durch gegnerische Mannschaften ausgenutzt wurde.
Wollitz wollte nun neue Offensivakzente setzen und brachte Shao für Bittencourt. Die Fans reagierten auf ihre Weise und begrüßten den Chinesen in seinem letzten Punktspiel vor dem Wechsel nach Duisburg mit Pfiffen. Ausdruck der Passivität der Hausherren war ein Rückpass im Mittelfeld von Jula auf Roger, der den Ball unbedrängt ins Seitenaus beförderte. Erst in der Schlussviertelstunde wachte Energie wieder auf und mühte sich wieder vors Gästetor. Eine herrliche Hereingabe von Petersen verpasste Shao nur um Millimeter, er hätte es auch selbst versuchen können. Zehn Minuten vor Schluss rettete Kirschbaum zweimal in letzter Sekunde die Cottbuser Führung. Die darauffolgende Ecke nutzten die Gäste zum verdienten Ausgleich durch Luz. Eine logische Konsequenz nachdem in der vorrangegangenen halben Stunde fast nichts mehr von Energie kam. Einer hatte mit dem Spiel noch nicht abgeschlossen. Nils Petersen nutzte sein wahrscheinlich letztes Spiel um den 25. Saisontreffer zu markieren. Von rechts rannte er auf das Gästetor zu und verwandelte dieses Mal selbst zur erneuten Führung, 2:1! Danach passierte ein Kuriosum. Mehrere Energiespieler hatten die Möglichkeit zum 3:1 ein zuschießen und letztlich spielte Jula auf Soma ab der sein erstes Tor für Energie machte. Nach verschlafenen 30 Minuten holte Energie zum Doppelschlag aus und versetzte Oberhausen den Knockout.
Am Ende zeigte Energie noch einmal was in ihnen steckt und gewinnt das Spiel mit 3:1. Am Ende belegen sie in der Liga den sechsten Platz. Oberhausen ist damit abgestiegen. Osnabrück gewinnt in Ingolstadt und muss in der Relegation gegen Dyname Dresden antreten. Karlsruhe rettet sich durch ein knappes 3:2 gegen Union auf Platz 15.
Der gelungene Saisonabschluss geht einher mit tiefen Veränderungen in der Mannschaft der Cottbuser. Neben feststehenden Abgängen von Jula, Shao und Miatke wird wohl auch Petersen den Verein verlassen. Mit weiteren Spielern gibt es keine Verträge für die neue Saison. Bis zum Kibitztag wird sich einiges hinter den Toren tun. Es gilt wieder ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen, damit der Dreijahresrhytmus eingehalten werden kann und einer der ersten drei Plätze anvisiert wird.
Stimmen zum Spiel:
Theo Schneider: „Wir wollten heute die letzte sich uns bietende Chance nutzen. In der ersten Halbzeit waren wir defensiver ausgerichtet und haben versucht das Zentrum dicht zu kriegen. Das ist uns auch bis auf das 0:1 gelungen. Nach den Ergebnissen der anderen Stadien mussten wir in der zweiten Hälfte mehr riskieren. Der Ausgleich viel recht spät obwohl wir vorher schon mehrere Möglichkeiten hatten. Um zu gewinnen mussten wir noch mehr aufmachen und Cottbus nutzte die zwei drei glasklaren Möglichkeiten um uns auszukontern.“
Wollitz: „Es müssen am Ende welche absteigen, es ist bekannt, dass ich gewisse Sympathien zu Osnabrück habe, aber auch Oberhausen liegt mir am Herzen. Wir haben das Spiel ordentlich angefangen und ein gutes Flachpassspiel zu sehen war. Die Auswechslung brachte den Bruch. Bittroff fühlt sich auf der linken Seite viel wohler, das sah man heut wieder. Die Passivität in der zweiten Hälfte brachte uns in Bedrängnis. Da haben wir das 1:1 bekommen und Nils hat gezeigt warum er so ein guter Spieler ist. Er braucht keinen Anlauf und macht das Tor. Insgesamt war das 3:1 vielleicht zu hoch. Wir können mit den Möglichkeiten mit der Saison sehr zufrieden sein. Ich möchte mich auch bei den Fans bedanken, es ist nicht selbstverständlich, dass man als Sechster nach der Saison so gefeiert wird.“
Text: Benjamin Andriske
11. eG Wohnen Charity-Lauf in Cottbus steht in den Startlöchern
Morgen geht der mittlerweile 11. Cottbuser eG Wohnen Charity-Lauf an den Start. Wie das Unternehmen mitteilte, fällt um zehn Uhr...