Teil 1 Das Sorbische Kulturarchiv – Aufbau und Bestände
Das sorbische Kulturarchiv in Bautzen zeichnet sich als Sammlungsarchiv verantwortlich für die Bewahrung und Erschließung von Nachlässen sorbischer Persönlichkeiten und von Schriftgut sorbischer Institutionen und Vereine, sofern es dem Sorbischen Kulturarchiv übergeben wurde, sowie von thematischen Sammlungen. Der zeitliche Schwerpunkt der schriftlichen Dokumente liegt auf dem 19. und 20. Jahrhundert. In den Sammlungen finden sich jedoch auch Einzelstücke aus der Frühzeit des sorbischen Schrifttums, sowohl aus der Ober- als auch der Niederlausitz. Es bietet zudem eine Foto-, Plakat-, Tonträger-, Film- und Zeitungsausschnittsammlungen an. Über allgemeine genealogische Quellen verfügt es nicht.
Teil 2 Die Sammlung von Arnošt Černik
In den Jahren 1954 bis 1958 erarbeitete der Volkswirtschaftler Dr. Ernst Tschernik im Anschluss an seine Publikation „Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung von 1832 bis 1945. Eine demografische Untersuchung“ (Berlin 1954) eine „Bevölkerungsstatistik der sorbischen Lausitz“. Im Rahmen des Projekts erhob er Material zur Sprachstatistik und sammelte Daten zur sozialökonomischen Struktur. Die Ergebnisse der statistischen Arbeit wurden erst 1995 in der Publikation von Ludwig Elle „Sprachenpolitik in der Lausitz“ bekannt gemacht.
Darüber hinaus verzeichnete Tschernik mit Hilfe örtlicher Informanten Flurnamen für die gesamte sorbische Lausitz als Kartei und auf entsprechenden Messtischblättern. Als Teil des Projekts können auch ca. 1500 Fotografien angesehen werden. Sowohl das Flurnamen- als auch das Bildmaterial zählen bisher zu den eher selten genutzten Materialien des SKA. Im Vortrag soll besonders auf diese beiden Quellen aufmerksam gemacht werden.
- Termin: Freitag, 09.10.2015, 09:00–11:30 Uhr
- Dozentin: Dr. Annett Bresan
- Entgelt: gesamt 7,00 Euro
Anmeldung bei der Schule für Niedersorbische Sprache und Kultur unter Tel. 0355 792829.
Foto: Wiki gemeinfrei Maximilian Hartig
Quelle: Stadt Cottbus