Die Wirtschaftsinitiative Lausitz hat mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen, dass die Kandidaten für den Gründungspräsidenten der BTU Cottbus-Senftenberg abgesagt haben. Jede weitere Verzögerung bei der Bestellung eines Gründungspräsidenten schadet der Lausitz, weil dringender Handlungsbedarf besteht.
“Die Wirtschaftsinitiative Lausitz fordert Wissenschaftsministerin Sabine Kunst und Ministerpräsidenten Dr. Woidke auf, im Einvernehmen mit der BTU umgehend eine Lösung zu finden. Die Landesregierung muss die Suche eines qualifizierten Gründungspräsidenten zur Chefsache machen. Die BTU braucht in Wissenschaft, Forschung und Lehre schnell umfassende und nachhaltige Handlungsfähigkeit. Nach einer zu langen Übergangsperiode ist der Handlungsbedarf groß”, so der Vorsitzende der WiL, Dr. Hermann Borghorst.
Die demografische Entwicklung und die sich damit zuspitzende Fachkräfteknappheit beeinflussen dramatisch die zukünftigen Chancen für Wirtschaftswachstum und Wohlstand in der Lausitz. Die vorhersehbaren
rückläufigen bzw. geringen Wachstumsaussichten für die Lausitz können nur durch eine deutlich höhere Produktivitätssteigerung abgemildert werden. Dabei hat die Lausitzer Industrie eine wichtige Rolle als Wachstums- und Innovationsmotor und ist dringend auf die Unterstützung der lokalen Hochschulen angewiesen.
“Die Entwicklung an der BTU Cottbus – Senftenberg macht uns große Sorge. Die Hochschulen sind wichtige Standort- und Innovationsfaktoren für Wirtschaft und Industrie der Lausitz. Wir brauchen für die Zukunft einen überdurchschnittlich hohen technischen Fortschritt, vor allem auch durch anwendungsorientierte Entwicklungsarbeit für kleine und mittlere Unternehmen. Die WiL setzt hohe Erwartungen in die neue BTU-Führung. Wir erwarten neben nationalen und internationalen Kooperationen und Forschungsarbeiten auch eine enge regionale Vernetzung zwischen Unternehmen und Hochschulen”, so der stellvertretende Vorsitzende der WiL, Dr. Karl Heinz Tebel.
Die WiL sieht durch die BTU und andere Hochschulen große Potentiale für die regionale Fachkräftesicherung. Das gilt sowohl für die praxisorientierte Bachelorausbildung als auch für eine wissenschaftsorientierte
unternehmensnahe Masterausbildung. Die endogenen Potentiale der Region müssen stärker als bisher für die Lausitzer Unternehmen genutzt werden.
Quelle: Wirtschaftsinitiative Lausitz e.V.