Rock Tech senkt seine Investitionskosten für die Lithium-Raffinerie in Guben um 50 Millionen Euro. Wie das Unternehmen mitteilte, konnte die geplante Gesamtinvestition für das strategische EU-Rohstoffprojekt von 730 auf 680 Millionen Euro reduziert werden. Möglich wurde das durch gezielte technische und planerische Optimierungen. Parallel dazu zieht sich Rock Tech aus seinem Lithium-Projekt in Bosnien-Herzegowina zurück und fokussiert sich auf den Standort Guben. Zudem wurde eine Partnerschaft mit dem chinesischen Engineering-Spezialisten Sichuan Calciner Technology vereinbart.
Optimierungen und Partnerschaft für bessere Wettbewerbsfähigkeit
Nach Angaben des deutsch-kanadischen Unternehmens Rock Tech Lithium senken gezielte Anpassungen am Projektdesign, überarbeitete Lieferantenverträge und neue Prozessstrukturen die Investitionskosten für die geplante Lithium-Raffinerie in Guben um rund sieben Prozent. Zusammen mit der bereits im September bekanntgegebenen Senkung der Betriebskosten um 23 Prozent soll die Maßnahme die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutlich verbessern und die Finanzierungsgrundlage für den Standort stärken. Die Einsparungen resultieren aus mehreren Bereichen: Das Anlagendesign wurde überarbeitet, wodurch bei Verpackungsanlagen, Fassadenelementen, Energie-Monitoring, Lkw-Waagen und Rohrleitungsbau 22 Millionen Euro eingespart werden konnten. Durch angepasste Lagerkapazitäten und Prozessoptimierungen verringerte sich das Budget um weitere 21 Millionen Euro. Neu verhandelte Lieferantenverträge reduzierten die Ausgaben um rund 16 Millionen Euro. Nach Abzug zusätzlicher Kosten in anderen Bereichen ergibt sich laut Rock Tech eine Nettoersparnis von 50 Millionen Euro. „Mit Produktionskosten, die uns auf dem internationalen Markt konkurrenzfähig machen, und gleichzeitig gesenkten Investitionsausgaben haben wir die Wirtschaftlichkeit des Projekts erheblich gesteigert“, erklärte Henrik Wende, Geschäftsführer der Rock Tech Guben GmbH. Diese Optimierungen seien entscheidend für den Abschluss der Gesamtfinanzierung.
Parallel dazu hat Rock Tech ein Memorandum of Understanding (MoU) mit der chinesischen Sichuan Calciner Technology Co., Ltd. (SCT) unterzeichnet. Das Unternehmen gilt als weltweit führender Engineering-Experte für Lithiumraffinationsanlagen und hat bereits über 60 Raffinerien für Lithiumcarbonat und Lithiumhydroxid geplant und gebaut. Laut Rock Tech CEO Mirco Wojnarowicz soll die Kooperation helfen, die Raffinerie in Guben effizient voranzutreiben und von erprobten Verfahren zu profitieren. Zugleich kündigte Rock Tech an, sich aus seinem Engagement in Bosnien-Herzegowina zurückzuziehen. Dort hatte das Unternehmen gemeinsam mit dem Schweizer Bergbauunternehmen Arcore ein Joint Venture zum Abbau lithiumhaltigen Erzes geplant. Stattdessen will sich Rock Tech nun vollständig auf die Umsetzung der europäischen Konverter-Projekte konzentrieren.
Gubener Projekt bleibt strategischer Eckpfeiler in Europa
Die geplante Raffinerie in Guben soll als erste kommerzielle Anlage Europas jährlich 24.000 Tonnen batteriefähiges Lithiumhydroxid produzieren, ausreichend für die Batterien von bis zu 500.000 Elektroautos pro Jahr. Der Standort liegt strategisch günstig in der Nähe großer Automobil- und Batteriewerke und wird von EPCM-Partner Worley sowie Technologiepartnern wie GEA Group begleitet. Insgesamt sollen rund 200 Arbeitsplätze entstehen. Das Projekt ist im Rahmen des EU-„Critical Raw Materials Act“ als strategisches Vorhaben anerkannt und wird laut Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur europäischen Rohstoffsouveränität und zum Strukturwandel in der Lausitz leisten.
Das Gelände im Industriegebiet Guben Süd ist bereits erschlossen und verfügt über einen eigenen Gleisanschluss. Der Baustart wurde bereits mehrfach und nun auf 2026 verschoben, da Finanzierung und Detailengineering noch abgeschlossen werden müssen.
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