Noch vor wenigen Jahren war die Sächsische Schweiz auch für uns, Die Niederlausitzer Wandergurken, ein Hauptziel unserer persönlichen Aktivitäten. Heutzutage kommen wir durch unser eigenes Wander-Angebot in der Heimat nur noch sehr selten dorthin und uns verbinden hauptsächlich wunderschöne Erinnerungen mit dieser klassischen Wanderregion. Umso mehr sind wir froh, dass wir in diesem Jahr wieder einmal eine Fahrt dorthin mit einer klassischen Tour anbieten können. Die Zahl „13“ für den Jahrgang des Kirnitzschtalfestes am letzten Wochenende im Juli ist für uns auch ein gutes Ohmen, obwohl wir nicht abergläubisch sind…
Das Kirnitzschtal gehört zur Hinteren Sächsischen Schweiz und wird wegen seiner Lage und des hier pulsierenden touristischen Lebens auch gern als Herz der gesamten Sächsischen Schweiz bezeichnet. Der Kirnitzschbach selbst entspringt im Böhmischen Gebiet des Lausitzer Berglandes, heute zu Tschechien gehörend, westlich des Dorfes Studánka (Schönborn) und durchfließt auf ihrem Lauf nach Westen die Stadt Krásná Lípa (Schönlinde). Hinter dem Dorf Kyjov (Khaa) bahnt sie sich ihren Weg in engen Schluchten durch die Sandsteinfelsen der Böhmischen Schweiz. Das wildromantische Tal ist auch als Khaatal (Kyjovske údoli) bekannt.
An der Stelle des nach 1945 abgerissenen Ortes Hinterdaubitz (Zadní Doubice) mündet der Grenzbach Weißbach in die Kirnitzsch, die ab dieser Stelle die Grenze zwischen Tschechien und Sachsen bildet. Im weiteren Verlauf wird die Kirnitzsch bei der Oberen Schleuse erstmals angestaut, so dass Kahnfahrten auf dem Bach stattfinden können.
Am Ende der Kirnitzschklamm standen früher die Häuser des Grenzdorfes Hinterdittersbach (Zadní Jetřichovice) und der Einschicht Kirnscht (Křinice), einer Örtlichkeit als Gehöft in Form eines Haufenhofes (Anm. – G.L.). Auch diese Orte bestehen nicht mehr. Die Kirnitzsch fließt nun in die Sächsische Schweiz, wo sie in der Niederen Schleuse nochmals gestaut werden kann. Kurz darauf gelangt die Kirnitzsch in das enge Kirnitzschtal. Durch dieses fließt sie etwa 5,5 Kilometer bis zum Lichtenhainer Wasserfall. Nach weiteren acht Kilometern mündet sie in der Stadt Bad Schandau in die Elbe. Auf diesen letzten Kilometern fährt auch die Kirnitzschtalbahn im Tal parallel zur Kirnitzsch. (Quelle: Wikipedia)
Mit einer zünftigen Wanderung wollen wir nun nach Jahren wieder dem 13. Kirnitzschtalfest unsere Referenz erweisen und laden dazu Wandergäste aus der Niederlausitz und Nordsachsen ganz herzlich am Sonnabend, den 24. Juli 2010, in die Hintere Sächsische Schweiz ein.
Sehr umfangreich ist das Programm an diesem Tag zwischen Bad Schandau, Hinterhermsdorf und Sebnitz, so dass es auch für uns sehr schwer war, einer Variante den Vorzug zu geben, die hoffentlich viele Wanderfreunde neugierig macht und in der Durchführung begeistern wird.
Ein altes Sprichworte gab letztlich den Ausschlag für unseren Vorschlag. Früher Vogel fängt den Wurm… Dabei wollen wir uns auf das für uns Wesentliche konzentrieren – Wandern und Historisches sehen und erleben.
In unserer Heimat, der Niederlausitz, werden wir deshalb so zeitig losfahren, dass wir das Kirnitzschtal noch zu einer Zeit passieren, wenn noch nicht sehr viele Gäste zum Fest dorthin unterwegs sind. Ziel ist der Parkplatz an der Neumann-Mühle neben dem Zugang zum Großen Zschand.
Gleich nach dem Eintreffen und einer kurzen Orientierung beginnt an der Neumann-Mühle unsere Wanderung, deren Streckenlänge wir mit ca. 12 Kilometer vermessen haben.
Folgenden Streckenverlauf haben wir uns dafür ausgedacht und nach dem Unwetter am vergangenen Wochenende am 19. Juli auch noch einmal in Augenschein genommen: Neumann-Mühle – Flößersteig entlang der Kirnitzsch – Kleiner Zschand – Felsenmühle – Ottendorfer Weg – Großsteinweg – Großsteinkanzel (Wanderrast mit Panoramaaussicht) – Großsteinweg zurück – Ottendorfer Weg zurück bis Felsenmühle – Kleinen Zschand – Brückengrund – Lorenzweg – Zugang Lorenzsteine (ohne Aufstieg) – Oberer Ausgang Spitzsteinschlüchte – Knorreweg (Wanderrast) – Kreuzung Zeughausstraße – Wintersteinweg – Sattel zwischen dem Winterstein und den Bärenfangwänden (ohne Aufstiege) – Wintersteinweg Richtung Großer Zschand – Zeughausstraße – Großer Zschand Richtung Neumann-Mühle – Abzweig Flügel E – Buschmühlensteig – Buschmühle – Kirnitzschtalstraße – Neumann-Mühle.
Ein anschließender Besuch des Technischen Denkmals Neumann-Mühle gehört mit zu der Wanderung. Höhepunkte sind dabei das Schausägen mit Wasserkraft auf dem historischen Ein-Blatt-Sägegatter venezianischer Bauart, die Besichtigung der alten Holzschleiferei sowie die Möglichkeit, Büttenpapier selbst mit der Hand zu schöpfen.
Alles das wollen wir in etwa 6 ½ Stunden intensiv erlebt, um anschließend den Tag bei einer individuellen Einkehr im Gasthaus Neumannmühle mit der Überreichung der persönlichen Urkunden für gut gelauntes und blasenfreies Mitwandern (mit mehreren Wanderstempeln) ausklingen zu lassen, sofern wir zuvor nicht schon in der Buschmühle „hängen geblieben“ sind…
Dabei haben wir für die Wanderung selbst (einschließlich Pausen) etwa 5 Stunden kalkuliert. Bei der Auswahl des Rundweges galt das Prinzip: Sicherheit geht vor Erlebnis und Neugierde. Da es sich um einen Rundweg handelt, kann dieser auch in der Gegenrichtung gegangen werden. In welcher Richtung wir letztendlich laufen, entscheiden wir gemeinsam vor Ort zu Beginn der Tour unter Berücksichtigung der äußeren Begebenheiten (z.B. Wetter). Nicht umsonst werden in Wanderführern für dieses Gebiet der Sächsischen Schweiz Gehzeiten je nach Schwierigkeitsgrad mit nur bis zu 3 Km pro Stunde angegeben…
Die Rückfahrt in die Heimatorte kann auch individuell erfolgen, praktischerweise über Sebnitz, Neustadt/Sachsen, Stolpen, Radeberg, Autobahn A4 und A 13 – um nicht noch einmal das Kirnitzschtal im Festtagstrubel durchfahren zu müssen.
Für ganz Unternehmungslustige geben wir gerne Hinweise, was man am späteren Nachmittag und Abend im Kirnitzschtal noch so alles erleben kann.
Über Einzelheiten, besonders Treffpunkte, Zeiten und Kosten, sowie Quellen weiteren Informationsmaterials, informieren wir gern auf Anfrage bzw. bei der Anmeldung bis zum Vorabend unter der Rufnummer 03542-3792.
Das ist eine Fahrt mit privaten PKW’s auf eigene Kosten und Gefahr. Bitte auch an Rucksackverpflegung, feste bzw. trittsichere Schuhe, evtl. Wanderstöcke, Kopfbedeckung als Sonnenschutz und erfrischende Getränke für kurze „Unterwegshalte“ im Freien denken. Keine Teilnahmegebühr – um einen Obolus in unseren Fontane-Wanderhut wird wie immer gebeten.
Umfangreiches selbst zusammen gestelltes Informationsmaterial über die Hintere Sächsische Schweiz kann auf Wunsch kostenfrei per E-Mail vor oder nach der Wanderung zugesandt werden – eine entsprechende Speicherkapazität des E-Mail – Centers voraus gesetzt (ca. 120 Dateien mit ca. 30 MB Umfang).
Foto zum Text:
Blick vom Großstein auf das Kirnitzschtal mit Straße und Sägewerk der Felsenmühle sowie die Bergwelt der Hinteren Sächsischen Schweiz
Gerd Laeser – Gästeführer Niederlausitz – Lübbenau
Das Flüsschen Kirnitzsch oberhalb der Neumann-Mühle
Die Neumann-Mühle mit dem Sägewerk (rechtes Gebäude) und der Holzschleife
(linkes Gebäude)
Ein-Blatt-Sägegatter venezianischer Bauart im Technischen Denkmal Neumann-Mühle