Betriebe bewerten aktuelle Geschäftslage als positiv Handwerkskammern veröffentlichen Umfrageergebnisse Die mehr als 40.000 Handwerksbetriebe im Land Brandenburg sind mit ihrer wirtschaftlichen Situation überaus zufrieden. 88 Prozent beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage mit gut oder zumindest befriedigend. Der Anteil der Gut-Bewertungen stieg im Vergleich zum Vorjahr von 29 auf 38 Prozent. Das ergab eine Konjunkturumfrage des brandenburgischen Handwerkskammertages, deren Ergebnisse heute in Potsdam vorgestellt wurden.
In allen drei Handwerkskammerbezirken (Cottbus, Frankfurt/ Oder, Potsdam) überwiegen die positiven Ergebnisse. Mit 90 bzw. 91 Prozent sind die Bewertungen im Bau- und Ausbaugewerbe überdurchschnittlich gut; die schlechtesten kommen von den personenbezogenen Dienstleistungen wie Friseure oder Uhrmacher. 80 Prozent der Betriebe hielten im ersten Halbjahr die Mitarbeiterzahl konstant. Mehr als jeder Zweite sieht in „Steuern und Abgaben“ und „Bürokratiebelastung“ die größten Probleme, gefolgt von „Energie- und Rohstoffpreisen“.
Knut Deutscher, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Cottbus: „Die Investitionsneigung der Betriebe nimmt trotz guter Geschäftslage nicht zu. Wenn investiert wird, dann in Maschinen und in die EDV-Technik. Dabei handelt es sich meist um Ersatzinvestitionen. Die in Brandenburg zu treffenden politischen Entscheidungen und die unsicheren Rahmenbedingungen in Europa veranlassen die Unternehmer bisher nicht, notwendige zukunftsweisende Entscheidungen im großen Umfang durchzuführen. Dabei sind die Finanzierungsbedingungen so günstig wie lange nicht.“
Ralph Bührig, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Potsdam: „Für die kommenden 6 Monate erwartet das Brandenburger Handwerk eine Verstetigung der guten Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen, per Saldo rechnen 7 Prozent der Befragten sogar mit einem weiteren Auftragszuwachs. 63 Prozent der Brandenburger Handwerker sind regional tätig und erzielen ihre Umsätze im Umkreis von bis zu 50 Kilometern, weitere 30 Prozent sind bis 150 Kilometer vom Betriebssitz unterwegs.”
Astrid Köbsch, Abteilungsleiterin der Handwerkskammer Frankfurt/ Oder: „Die aktuelle Beschäftigungsentwicklung profitiert von der guten Handwerkskonjunktur. Insbesondere die Bau und Ausbaugewerbe haben ihren Personalbestand, vor allem infolge des hohen Auftragsbestands, erhöht. Auch die Handwerksbetriebe des gewerblichen Bedarfs berichten per Saldo von einem Mitarbeiterzuwachs. Auf Jahressicht ist eine leichte Zunahme der Beschäftigtenzahlen im Handwerk anzunehmen. Voraussetzung ist, dass die Betriebe genügend Fachkräfte zur Besetzung offener Stellen finden.“
Quelle: Handwerkskammer Cottbus