Die in Cottbus entdeckte Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Dienstag erfolgreich entschärft worden. Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (KMBD) entfernten die beiden Zünder der 250-Kilogramm-Bombe und machten sie durch eine gezielte Sprengung unschädlich. Der Fundort lag in direkter Nähe zum Hauptbahnhof – auf dem Gelände des neuen Bahnwerks. Seit den frühen Morgenstunden war ein Sperrkreis eingerichtet, rund 1.800 Menschen mussten evakuiert werden, darunter auch Bewohner einer Senioreneinrichtung. Acht bettlägerige Personen wurden im Cottbuser Uniklinikum untergebracht, 50 Menschen fanden im Katastrophenschutzleuchtturm bei der Lausitzer Rundschau Zuflucht. Auch die Fröbel-Grundschule und das Radisson-Hotel blieben geschlossen. Die Sperrung betraf Teile der Wilhelm-Külz-Straße, der Vetschauer Straße sowie den Bus- und Hauptbahnhof, der Bahnverkehr wurde zeitweise eingestellt. Seit dem Morgen waren zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Katastrophenschutz, Johannitern, DRK und dem Ordnungsamt der Stadt im Einsatz.
+++ Update 14:20 Uhr +++ | Fliegerbombe entschärft – Sperrkreis kann aufgehoben werden
Die Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist erfolgreich entschärft worden. Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (KMBD) entfernten die beiden Zünder der 250-Kilogramm-Bombe und machten sie durch eine gezielte Sprengung unschädlich. Der Sperrkreis kann nun aufgehoben werden.
+++ Update 13:30 Uhr +++ | Zünder erfolgreich entfernt
Wie die Stadt mitteilte, konnten die beiden Zünder der Fliegerbombe erfolgreich entfernt werden. Nun soll deren Sprengung durch den KMBD erfolgen. Erst dann kann der Sperrkreis wieder aufgehoben werden.
+++ Update 10:20 Uhr +++ | Evakuierung abgeschlossen – Luftraum wird dichtgemacht
Die Evakuierung des Sperrkreises ist nun vollständig abgeschlossen. Gegen 10:30 Uhr soll auch der Luftraum gesperrt werden – dann kann der Kampfmittelbeseitigungsdienst mit seiner Arbeit beginnen. Knapp 1.800 Anwohnerinnen und Anwohner sowie mehrere Bürogebäude und Institutionen im Bahnhofsumfeld sind von der Evakuierung betroffen.
Bilder: Johanniter Südbrandenburg
+++ Update 10:10 Uhr +++ | Evakuierung zu 90 Prozent abgeschlossen
Die Evakuierung, die um 8 Uhr begonnen hatte, ist nach Angaben des Ordnungsamtes der Stadt Cottbus zu 90 Prozent abgeschlossen. Die Fröbel-Grundschule in der Welzower Straße sowie das Radisson Blu Hotel sind geschlossen, ÖPNV und Zugverkehr am Bahnhof komplett eingestellt. Zudem wurde eine Seniorenwohnanlage evakuiert, etwa 50 Personen befinden sich in der Notunterkunft im Gebäude der Lausitzer Rundschau. Zudem, so das Ordnungsamt weiter, sind acht Personen zur gesundheitlichen Versorgung im Uniklinikum.
Die Stadt Cottbus teilte zur Entschärfung vorab mit:
In Cottbus/Chóśebuz wird am Dienstag eine Fliegerbombe entschärft. Diese war bei Bauarbeiten auf dem Gelände der Deutschen Bahn gefunden worden. Es handelt sich um einen 250 Kilogramm schweren amerikanischen Sprengsatz mit zwei Zündern, der nicht mehr transportfähig ist. Die Fundstelle ist gesichert und bewacht. Festgelegt ist ein Sperrkreis um die Fundstelle. Dieser umfasst den Bereich zwischen neuem Bahnwerk, Teilen der Wilhelm-Külz-Straße und der südlichen Wernerstraße, den Hauptbahnhof samt Parkplatz am Wasserturm sowie den Bus-/Straßenbahnhof, die Fürst-Pückler-Passage, die Vetschauer Straße, Calauer Straße, Greifenhainer Straße sowie Finsterwalder Straße und westlich bis Petershainer Straße und weite Teile des Bahngeländes. Betroffen ist u.a. die Fröbel-Grundschule in der Welzower Straße. Betroffen sind nach derzeitigem Erkenntnisstand ca. 1.800 Anwohnerinnen und Anwohner sowie mehrere Bürogebäude und Institutionen im Bahnhofsumfeld. Die Gebäude müssen am 03.06.2025 ab 08:00 Uhr geräumt sein. Geprüft wird gegenwärtig, ob es Bedarf gibt, bettlägerige bzw. pflegebedürftige Personen zu transportieren.
Der Bahnverkehr wird am Dienstag nach derzeitigem Abstimmungsstand ab 09:00 Uhr eingestellt. Die Grundschule ist geschlossen. Ein gesondertes Info-Telefon (0355 612 3456) steht für die Bürgerschaft zur Verfügung
Koordination der Transporte für Betroffene
Im Zusammenhang mit der geplanten Entschärfung der Weltkriegsbombe am Dienstag, 03.06.2025, ist ein umfangreiches Unterstützungsangebot für die Betroffenen im Sperrkreis angelaufen. Vor diesem Hintergrund und zur besseren Koordination werden bettlägerige oder gehbehinderte Personen bzw. deren Angehörige aus privaten Haushalten dringend gebeten, sich unter der Telefonnummer 0355 612 3456 oder per E-Mail unter [email protected] zu melden, wenn am Dienstag Transporthilfe benötigt wird.
Rettungsbus & Notunterkunft
Speziell für Betroffenen der Seniorenwohnanlage wird der Rettungsbus von Cottbusverkehr eingesetzt. Ca. 30 Rollstuhlfahrer bzw. Rollator-Nutzer müssen in den Notunterkunft transportiert werden. Sieben Personen werden in die MUL CT verlegt. Als Notunterkunft steht der Katastrophenschutz-Leuchtturm im Gebäude der Lausitzer Rundschau, Straße der Jugend 54, für Betroffene aus dem Sperrkreis zur Verfügung, der vom DRK betrieben wird. Die Feuerwehr wird zudem dort Notzelte errichten. Nutzer des Leuchtturmes sollten beachten, dass sie sich selbst verpflegen, mit Getränken versorgen sowie notwendige Medikamente in ausreichender Menge bei sich haben müssen. Der Zugang ist barrierefrei.
Veränderte Linienführung wegen Bombenfund
Aufgrund des Bombenfundes kommt es am Dienstag zu Anpassungen im öffentlichen Nahverkehr. Ab 09:00 Uhr wird es bis zur Entschärfung der Bombe und der Freigabe durch die zuständigen Behörden zu entsprechenden Einschränkungen kommen. Betroffen sind die Straßenbahnlinien 2 und 4 und die Buslinien 12, 16 und 35 sowie sämtliche Regionalbuslinien mit Halt Hauptbahnhof. Die Straßenbahnlinie 2 verkehrt in diesem Zeitraum von Sandow normal über die Straße der Jugend bis zur Bedarfshaltestelle „Stadtring“ und anschließend bis zur Wendeschleife Thiemstraße. Die Haltestelle „Hauptbahnhof“ wird nicht bedient. Von der Wendeschleife Thiemstraße ist ein Schienenersatzverkehr als Pendelverkehr über die Welzower Straße bis zur Haltestelle „Jessener Straße“ eingerichtet.
Die Straßenbahnlinie 4 verkehrt in diesem Zeitraum von Neu Schmellwitz normal über die Straße der Jugend bis zur Bedarfshaltestelle „Stadtring“. Die Haltestelle „Hauptbahnhof“ wird nicht bedient. Anschließend verkehrt die Linie 4 regulär über alle Haltestellen bis zur Wendeschleife Sachsendorf. Die Buslinien 12, 16 und 35 werden über die Karl-Liebknecht-Straße in Richtung Bahnhofstraße geführt. Dadurch entfallen die Haltestellen „Ausbesserungswerk“, „Spreewaldbahnhof“ und „Carl-von-Ossietzky-Straße“ in beiden Richtungen für die Dauer der Entschärfung. Für die Linie 16 entfallen ebenfalls die Haltestellen „Finsterwalder Straße“, „Welzower Straße Klinikum“ und „Welzower Straße Thiemstraße“. Als Ersatzhaltestellen werden die Haltestellen „Thiemstraße Klinikum“ und „Hufelandstraße“ angefahren. Alle Regionalbuslinien und zum Hauptbahnhof führende Stadtbuslinien verkehren nicht über die Haltestelle „Hauptbahnhof“. Stattdessen werden die Bedarfshaltestellen „Stadtring“ bedient. Dabei erfolgt der Ausstieg nur über die Südseite. Der Einstieg findet ausschließlich über die Nordseite des Stadtrings, direkt vor dem Gebäude der Knappschaft statt.
Bereits im November musste vor Ort eine Bombe entschärft werden
Es ist nicht das erste Mal, dass auf diesem Gelände eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt wurde. Erst im November vergangenen Jahres hatten Spezialisten eine 250-Kilogramm schwere Bombe entschärfen müssen. Damals war die Aktion mit umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen verbunden: Rund 1.260 Bewohnerinnen und Bewohner mussten ihre Wohnungen verlassen. Zudem waren sowohl der öffentliche Nahverkehr als auch der Zugverkehr zeitweise stark beeinträchtigt. ->> Hier weiterlesen

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Red.