Brandenburgs Kulturministerin Sabine Kunst, die gleichzeitig Präsidentin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz ist, ruft dazu auf, den UNESCO-Welterbetag am Sonntag, den 07. Juni 2015, zum Besuch einer der vielen Welterbestätten in Deutschland zu nutzen. „Die bundesweit 39 Welterbestätten sind herausragende und einmalige Zeugnisse unserer kulturellen Vielfalt und Geschichte. Dieses Kulturerbe ist aber nicht nur überaus bedeutsam für regionale, nationale und europäische Geschichte und Traditionen, sondern trägt in seiner Vielseitigkeit maßgeblich zur Identitätsstiftung gegenwärtiger und künftiger Generationen bei. Um dieses gemeinsame Erbe noch mehr ins öffentliche Bewusstsein zu heben und zu einem grenzüberschreitenden Thema zu machen, habe ich gemeinsam mit Bund und Ländern eine Initiative für ein Europäisches Jahr des kulturellen Erbes gestartet. Denkmale und Kulturgüter sind aufgrund ihrer Authentizität und Anschaulichkeit besonders geeignet, Kinder und Jugendliche mit Geschichte und Kultur in Berührung zu bringen.“
Auf Initiative der Deutschen UNESCO-Kommission wurde am 5. Juni 2005 zum ersten Mal in Deutschland ein UNESCO-Welterbetag ausgerufen. Der Welterbetag findet seitdem jedes Jahr am ersten Sonntag im Juni statt. Ziel dieses Tages ist es, die deutschen Welterbestätten ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und insbesondere das Interesse von Kindern und Jugendlichen für das Kulturerbe und den Denkmalschutz zu wecken. Der 11. UNESCO-Welterbetag steht in diesem Jahr unter dem Motto „UNESCO-Welterbe verbindet“. Bundesweit laden viele Kultur- und Naturerbestätten am Welterbetag zum Besuch ein, darunter die Museumsinsel in Berlin, die Luther-Gedenkstätten in Wittenberg, der Muskauer Park und die Schlösser und Gärten von Potsdam. So lädt beispielsweise die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg am Sonntag von 13.00 bis 18.00 Uhr zum Familienerlebnistag mit historischer Landwirtschaft, traditionellem Handwerk, Kinderspielen aus vergangener Zeit, Führungen und Musik auf „Luises Bauernhof“ auf die Pfaueninsel ein.
Hintergrund zum Europäischen Jahr des kulturellen Erbes:
Der Bund und die Länder haben sich im März 2015 darauf verständigt, die Initiative für ein Europäisches Jahr des kulturellen Erbes zu unterstützen. Damit folgen sie einer Anregung des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz (DNK), das 2013 eine Initiative für ein Europäisches Kulturerbe-Jahr gestartet hat. Der Schwerpunkt Deutschlands für ein solches Jahr wird das Thema Baukulturelles Erbe sein. Der Bund stellt dafür in diesem Jahr 400.000 Euro bereit, die Länder wollen die Planungen und Vorbereitungen des für 2018 geplanten Kulturerbe-Jahres mit jährlich 200.000 Euro unterstützen.
Das bislang erste und einzige Europäische Denkmalschutz-Jahr fand vor 40 Jahren statt. Im Ergebnis wurde am 26. September 1975 die Denkmalschutz-Charta vom Europarat mit Empfehlungen zur verstärkten Förderung des Denkmalschutzes verabschiedet.
Das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz wurde 1973 gegründet. Seit Oktober 2013 ist Brandenburgs Kulturministerin Sabine Kunst Präsidentin des Komitees. Im Nationalkomitee arbeiten Bund, Länder, Gemeinden, Kirchen, Fachorganisationen, Vereine und private Bürgerinitiativen zusammen und setzen sich für die Belange des Denkmalschutzes, der Baudenkmalpflege und der archäologischen und erdgeschichtlichen Denkmalpflege ein. Das Komitee verleiht jedes Jahr den Deutschen Preis für Denkmalschutz, mit dem besondere Leistungen sowie journalistische Arbeiten auf diesem Gebiet gewürdigt werden.
Weitere Informationen: www.dnk.de
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Quelle: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur