Mehr als sechs Jahre nach dem Verschwinden der damals 15-jährigen Rebecca Reusch durchsuchte die Berliner Polizei erneut ein Grundstück in Brandenburg. Am Montag, dem 20. Oktober 2025, rückten Ermittler in den Taucher Ortsteil Lindenberg im Landkreis Oder-Spree aus. Wie die Staatsanwaltschaft Berlin bestätigte, handelt es sich um eine Maßnahme im Rahmen eines Berliner Strafverfahrens.
Großaufgebot der Polizei in Lindenberg
Die Staatsanwalt und Polizei Berlin teilten dazu heute mit: Einsatzkräfte der Polizei Berlin durchsuchen seit heute Vormittag unter Federführung der 3. Mordkommission und im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin ein Grundstück einer 72-Jährigen in Tauche OT Lindenberg (Brandenburg) nach Beweismitteln in einem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts. Nach zwischenzeitlich erlangten Erkenntnissen liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass der mittlerweile 33 Jahre alte Beschuldigte am Morgen des 18. Februar 2019 seine damals 15 Jahre alte Schwägerin getötet und deren Leiche und ihr gehörende Gegenstände – zumindest vorübergehend – auf das Grundstück seiner Großeltern in Tauche verbracht haben könnte. Die heutigen Maßnahmen wie auch Folgeermittlungsmaßnahmen in den kommenden Tagen und der Umgebung dienen dem Auffinden dieser Gegenstände, von Tatspuren und anderen Beweismitteln. Es sind insgesamt 115 Polizeikräfte im Einsatz. Unterstützt werden die Durchsuchungsmaßnahmen durch Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes, die unter anderem einen sog. Bodenradar zum Einsatz bringen.
Hinweis der Polizei:
Das Interesse der Öffentlichkeit an diesem Fall ist bekannt und verständlich. Zahlreiche Menschen haben in den letzten Jahren eigene „Ermittlungen“ vorgenommen und Mutmaßungen zum Tathergang und zum Vorgehen der Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden angestellt. Dass die heute begonnenen Durchsuchungen und die Folgemaßnahmen in den nächsten Tagen und Wochen zu dem erhofften Durchbruch bei den Ermittlungen führen, wird wahrscheinlicher, wenn diese möglichst ungestört durchgeführt werden können. Daher: Bitte nehmen Sie von weiteren eigenen „Ermittlungen“ bis auf Weiteres Abstand!
Tatsächlich sachdienliche Hinweise nimmt die 3. Mordkommission des Landeskriminalamts in der Keithstraße 30 in 10787 Berlin unter folgender Rufnummer (030) 4664-911333 oder per E-Mail entgegen. Ebenso können Sie sich über die Internetwache oder jede andere Polizeidienststelle melden.
Fall Rebecca Reusch beschäftigt Ermittler seit 2019
Rebecca Reusch verschwand am 18. Februar 2019 aus dem Haus ihrer Schwester im Berliner Stadtteil Britz (Niederlausitz aktuell berichtete am 8.03.2019 und am 04.09.2019). Seitdem fehlt von der damals 15-Jährigen jede Spur. Die Ermittler gehen seit Jahren davon aus, dass sie das Haus nicht lebend verlassen hat. Im Fokus stand mehrfach der Schwager des Mädchens, der 2019 zweimal festgenommen, aber mangels dringenden Tatverdachts wieder freigelassen wurde. Eine Leiche wurde nie gefunden.
In den vergangenen Jahren hatte die Polizei mehrfach nach der Vermissten gesucht – unter anderem in Waldgebieten südöstlich von Berlin. Trotz der intensiven Ermittlungen blieb der Fall bislang ungeklärt. Ob die aktuelle Maßnahme in Lindenberg neue Erkenntnisse bringt, ist derzeit offen. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen weitere Informationen nach Auswertung der heutigen Durchsuchung bekannt geben.
Weitere Polizeimeldungen aus dem Landkreis Oder-Spree
Frankfurt (Oder): Am späten Nachmittag des 18.10.2025 war der Besitzer eines Kias mit Einkäufen in der Gerhard-Hauptmann-Straße beschäftigt. Als er dann zu seinem Wagen zurückkehrte, musste er miterleben, wie ein Mann darauf einschlug. So entstand ein Sachschaden von rund 1.000 Euro. Dem Geschädigten gelang es, den Randalierer bis zum Eintreffen alarmierter Polizisten festzuhalten. Die Beamten stellten dann fest, dass man es mit einem 24-jährigen Nigerianer zu tun hatte, in dessen Taschen sich mutmaßliche Betäubungsmittel fanden. Er wurde zur Verhinderung weiterer Taten in polizeilichen Gewahrsam genommen und wird sich nun für sein Handeln auch zu verantworten haben.
Frankfurt (Oder): Im Verlauf des 19.10.2025 besahen sich Polizisten eine Vielzahl von Verkehrsteilnehmern wieder einmal etwas näher. Darunter waren auch mehrere Personen, die es mit den Regeln offenbar nicht so genau nahmen. So erblickten die Beamten u.a. einen jungen Mann, der mit seinem E-Scooter in Schlangenlinien die Karl-Liebknecht-Straße befuhr. Ein Drogenvortest verlief dann positiv, so dass der 24-Jährige jetzt einem Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des Fahrens unter dem Einfluss berauschender Mittel entgegensieht. Zuvor hatte eine Streifenwagenbesatzung bereits in Halbe Stadt einen Autofahrer angehalten, der ebenfalls nicht ganz nüchtern zu sein schien. Auch bei ihm schlug ein Drogenschnelltest positiv an. Darüber hinaus besaß der 34-Jährige gar keine gültige Fahrerlaubnis. Auch er musste nach einer Blutprobenentnahme zu Fuß weiter und auch ihn erwartet nun ein Ermittlungsverfahren.
Erkner: Am Vormittag des 19.10.2025 meldete sich ein aufmerksamer Zeuge bei der Polizei, um mitzuteilen, dass er vier junge Männer im Blick habe, die es offensichtlich auf am Bahnhof abgestellte Fahrräder abgesehen hätten. Waren die Herren doch gerade dabei, die Schlösser zweier Räder mit roher Gewalt zu bearbeiten. Tatsächlich konnten am Bahnhof dann drei Moldauer und ein Pakistani gestellt werden. Die 16 bis 18 Jahre alten Delinquenten werden sich nun für ihr Treiben zu verantworten haben.
Schöneiche b. Berlin: Im Verlauf des 19.10.2025 wurden der Polizei zwei Einbruchsdelikte im Raum Schöneiche gemeldet. So traf es Bewohner eines Hauses in der Stockholmer Straße. Nach erstem Überblick nahmen die Eindringlinge von dort eine Münzsammlung mit sich. Auch in der Clara-Zetkin-Straße gelangten noch Unbekannte in ein Einfamilienhaus. Ob ihnen dabei etwas in die Hände fiel, war in diesem Falle bei der Anzeigenaufnahme aber noch nicht auszumachen gewesen.
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Red. / Blaulichtreport Lausitz