Die Europäische Freie Allianz (EFA) richtet ihre kommende Generalversammlung in Budysin / Bautzen im April 2015 aus. Das hat heute der EFA Vorstand in Brüssel bekannt gegeben. Damit wird die Generalversammlung auch erstmalig in Deutschland stattfinden. Gastgeber ist die Łužyska Alianca (Lausitzer Allianz).
Die EU-Parlamentsgruppe EFA ( www.e-f-a.org ) begrüßt besonders die Zusammenarbeit mit den Kollegen in der sorbischen Lausitz, um die durch zentralistische Braunkohlekartelle verursachten wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Probleme des sorbischen Volkes und der Lausitz anzugehen. Gleichzeitig werden auch die EFA-Jugend ( EFAy ) und die Europäische politische Stiftung CMC an dieser Generalveranstaltung teilnehmen. Die EFA umfasst 40 Mitgliedsparteien in 17 EU-Mitgliedsstaaten. Die EFA setzt sich aus 40 Mitgliedsparteien in 17 Mitgliedstaaten der EU zusammen. Sie hat 7 MEP im Europäischen Parlament und arbeitet auf der Grundlage des Prinzips der Selbstbestimmung.
Die Partei der Lausitzer Allianz (Lužyska Alianca) vertritt sorbische und Lausitzer Belange. Die europäische Konferenz wird die von Deutschland krass vernachlässigten Interessen der sorbischen Minderheit in den bundesweiten und internationalen Fokus rücken. Sorben sehen sich existenzbedrohenden Herausforderungen ausgesetzt. Insbesondere durch die weitflächigen Zerstörungen der sorbischen Siedlungsgebiete durch den Braunkohle-Bergbau. Anlässlich der EFA Generalversammlung in Galizien im Februar, kritisierte die EFA scharf die Bundesregierung und den ungebührlich in Deutschland verflochtenen Schwedischen Staastkonzern Vattenfall. Auf diesem Kongress wurde vom Lausitzer Allianz Vorstand, Ralph Thomas Kappler, und dem Präsidenten, Hans-Wilhelm Kell, eine Deklaration zur Beendigung dieser Zerstörungen eingebracht und von allen EFA-Mitgliedsparteien angenommen. Darüber hinaus forderte EFA die deutsche Regierung auf, das Recht auf Selbstbestimmung der Lausitzer Slawen anzuerkennen. Dies nach einer langen Geschichte der Unterdrückung und des Protestes, einschließlich der Zwangsvertreibungen unter den Deutschen Diktaturen. Über 3.000 Quadratkilometer fruchtbaren Landes wurden durch die entfesselte Kohlelobby für Tagebaue vernichtet. Über 136 Lausitzdörfer und weite Kulturlandschaften, die über Jahrhunderte gewachsene Basis sorbischen Lebens, wurden zerstört. In Deutschland also, dass sich gern weltweit als Vorreiter von grünen Technologien und Ökologie aufspielt. Der Staatssender MDR berichtete dazu über eine skandalöse Rechtspraxis. Denn Sorbische Lausitzdörfer werden weiter mit dem Hebel der in der Nazi-Zeit eingeführten Kohle-Enteignungsgesetze zerstört. Nur mit der Drohkulisse von Hitlers Enteignungsgesetzen kann der schwedische Staatskonzern Vattenfall den Braunkohleraubbau forcieren. Die sorbischen Dörfer Rowno/ Rohne, Mulkecy/ Mulkwitz und Slepo/ Schleife sind durch den Tagebau Nochten II bedroht. Die über 1500 Jahre währende Geschichte der Lausitzer Slawen ist geprägt von Zwangsgermanisierung und deutschem Landraub. Nach den Nazi Exzessen, ist heute der Braunkohleabbau die größte Bedrohung für die Existenz des sorbisch wendischen Volkes.
Auf der EFA Generalversammlung sagte Herr Kappler, dass “inkompetente und autokratisch mit Vattenfall Interessen verbandelte Behörden und Politik bereits existenzbedrohend sind”. Darüber hinaus emittiert die Braunkohle-Verbrennung drei Mal so viel CO2 wie Gaskraftwerke. Die Vattenfall Braunkohlemeiler in Jänschwalde und Boxberg gehören zu den zehn größten CO2 Emittenten und Umweltverschmutzern Europas. Die Wendische Volkspartei wurde im Jahr 1919 gegründet und in den Zwanziger Jahren von den Nazis verboten. 2005 wurde diese Partei als die LAUSITZER ALLIANZ / LUŽISKA ALIANCA neu gegründet. Die Lausitzer Allianz wurde 2009 eine EFA Beobachterpartei, und ein vollwertiges Mitglied im Jahr 2014.
Quelle: Lausitzer Allianz