Die Industrie und Handelskammer (IHK) Cottbus weist nachdrücklich darauf hin, dass die für Dezember 2014 geplante Einstellung des EC-Wawel das Ende für die einzige Schienenfernverbindung in Südbrandenburg bedeutet.
„Wenn die Fernverbindung von Breslau über Cottbus nach Berlin und Hamburg wegfällt, ist das gerade in Zeiten der zunehmenden wirtschaftlichen Verflechtung mit Polen ein ernster Rückschritt für die grenzüberschreitende Vernetzung unsere Region“, erklärt Dr. Wolfgang Krüger, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus.
Mit dem EC-Wawel entfällt nicht nur die einzige Fernverkehrsverbindung auf der Schiene von Cottbus in den Wirtschaftsraum Breslau, sondern auch Reiseziele im Norden Deutschlands sind künftig aus Südbrandenburg nur noch über Regionallinien zu erreichen.
Daher fordert die IHK Cottbus, diese Fernverbindung aufrecht zu erhalten. Sollte dies nicht auf der ganzen Linie Hamburg-Breslau möglich sein, da die polnische Seite sich nicht mehr an der Finanzierung beteiligt, sollte zumindest der deutsche Teil der Strecke erhalten bleiben.
Die zwingende Mindestforderung ist, dass auf der Fahrtroute des bereits angebotenen Fernbusses von Berlin nach Breslau ein Halt in Cottbus eingelegt wird. Dieser IC Bus mit bisherigen Stopps in Berlin, Breslau, Oppeln, Kattowitz und Krakau ist ein Angebot der Deutschen Bahn.
Hintergrund:
Der EC-Wawel verkehrt gegenwärtig sechsmal die Woche zwischen Hamburg und Krakau über Berlin, Cottbus und Breslau. Es ist derzeit die einzige Schienenfernverkehrsverbindung für Südbrandenburg.
Aufgrund der grenzüberschreitenden Verbindung ist die polnische Staatbahn PKP an der Finanzierung beteiligt.
Die PKP hat erklärt, sich an der Finanzierung des EC-Wawel ab dem Fahrplanwechsel 2014/2015 nicht mehr zu beteiligen – die Fahrgastzahlen sind für die PKP zu gering.
Aufgrund der fehlenden Gegenfinanzierung aus Polen sieht sich die Deutsche Bahn außerstande, die Strecke auf deutscher Seite aufrecht zu erhalten. Damit wird auch die zweimal täglich bestehende schnelle Direktverbindung Hamburg–Berlin–Cottbus (früh hin, abends zurück) zum Fahrplanwechsel 2014/2015 eingestellt.
Quelle: IHK Cottbus