Otto Dix und Erna Schmidt-Caroll & Werke aus der Sammlung des Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst
3.9.2017 – 19.11.2017
Ausstellungseröffnung:
Sonntag, 3. September 2017, 11 Uhr
Rathaushalle, Frankfurt (Oder) | Marktplatz 1, 15230 Frankfurt (Oder)
Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr | Montag geschlossen
Kasse Rathaushalle Tel. 0335 – 28396183
In der Ausstellung „(Quer)Köpfe“ in der Rathaushalle in Frankfurt (Oder) treffen ca. 25 Porträts von Otto Dix (1891–1969) auf 45 Werke seiner Zeitgenossin Erna Schmidt-Caroll (1896–1964) sowie auf mehr als 50 Arbeiten der 1970er- und 1990er- Jahre aus der Sammlung des Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst.
Für seine entwaffnenden Porträts der Neuen Sachlichkeit war Otto Dix schon zu Lebzeiten berühmt, er galt als Meister dieser traditionsreichen Gattung, der er ganz neue Impulse verlieh. Seine Malerkollegin Erna Schmidt-Caroll wirft einen feineren, psychologisierenden Blick auf die von ihr festgehaltenen Gesichter. Die Künstlerin wirkte auch als Modezeichnerin und Buchillustratorin in Berlin und München. Sie arbeitete in den 1920er-Jahren an einer facettenreichen Darstellung der Gesellschaft, insbesondere das pulsierende Leben der Großstadt war ihr Thema. Skizzenhaft stellt sie Menschen im Café dar, Passanten auf der Straße sowie im Getriebe der Metropole. Vor allem widmet sie sich der modischen und modernen Frau der 1920er-Jahre, die als „Neue Frau“ in die Geschichte einging.
Die unterschiedlichen Positionen aus den 1920er- und 1930er-Jahren werden mit Werken aus der Sammlung (u.a. von Lutz Friedel, Clemens Gröszer, Herta Günther, Ulrich Hachulla, Harald K. Schulze, Volker Stelzmann, Doris Ziegler u.v.m.) kontrastiert, die aus den 1970er- und 1990er-Jahren stammen und sowohl die Differenzen wie Analogien in ihren Porträtauffassungen zeigen. Mit vielen selten gezeigten Werken aus der Sammlung wirft die Ausstellung einen präzisen wie kritischen Blick auf eines der zentralen Themen der Kunstgeschichte. Fragen nach sozialer Repräsentation und identitärer (Selbst-)Vergewisserung spielen in dieser Bildgattung eine ebenso wichtige Rolle wie eine kritische Gesellschaftsbetrachtung.
pm/red