Ankommenspat*in zeigen Geflüchteten ganz individuell die Stadt
Die vertraute Umgebung verloren, das neue Land noch fremd: So erfahren es derzeit viele Menschen, die nach Deutschland geflohen sind. Die Zahl der Helfer*innen ist groß, doch längst nicht alle konn-ten ihren Wunsch, sich in der Flüchtlingshilfe aktiv einzubringen, schon umsetzen. „Da die Treffen innerhalb der Patenschaft den Bedürfnissen beider Personen entsprechend geplant werden, kom-men sie für eine größere Zahl von Menschen in Frage. Es erleichtert den Zugang in die Flüchtlingshil-fe, macht ihn attraktiv für die Interessierten und bietet für den Anfang eine überschaubare Aufgabe” sagt Juliana Meyer, Koordinatorin in der Freiwilligenagentur Cottbus für Engagement von Freiwilligen in der Flüchtlingshilfe. Seit Mitte April können Engagementinteressierte an dem Modellprojekt „Ankommenspatenschaften” teilnehmen.
Die Freiwilligenagentur Cottbus organisiert regelmäßige Einführungsveranstaltungen wo sich Pat*innen und Geflüchtete in ungezwungener Atmosphäre kennen lernen können. Die darauf fol-gende Patenschaft ist zunächst auf drei Treffen ausgelegt, es soll z.B. die Stadt erkundet werden und die Pat*innen geben Hilfestellung bei Alltagsfragen. „Für Neuzugewanderte ist das eine wertvolle Unterstützung – und für Einheimische eine Gelegenheit, einen geflüchteten Menschen persönlich kennenzulernen, ihn mit den eigenen Erfahrungen zu unterstützen und Cottbus noch einmal neu zu entdecken”, sagt Julia Kaiser, Mitarbeiterin im Modellprojekt.
Es werden Cottbuser Bürger*innen und geflüchtete Menschen gesucht, die sich für eine Teilnahme an dem Projekt, begleitet durch die Freiwilligenagentur Cottbus, interessieren. „Es hilft, wenn die Freiwilligen zumindest etwas Englisch sprechen können”, so Frau Kaiser. „Bisher hat sich allerdings gezeigt: Vieles lässt sich auch ganz einfach ohne Worte vermitteln.”
Termine der Einführungsveranstaltungen finden Sie unter www.freiwilligenagentur-cottbus.de
Hintergrund:
Die Freiwilligenagentur Cottbus ist eine von insgesamt 26 Freiwilligenagenturen in ganz Deutschland, die bis zum 31.12.2016 das Modellprojekt „Ankommenspatenschaften” umsetzen. Konzipiert von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V. (bagfa), wird das Modellprojekt als Teil des Programms „Menschen stärken Menschen” vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frau-en und Jugend gefördert.
Im Rahmen des Modellprojektes der bagfa e.V. „Ankommen, Begegnen und Begleiten: Ver-Bindungen von Einheimischen und Flüchtlingen schaffen” zeigen Ankommenspatinnen und -paten Geflüchteten bei gemeinsamen Erkundungsgängen die Stadt. Sie führen zu wichtigen Einrichtungen und erläutern, wie sich die lokale Infrastruktur nutzen lässt. Relevant sind etwa folgende Bereiche: Alltägliche Versorgung, (Tele-)Kommunikation, Mobilität, Behörden/ Ärzte, Bildung/ Kultur, Religion, Sport etc.
Quelle: Stadt Cottbus