Eine unglaublich packende Geschichte mit viel Spannung, zerrütteter Liebe und einer Wahrnehmung von verblassten Spiegelbildern. Der Autor Chris Kraus schrieb über mehrere Jahre unbewusst ein wahnsinnig emotional spannendes Drehbuch. Umso mehr freute er sich als er die Auszeichnung als bester Deutscher Film 2007 entgegen nehmen durfte. Am Samstag, den 09.11.2013 wurde für die zahlreichen Zuschauer und Fans diese Verfilmung im Obenkino erneut ausgestrahlt.
Die musikalisch klassische Begleitung wurde passend auf die Hauptcharaktere angesetzt. Ein mit Schmerz gepflasterter Weg zur Selbstfindung – dies beschreibt die Geschichte von zwei irrtümlich verschiedenen Frauen, welche sich zum ersten Mal an einem grauenhaften und vereinsamten Ort, im Gefängnis begegnen. Der pure Albtraum eines jeden Individuums. Seit mehr als 60 Jahren unterrichtet die Klavierlehrerin Frau Krüger im Frauengefängnis einige Schülerinnen.
Eiskalte Schauer laufen ihr den Rücken hinunter als Jenny vor ihr steht, extrem gleichgültig und aggressiv. Personen wie sie waren ihr immer suspekt. Mit ihrem unberechenbaren und selbstzerstörerischen Verhalten bewahrt Jenny ihre Distanz zu allen anderen. Da sich beide Frauen für niemanden interessieren, fällt es ihnen umso schwerer aufeinender einzugehen. Schon früher als kleines Kind war Jenny ein musikalisches Genie am Piano, doch ihre Welt befindet sich am Abgrund ihres Daseins. Bald erkennen beide Frauen wahrhaftig, dass sie eineis gemeinsam haben, die blühende Liebe zur Musik. Ihre Selbstfindung sprüht Funken, als Jenny zum Abschluss nur vier Minuten in einer packenden Endrunde bleiben, um das zu zeigen was ihr niemand zutraut – die Freiheit ihrer Persönlichkeit. Doch wie viel Zeit steckt eigentlich wirklich in VIER Minuten?
Fotos: Marko Ziesemer