Nach einem frühen Rückstand hat der FC Energie Cottbus im Heimspiel gegen Chemie Leipzig heute noch einen Punkt geholt. Die Gäste gingen in der neunten Spielminute durch einen Kopfballtreffer von Paul Horschig in Führung. Tim Heike (70.) setzte seinen starken Lauf in der zweiten Halbzeit fort und traf zum mehr als verdienten Cottbuser Ausgleich. Der FCE stolpert vor allem über die eigene Chancenverwertung, bereits im ersten Durchgang ließen die Rot-Weißen aussichtsreiche Gelegenheiten ungenutzt.
Cottbus spielt, Chemie trifft
Nachdem Cheftrainer Pele Wollitz am Donnerstag einige defensive Ausfälle in Aussicht gestellt hatte, wurden zumindest Slamar, Campulka und Hildebrandt wieder rechtzeitig fit. Im Tor durfte Alexander Sebald von Anfang an ran, den Angriff bildeten Halbauer, Thiele und Tim Heike. Komplettiert wurde das Cottbuser Startaufgebot von Pelivan, Oesterhelweg, Putze und Hasse, der die linke Seite vom verletzten Axel Borgmann übernahm. Tünay Bektas, vergangene Woche in seinem Debüt gegen den Chemnitzer FC direkt mit einem Torerfolg, sah zunächst von der Bank aus zu. Chemie Leipzig setzte auf einen Ex-FCE-Kicker: Florian Brügmann startete für die Sachsen. Der 32-Jährige sah direkt in der zweiten Spielminute den gelben Karton, als er Pelivan auf Höhe der Mittellinie heftig abräumte.
Generell starteten die Gäste mit viel Druck. Eine Standardsituation führte die Chemiker nach knapp acht gespielten Minuten direkt zum Führungstreffer: Paul Horschig nutzte eine verlängerte Ecke zum frühen 0:1 aus Cottbuser Sicht. Alexander Sebald im FCE-Kasten hatte da aus kurzer Distanz gegen die Laufrichtung keine Chance. Die Gastgeber fühlten sich durch den Gegentreffer sichtlich angestachelt. Keine zwei Minuten später musste Chemie-Keeper Bellot einen strammen Schuss von Oesterhelweg abprallen lassen, gegen den Nachschuss von Timmy Thiele reagierte der Schlussmann reaktionsstark. Cottbus erhöhte den Druck weiter, legte sich Leipzig zurecht und erarbeitete sich mehr und mehr Chancen. Belohnen konnten sich die Rot-Weißen in der ersten Halbzeit allerdings noch nicht. Dass die Pausen-Führung der Gäste mehr als glücklich war, zeigte eine Szene in der 45. Minute mehr als deutlich: Bellot lenkte einen Schuss von Thiele an die Latte ab, der Ball senkte sich vor die Füße von Oesterhelweg, der das Spielgerät aus kurzer Distanz nicht am auf der Linie stehenden Chemiker vorbeibringen konnte – spätestens das hätte der Ausgleich sein müssen, Chemie Leipzig im absoluten Fußball-Glück.

Selbstbewusster Heike trifft
Zum zweiten Durchgang kamen die Cottbuser mit einer personellen Veränderung aus der Kabine: Für Maximilian Oesterhelweg rückte Cedric Euschen ins offensive Mittelfeld. Die Gäste wirkten nach der Pause etwas besser auf den hohen Cottbuser Druck eingestellt. Das Spiel fand deshalb überwiegend im Mittelfeld statt, beide Defensivreihen blieben aufmerksam und ließen wenig zu. Die Rot-Weißen lauerten allerdings weiterhin geduldig und wurden schlussendlich belohnt: Tim Heike, der einen persönlichen Saisonstart nach Maß erlebt, zog nach einem Eckball mit gutem Auge von der Strafraumkante ab und legte den Ball präzise zum verdienten Ausgleichstreffer (70.) in die Maschen. Vor knapp 5.300 Zuschauern war die Spielaufteilung in der Schlussphase klar: Chemie Leipzig wollte den zerbrechlichen Auswärtspunkt verteidigen, der FCE hingegen gab sich nicht zufrieden und drückte auf den Sieg. Die Mühe wurde allerdings nicht belohnt. Die Cottbuser, die das Spiel schon zur Halbzeit hätten ausgleichen müssen, stolpern über ihre Chancenverwertung.
Für den FC Energie Cottbus geht es am Freitagabend mit einem Auswärtsspiel gegen den Berliner AK weiter. Anstoß in der Hauptstadt ist um 19:00 Uhr.
Red. /