Nächste Etappe für den Aufbau des Forschungs- und Entwicklungszentrums Chesco in Cottbus. Rund 11,3 Millionen Euro wurden heute für die Planung der Forschungs- und Fertigungsgebäude auf dem TIP-Gelände übergeben. Auf dem TIP-Gelände entsteht ja der Lausitz Science Park gemeinsam mit der BTU Cottbus-Senftenberg. Chesco wird dort mit seiner Forschung und Entwicklung innovativer Antriebstechniken einen Schwerpunkt im Bereich elektrisch-hybrider Systeme bpsw. für Flugzeuge bilden. Chesco hat sich bereits in Cottbus-Dissenchen mit Fertigungs- und Forschungshallen sowie Verwaltungsräumen niedergelassen. Mehr als 20 Mitarbeiter sind schon Teil des Teams, die Zahl soll hier in den nächsten Monaten auf über 50 anwachsen. Am Standort findet auch enge Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen statt, die in den Entwicklungsfeldern ebenfalls Potenzial für ihre Geschäfte sehen und bspw. Anlagen nutzen können.
Die BTU teilte dazu mit:
Die in der Staatskanzlei für die Lausitz zuständige Staatssekretärin Dr. Friederike Haase hat heute den Bewilligungsbescheid für den zweiten Förderantrag im chesco übergeben. Mehr als 25 Fachgebiete der BTU erforschen gemeinsam mit einem interdisziplinären Partnernetzwerk hybrid-elektrische und elektrische Systeme. Im Center for Hybrid Electric Systems Cottbus (chesco) entwickeln Wissenschaftler*innen mit einem interdisziplinären Partnernetzwerk alternative Antriebe für den Mobilitätssektor. Ziel des chesco ist es, die Entwicklungszeit innovativer Antriebstechnologien durch die zentrale Bündelung der Forschungs-, Fertigungs- und Testkompetenzen zu beschleunigen. Für die Planung von Forschungs- und Fertigungsgebäuden sowie Außenanlagen im Technologie- und Industriepark im Norden von Cottbus sowie den Grunderwerb erhält das Vorhaben nun eine Zuwendung von circa 11,3 Millionen Euro aus dem Strukturstärkungsgesetz des Bundes. Staatssekretärin Haase übergab den Förderbescheid für das zweite Teilvorhaben an Prof. Dr. Gesine Grande, Präsidentin der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), und die beiden Projektleiter.
Staatssekretärin Dr. Friederike Haase: „Das Zentrum zur Erforschung alternativer Antriebe ist mit einem geschätzten Gesamtvolumen von 238 Millionen Euro eines unserer Großprojekte im Rahmen des Lausitzer Strukturstärkungsgesetzes. Brandenburg kombiniert bei diesem Projekt sinnvoll die Fördermöglichkeiten, die das Gesetz bietet. Die Arbeit hat bereits begonnen – mit einer Interimslösung hier in der Werner-von-Siemens-Straße in Cottbus. Jetzt können die nächsten Schritte geplant und umgesetzt werden. So wird die Grundlage geschaffen, damit die konkreten Investitionen in die notwendigen Bauten erfolgen können. Wir schaffen hier ein europaweit, wenn nicht weltweit einzigartiges Zentrum für hybrid-elektrische und elektrische Antriebe. Ich freue mich daher, dass Rolls-Royce von Anfang an dabei ist.“
„Mit dem Zuwendungsbescheid können wir die zweite Phase des Projekts starten“, freut sich BTU-Präsidentin Prof. Dr. Gesine Grande: „Nach der Ermittlung der Bedarfe plant und erarbeitet das chesco-Team nun maßgeschneiderte Gebäude und ihre Ausstattung auf dem Gelände des zukünftigen Lausitz Science Parks. Ziel ist es, Design, Fertigung und Test alternativer Antriebe an einem Ort durchzuführen, um Innovationszyklen zu verkürzen. So können wir dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der Luftfahrt- und Fahrzeugbranche nachhaltig zu steigern und Arbeitsplätze zu schaffen.“
Auf einer Fläche von sieben Fußballfeldern, knapp 52.000 Quadratmetern, plant das Center for Hybrid Electric Systems Cottbus drei Gebäude. „Das research center dient der Entwicklung des Designs von hybrid-elektrischen Systemen, elektrischen und mechanischen Komponenten, Brennstoffzellen, Gasturbinen und Kühlsystemen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Klaus Höschler, einer der beiden Projektleiter im Vorhaben. „Angepasst an die individuellen Bedarfe der einzelnen Projekte, können die Wissenschaftler*innen und Partner*innen im Co-Working Space zusammen arbeiten und in einem virtuellen Labor die Designentwicklungen, Analyse- sowie Testergebnisse visualisieren.“
Nach erfolgreichen Tests können im so genannten „fast-make electrification research center“ (f-merc) Prototypen an über 150 Maschinen und Anlagen gefertigt werden, die im test center getestet werden. „Alle Abläufe sind digital vernetzt“, sagt Prof. Dr.-Ing. Georg Möhlenkamp, ebenfalls Projektleiter des chesco, und ergänzt: „Das hat den Vorteil, dass wir schnell in Prozesse eingreifen und damit hoch flexibel agieren können. So können Technologien schnell an individuelle Bedarfe angepasst werden.“
Das Center for Hybrid Electric Systems Cottbus (chesco) ist Teil der BTU-Profillinie Energiewende und Dekarbonisierung. Projektpartner sind das Institut für Elektrifizierte Luftfahrtantriebe des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), mehrere Fraunhofer-Institute, ACCESS e.V. sowie Industriepartner wie zum Beispiel Rolls-Royce Deutschland. Die Finanzierung der Gebäudeplanung sowie des Grunderwerbs im Projekt chesco erfolgt über die Förderrichtlinie der Staatskanzlei Brandenburg zur Strukturentwicklung Lausitz. Die Mittel kommen aus dem Strukturstärkungsgesetz des Bundes. Die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) hat das zweite Teilvorhaben mit circa 11,3 Millionen Euro bewilligt und den Förderbescheid erstellt. Bereits im vergangenen Jahr förderte die ILB das Vorhaben mit rund 39 Millionen Euro. In den kommenden Jahren sollen insgesamt 238 Millionen Euro in den Aufbau und die Ausstattung des Forschungszentrums fließen.
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Red. / Presseinfo