In Cottbus ist ein Linienbus der Linie 16 am Montagnachmittag nach einer gefährlichen Irrfahrt mit Fahrgästen an Bord von der Polizei gestoppt worden. Der Fahrer hatte zuvor einen Unfall verursacht und seine Fahrt fortgesetzt. Verletzt wurde nach ersten Informationen niemand.
Bus durch Polizei gestoppt
Nach Angaben der Polizeidirektion Süd in Cottbus fiel einer Streifenbesatzung gegen 17:30 Uhr ein Linienbus mit Beschädigungen und auffälliger Fahrweise auf. Der Bus wurde an der Haltestelle Uhlandstraße angehalten. Fahrgäste standen zu diesem Zeitpunkt bereits mit der Leitstelle von Cottbusverkehr in Kontakt.
Der Fahrer bestätigte gegenüber den Beamten, dass er zuvor einen Unfall hatte. Nach ersten Erkenntnissen soll er im Bereich Cottbus-West eine Leitplanke gestreift haben. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort ein. Außerdem wird geprüft, ob der Mann überhaupt berechtigt war, den Bus zu führen. Der Fahrer legte der Polizei mehrere Dokumente vor, deren Echtheit und Gültigkeit nun überprüft werden. Es handelt sich laut Polizei um einen ausländischen Fahrer. Hinweise auf verletzte Personen gibt es nicht, die Fahrgäste wurden vor Ort als Zeugen vernommen.
Schilderungen eines Fahrgastes zufolge begann die Chaos-Fahrt am Hauptbahnhof Cottbus. Der Busfahrer sei den Eindrücken nach „geistig völlig weggetreten“ gewesen und zunächst auf der Thiemstraße falsch gefahren, habe in der Welzower Straße gewendet und sei anschließend über die Saarbrücker Straße weitergefahren.
„Wir haben ihn förmlich angeschrien, weil er nicht mehr abbog“, schildert der Fahrgast. Vor der Autobahnauffahrt Cottbus-West habe der Fahrer erneut gewendet und dabei eine Leitplanke gestreift. Trotz der Schäden sei der Bus weitergefahren. Zwei Haltestellen habe er ausgelassen, bevor er in Sachsendorf gestoppt werden konnte.
LR-Bericht: Fahrer offenbar von einem Nachauftragnehmer
Wie die Lausitzer Rundschau (LR+) berichtet, soll es sich um einen Fahrer handeln, der im Auftrag eines Nachauftragnehmers von Cottbusverkehr eingesetzt war. Ein Sprecher von Cottbusverkehr bestätigte gegenüber der LR, dass der betroffene Fahrer nicht direkt beim Unternehmen beschäftigt und für künftige Fahrten von Cottbusverkehr nicht mehr eingesetzt werden dürfe. Die Überprüfung der erforderlichen Berechtigungen und Unterlagen obliege in solchen Fällen dem Nachauftragnehmer, so das Unternehmen weiter.
Die Polizei ermittelt weiterhin zu den genauen Umständen der Fahrt und prüft, ob der Mann im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis und Berechtigung zur Personenbeförderung war. Auch mögliche Versäumnisse der beteiligten Unternehmen werden untersucht.
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Red.