Die Kooperation zwischen deutschen und polnischen Städten und Gemeinden soll weiter verbessert werden. Dazu haben in der brandenburgischen Landesvertretung in Berlin am Freitag zahlreiche Akteure aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft beider Länder künftige Formen der Zusammenarbeit diskutiert.
Europastaatssekretärin Anne Quart betonte, wie wichtig der regelmäßige und intensive Austausch für beide Länder sei: „Der grenzüberschreitende Dialog auf der kommunalen Ebene trägt bereits heute zu einem offenen und toleranten Europa bei. Es gibt aber Bereiche, in denen wir mit der polnischen Seite durchaus noch stärker zusammenarbeiten können. Besonders wichtig ist es für mich, dass sich Kinder und Jugendliche austauschen. Städtepartnerschaften leben vor allem vom persönlichen Kennenlernen: Bei gemeinsamen Kulturprojekten, der Zusammenarbeit von Politik und Verwaltung, Unternehmenskooperationen und auf vielen anderen Gebieten kann man sich näher kommen. Erst so werden aus Nachbarn Freunde“, sagte Quart, die sich bei einer Podiumsdiskussion den Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellte.
Der Beauftragte für Internationale Beziehungen, Staatssekretär Thomas Kralinski, sagte: „Gerade auf der Ebene der Kommunen ist im Laufe der vergangenen 25 Jahre eine dichte deutsch-polnische Verflechtung entstanden. Hier vor allem sind unsere beiden Gesellschaften aufeinander zugegangen, sind hervorragende Partnerschaften und herzliche Freundschaften begründet worden. Diese historisch beispiellose neue Normalität zwischen Deutschen und Polen an unseren gesellschaftlichen Graswurzeln müssen wir weiter entwickeln – und gemeinsam hüten wie unseren Augapfel.“
Quart und Kralinski waren sich einig, dass es bereits zahlreiche Beispiele für die gute Zusammenarbeit gebe. So sei die Stiftung Genshagen etabliert als Ort der Begegnung und des Dialogs zwischen Kunst, Kultur, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien und wichtig für den regelmäßigen Austausch. Aber auch die „Partnerschaftsabkommen“ mit polnischen Wojewodschaften würden Anknüpfungspunkte für regionale oder lokale Initiativen liefern. Ausruhen dürfe man sich aber darauf nicht.
Die Veranstaltung mit dem Titel „Städtepartnerschaften – Baustein für nachhaltige Kooperationen“ wurde von der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Brandenburg e.V. in Zusammenarbeit mit dem Europaministerium und von der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung gefördert. An erster Stelle standen der Erfahrungsaustausch und die Vorstellung gelungener Kooperationsmodelle. Zudem diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer welche Bereiche sich ebenfalls für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit eignen könnten und welche Rolle Vereine, Seniorenbeiräte, Jugendfeuerwehr oder Ausbildungsbetriebe spielen können. Auch der verstärkte Austausch in der Behindertenarbeit oder bei Netzwerken für mehr Toleranz und den Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit wurden thematisiert.
Quelle: Staatskanzlei, Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz