Land fördert Beratung und Begleitung von Kriminalitätsopfern mit insgesamt 300.000 Euro

Im Gespräch informierte sich der Minister über die vielfältigen Problemstellungen bei der Beratung von Kriminalitätsopfern und den Umgang mit speziellen Zielgruppen. Im Umgang mit Opfern häuslicher Gewalt ergäben sich gänzlich andere Anforderungen als bei Betrugsopfern, wie die Leiterin der Opferhilfe, Rosmarie Priet, darstellte. Frauen würden dabei deutlich häufiger das Angebot der Opferhilfe in Anspruch nehmen als Männer. Es sei eine wachsende Zahl von Menschen mit Migrationshintergrund zu verzeichnen, welche die Unterstützung der Helferinnen und Helfer suchen würden. Einem Drittel der Hilfesuchenden könne in einer kurz- oder mittelfristigen Beratung geholfen werden, die meisten Menschen erhielten aber eine Begleitung über einen längeren Zeitraum.
Hintergrund
Personen, die Opfer einer strafbaren Handlung wurden, Frauen und Männer, die Gewalt in der Partnerschaft erfahren haben, Angehörige und Freunde von Menschen, die Opfer wurden, Personen, die Zeugen einer Straftat wurden und eventuell vor Gericht aussagen müssen – all diese Personen unterstützt die Opferhilfe Brandenburg e.V. mit ihrer Arbeit. Im laufenden Jahr 2014 meldeten sich bisher 520 Ratsuchende neu in den Opferberatungsstellen und nahmen deren Unterstützungsangebote in Anspruch.
Der Verein informiert über finanzielle Hilfen, die Rechte von Opfern und die Situation von Zeugen im Strafprozess. Zudem betreut er Zeugen bei der Vor- und Nachbereitung von Vernehmungen und bei Gericht und fungiert als Vertrauensbeistand für kindliche Opferzeugen. In der Stalking-Beratung gibt es die Möglichkeit einer Fallanalyse und der Entwicklung von Handlungsstrategien und möglicher Gegenmaßnahmen. Die Beratung erfolgt in allen Sprachen (mit Dolmetscher), ist kostenlos, streng vertraulich und auf Wunsch anonym. Der größte Brandenburgische Opferhilfeverein berät seit fast 20 Jahren Ratsuchende und unterstützt sie bei der Bewältigung der psychologischen und sozialen Folgen. Er ist mit insgesamt sechs Beratungsstellen in ganz Brandenburg vertreten (Neuruppin, Brandenburg an der Havel, Potsdam, Frankfurt/Oder, Cottbus und Senftenberg).
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Quelle: Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz