Industriepark Schwarze Pumpe lädt zu Tag der offenen Tür
Der Industriepark Schwarze Pumpe (ISP) feiert sein 70-jähriges Bestehen mit einem besonderen Ereignis: Am Samstag, den 30. August 2025, laden die Unternehmen des Industrieparks unter Leitung des Zweckverbandes Industriepark Schwarze Pumpe von 10:00 bis 16:00 Uhr zum Tag der offenen Tür ein. Die Veranstaltung gibt Besucherinnen und Besuchern einen exklusiven Blick hinter die Kulissen eines der bedeutendsten Industrieareale der Region. Mehr als 20 Unternehmen und Einrichtungen öffnen ihre Tore, informieren über ihre Arbeit, Produktionsprozesse und Entwicklungsperspektiven – von Tradition bis Zukunft. „Wir wollen zeigen, was Schwarze Pumpe heute ausmacht: eine moderne, starke Industrieregion mit attraktiven Arbeitgebern, Innovationskraft und vielfältigen Möglichkeiten – auch für Rückkehrer, Berufseinsteiger und Fachkräfte“, so der Veranstalter.
Neben dem fachlichen Austausch wird auch für Unterhaltung gesorgt: Das Orchester „Lausitzer Braunkohle“ sowie die polnische Rockband „NADIJA“ – aus der polnischen Partnerstadt Szprotawa – sorgen für musikalische Höhepunkte und verbinden symbolisch Vergangenheit, Gegenwart und internationale Partnerschaft. Die Veranstaltung richtet sich an Industriepartner und Unternehmen der regionalen Wirtschaft, an Kommunen sowie die Wirtschaftsförderung Lausitz, an Rückkehrerinitiativen wie „Ankommen in Brandenburg“, „Boomtown“ und „Krasse Lausitz“, an Schulen, Ausbildungsinteressierte und Fachkräfte – sowie an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger.
Mit dem Tag der offenen Tür wird nicht nur ein Jubiläum gefeiert – es ist auch eine Einladung, die Entwicklung, Innovationskraft und Perspektiven des Standorts aktiv zu erleben. Das Projekt wird aus den Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Kooperationsprogramms INTERREG VI A Brandenburg – Polen 2021-2027 und des Kleinprojektefonds der Euroregion Spree-Neiße-Bober, kofinanziert.
Hintergrund: 70 Jahre Industriepark Schwarze Pumpe – Vom Kraftzentrum der DDR zur Zukunftsschmiede Europas
Es war das Jahr 1955, als in der Lausitz der erste Spatenstich für ein industriepolitisches Mammutprojekt erfolgte: Der Grundstein für das spätere Gaskombinat Schwarze Pumpe wurde gelegt – eine gigantische Anlage zur Verarbeitung der heimischen Braunkohle, die Jahrzehnte nun zur Keimzelle eines der spannendsten Transformationsräume Europas werden soll.
1959, floss die erste Kohle durch die Förderbänder. Was folgte, war eine beispiellose Erfolgsgeschichte industrieller Leistungsfähigkeit: In der Endausbaustufe verfügte das Kombinat über drei Kraftwerke, drei Brikettfabriken, drei Kokereien – und versorgte rund 80 Prozent der DDR mit Stadtgas. Schwarze Pumpe wurde zu einem der zehn ertragreichsten Unternehmen der DDR. Ein Ort, der Arbeit, Versorgungssicherheit und technologische Pionierarbeit in sich vereinte.
Doch mit der Wende 1989 kam der Bruch – und gleichzeitig die Chance. Der Zugang zu neuen Technologien und internationalen Märkten öffnete neue Horizonte, machte aber auch einen tiefgreifenden Strukturwandel erforderlich. Großanlagen wurden zurückgebaut, ganze Wertschöpfungsketten neu gedacht. Was blieb, war nicht nur der industrielle Kern, sondern auch der Wille zur Erneuerung.
2005 – Der Neubeginn als Industriepark Schwarze Pumpe
Mit der Ansiedlung der Papierindustrie im Jahr 2005 begann ein neues Kapitel. Die Gründung des Zweckverbands Industriepark Schwarze Pumpe (ZV ISP) durch die Stadt Spremberg und die Gemeinde Spreetal markierte den Beginn eines zielgerichteten Strukturaufbaus. Unterstützt von der ASG Spremberg GmbH als Infrastrukturbetreiber, wurden seither über 350 Millionen Euro in Straßen, Medienversorgung, Flächenentwicklung und Standortmanagement investiert. Aus dem einstigen Kohlegiganten ist ein moderner, gemischt strukturierter Industriepark geworden – mit klarer Ausrichtung auf Zukunftsbranchen.
Heute beherbergt der ISP über 120 Unternehmen in den Bereichen Energieversorgung, Papierproduktion, Maschinen- und Anlagenbau, Logistik und weiteren Branchen. Und das ist erst der Anfang. Denn der Industriepark steht erneut an einer historischen Schwelle: dem zweiten großen Strukturwandel seiner Geschichte – dem Kohleausstieg.
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Red. / Presseinformation
Bild: Tudyka.PR