Jetzt ist es amtlich: Die aktuelle Agrarstrukturerhebung* in Brandenburg bestätigt, was Experten lange erwartet und befürchtet haben: Seit 2010 ist die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Brandenburg um 2 % auf 137.700 ha zurückgegangen. Gegenüber den in 2013 vom Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (MIL) herausgegebenen Zahlen beträgt der Rückgang sogar 4,3 %, bei den Bio-Betrieben sind es ganze 6 %.
Damit erntet Brandenburg, was es seit Jahren an Verunsicherung und fehlender Unterstützung sät:
- Brandenburg gewährt seit Jahren den bundesweit niedrigsten Fördersatz für die Beibehaltung der ökologischen Wirtschaftsweise (137 Euro Flächenprämie/ha).
- Brandenburg setzte als einziges Bundesland in den vergangenen drei Jahren die Öko-Umstellungsförderung komplett aus. Der überwiegende Teil der anderen Bundesländer hat trotz der Unsicherheiten im Übergang zur nächsten Förderperiode dieses psychologisch extrem wichtige Förderinstrument beibehalten. Hinzu kommt, dass die Höhe und Konditionen der ab diesem Jahr neu geltenden Förderungen bis dato unklar sind – obwohl die Bio-Landwirte im Herbst 2013 die Förderung beantragten und die Betriebe nebst Fruchtfolge entsprechend umzustellen hatten.
- Im Vergleich zu den meisten anderen Bundesländern hat Brandenburg keine weiteren speziellen Förderinstrumente, um den Ökolandbau oder den Bereich Veredelung und Verarbeitung von Bio-Produkten gezielt zu stärken (Beratung, Kontrollkostenzuschuss, erhöhte Fördersätze für die Investition in artgerechte Tierhaltung etc.).
- Die zusätzlichen Mittel für die 2. Säule sollen bezeichnenderweise nicht in den Ökolandbau, sondern in die Ausgleichszulage gehen – diese hat keinerlei umweltrelevanten Lenkungseffekt.