Medizin fasziniert seit Generationen und zählt zu den großen Berufsträumen vieler Jugendlicher. Auch in der Niederlausitz, einer Region zwischen Cottbus, Spremberg und Forst, die durch den Braunkohleausstieg tiefgreifende wirtschaftliche Umbrüche erlebt, wächst das Interesse an medizinischen Berufen. Der Wunsch, Ärztin oder Arzt zu werden, steht dabei oft im Mittelpunkt.
Gründe sind Ansehen, der Wunsch, Menschen zu helfen, moderne Entwicklungen wie Telemedizin sowie vielfältige Karrierewege. Einrichtungen wie das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus, das Klinikum Niederlausitz und die Lausitz Klinik Forst symbolisieren Stabilität und Zukunft. Junge Menschen verbinden mit diesem Berufsfeld Verantwortung, Sicherheit und einen klaren gesellschaftlichen Beitrag, der eng mit dem regionalen Fachkräftebedarf verknüpft ist. Damit wird deutlich, dass individuelle Träume und regionale Notwendigkeiten eng zusammengehören. Die folgenden Abschnitte gehen noch etwas genauer auf dieses Thema ein.
Sehr präsent: Der Wunsch nach Sinnhaftigkeit und Verantwortung
Der Entschluss für eine medizinische Karriere und dafür, sich auf eines der Stellenangebote als Assistenzarzt zu bewerben, ist eng mit dem Bedürfnis nach Sinnhaftigkeit verbunden. In der Niederlausitz berichten viele Schülerinnen und Schüler, dass sie den Menschen in ihrer Heimatregion helfen möchten. Ärztliche Tätigkeit gilt als Möglichkeit, Verantwortung für die regionale Gesundheitsversorgung zu übernehmen. Besonders der Ärztemangel in der Niederlausitz, sichtbar am Carl-Thiem-Klinikum Cottbus oder der Lausitz Klinik Forst, verdeutlicht den Bedarf.
Auch die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg weist auf die Lücken hin. Medizin bedeutet hier nicht nur ein persönlicher Traum, sondern auch ein Beitrag zur Sicherung der Versorgung. So wird klar, wie eng individuelle Berufswünsche und regionale Bedürfnisse miteinander verflochten sind.
Die Rolle regionaler Ausbildungsstätten und Universitäten im Fokus
Die Ausbildung angehender Mediziner in der Niederlausitz wird stark durch die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg geprägt. Sie bietet fundierte Grundlagen in medizinischen und naturwissenschaftlichen Fächern.
Praxisnahe Elemente wie Famulaturen und Praktika entstehen durch enge Kooperationen mit Kliniken in Cottbus, Senftenberg und Guben. Auch das Carl-Thiem-Klinikum und die Medizinische Schule Senftenberg sind wichtige Partner.
Ein duales Studium verbindet Theorie und Praxis direkt, indem Studierende praktische Erfahrungen in Kliniken sammeln. Studierende profitieren von kurzen Wegen und einer intensiven Betreuung, was ihnen hilft, sich in der Region niederzulassen. Diese enge Verbindung zur Heimat fördert nachhaltig den medizinischen Nachwuchs in der Niederlausitz.
Auf dem Weg zur medizinischen Laufbahn: Das sind die klassischen Herausforderungen
Die Entscheidung für eine medizinische Karriere ist mit hohen Anforderungen verbunden. Studierende müssen Prüfungen wie das Physikum, die erste große Zwischenprüfung, und das Staatsexamen bestehen, begleitet von langen Lernphasen und praktischen Einsätzen. In der Niederlausitz kommt hinzu, dass viele zwischen Studium in Berlin oder Dresden und Praxiseinsätzen am Carl-Thiem-Klinikum Cottbus pendeln.
Auch die Dauer der medizinischen Ausbildung von rund zwölf Jahren – sechs Jahre Studium und fünf bis sechs Jahre Facharztausbildung – stellt eine zeitliche und organisatorische Belastung dar. Dennoch zeigen Durchhaltevermögen und Leidenschaft, dass Prüfungen, Pendelwege und lange Ausbildungszeiten zu Prüfsteinen werden, die den Ernst des Berufswunsches bestätigen.
Besonders wichtig: Die Unterstützung durch Familie, Schulen und Netzwerke
Familien, Schulen und regionale Netzwerke spielen eine entscheidende Rolle, wenn junge Menschen in der Niederlausitz eine medizinische Laufbahn anstreben. Viele berichten, dass Eltern und Lehrer schon früh den Wunsch gefördert haben, in Heilberufen tätig zu werden.
Förderprogramme von Gymnasien in Cottbus, etwa am Max-Steenbeck-Gymnasium, oder Kooperationen mit Kliniken ermöglichen erste praktische Erfahrungen. Auch regionale Stiftungen wie die LEAG Bildungsstiftung bieten Stipendien und finanzielle Hilfen. Neben familiärer und schulischer Förderung gewinnen Netzwerke an Bedeutung, da sie Kontakte zu erfahrenen Fachkräften schaffen.
Die Zukunft medizinischer Berufe in der Niederlausitz: Wie geht es weiter?
Der Fachkräftemangel prägt die Diskussion über die Zukunft medizinischer Berufe, unter anderem auch in Südbrandenburg. Hier fehlen Hausärzte, Fachärzte und Pflegekräfte. Junge Menschen, die sich für die Medizin entscheiden, treffen auf vielversprechende Perspektiven, da zahlreiche Krankenhäuser auf qualifizierten Nachwuchs angewiesen sind.
Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg fördert Praxisgründungen, und auch langfristige Möglichkeiten wie Praxisübernahmen oder eine Kliniklaufbahn sind attraktiv. Neue Entwicklungen wie Telemedizin und Digitalisierung bieten zusätzliche Chancen.
Für die Region ist eine gute medizinische Versorgung ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität, weshalb der Berufswunsch Medizin eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung erlangt.