Die Studienarbeit von Julia Kölbel wirft einige Parallelen zur Lausitz auf. NIEDERLAUSITZ aktuell veröffentlicht ab sofort in einer Serie diese Arbeit, um aus der Geschichte der Ruhrgebiets für die Lausitz zu lernen.
Das Ruhrgebiet liegt im Bundesland Nordrhein Westphalen und ist Teil der Metropolregion Rhein-Ruhr (vgl. Boldt, Gelhar 2008, S.7). Räumlich wird das Ruhrgebiet mit einer Fläche von circa 4.400 km² als Gebiet des Regionalverbands Ruhr definiert. Im Revier leben rund 5,3 Millionen Einwohner aus 170 verschiedenen Nationen (vgl. Bömken). Die Region wird in 53 Städte und Gemeinden und fünf Strukturzonen gegliedert.
Mit dem in der Umgangssprache verwendeten Begriff „Ruhrpott“ werden heute die extremen Bergbauaktivitäten im Zeitalter der Industrialisierung im Ruhrgebiet assoziiert. Wie stark die Bergbau- und Stahlindustrie das Ruhrgebiet prägte, wird zunächst anhand des historischen Abrisses verdeutlicht. Die Schwerpunkte Migration und Siedlungsstruktur zeigen, wie sich das Leben der Menschen durch die Arbeit gestaltete. Es wird geklärt, warum die Identifikation mit dem Revier als Heimat schwierig war und heute noch ist.
Das Regionalbewusstsein, was sich im engen Zusammenhang mit der Montanindustrie herausbildete wurde durch die ab 1957/58 beginnenden Krisenjahre erschüttert. Um diese Situation verständlich zu machen, werden die Problematiken des Strukturwandels genauer erläutert. Es wird geklärt, welche Hürden auf der Suche nach einem ‚neuen‘ Regionalbewusstsein genommen werden mussten. Zahlreiche Strukturprogramme beschäftigten sich mit der Bildung eines positiven Images, mit der Etablierung einer neuen Wirtschaftsstruktur und der Implementierung weicher Standortfaktoren.
Das Strukturprogramm der Internationalen Bauausstellung (IBA) – Emscher Park (1989 – 1999) wird hierbei besonders herausgearbeitet. Durch die Facette der ‚Industriekultur‘ konnten die verschiedenen Problematiken elegant und künstlerisch verbunden werden. Ob das Ziel, dem Revier eine ‚neue‘ Identität und den Menschen eine ‚neue‘ Heimat zu geben, erreicht wurde, wird anhand folgender Fragestellungen diskutiert. Wie reagieren die Menschen auf die neuartige Nutzung der Zechen und Stahlwerke? Wie wird mit der Industriekultur die Umwälzung in die heutige Zeit geschaffen? Ist der Strukturwandel im Ruhrgebiet gelungen?
Im nächsten Teil wird die Industriegeschichte und Migrationsbewegungen im Ruhrgebiet beginnend mit dem frühen Ruhrbergbau betrachtet.
Abbildung: Strukturzonen des Ruhrgebiets (Boldt, Gelhar 2008, S.39)
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