Nachdem gestern die GWC und die Gewerkschaft Verdi ihre Sicht der Dinge im Fall der zu Jahresende entlassenen Mitarbeiter des GWC-Dienstleisters H&H äußerten, meldete sich heute Geschäftsführer Lothar Hilke zu Wort.
Er machte klar, dass seine Firma bei einem Auftragsgewinn vor der Insolvenz gestanden hätte. Was paradox klingt, begründet er mit langjährigen Mitarbeitern, die er auch so hätte entlassen müssen, da die GWC das Auftragsvolumen um 1/3 zusammengestrichen hat. Aus bisher 18.500 Wohneinheiten sind im neuen Vertrag nur noch 13.500 ausgeschrieben, auch wurden Kontrollzyklen gestreckt worden. “Als wir 1998 mit den Hauswartleistungen für die GWC begonnen haben, haben wir die bis dahin bei der GWC angestellten Hausmeister übernommen.” so Hilke. “Damit haben wir auch die Betriebszugehörigkeit und Leistungen übernommen, der Haustarifvertrag sagt beispielsweise aus, dass wir ab einer Betriebszugehörigkeit von drei Jahren 2.020 Euro/brutto an unsere Angestellten zahlen müssen. Das sind 12,50 Euro die Stunde.” Der Vertrag mit Verdi war nich einfach kündbar und so gibt es trotz altersbedingter Ausscheidungen von Mitarbeitern andere, die diese Leistungen mittlerweile in Anspruch nehmen können.
“An der Ausschreibung konnten wir uns aus oben genannten Gründen garnicht beteiligen, da es arbeitsrechtlich anders nicht möglich war und wir aufgrund von Abfindungen insolvent gegangen wären.” Bereits am 30.03.2014 hat Herr Hilke laut seiner Aussage seinen eigenen Betriebsrat und die Cottbuser Agentur für Arbeit über den Sachverhalt informiert.
Auch die einseitige Option zur Verlängerung der Verträge hätte es nicht gegeben. “Der Vertrag für die Hausdienste wurde 2006 neu verhandelt und eine feste Vertragslaufzeit von vier Jahren festgelegt. Darüber hinaus gab es eine beidseitie Option von 2×2 Jahren Verlängerung, die auch ohne Vertragsstrafen kündbar gewesen wäre.” stellt Hilke klar. Auch die Verträge für den Notdienst seien 2001 geändert worden, so dass er jährlich beidseitig kündbar gewesen wäre. Die neue Ausschreibung stellt H&H vor das selbe Problem wie bei den Hauswarten.
Die bisherigen Artikel sind hier nachlesbar:
Entlassungen bei Cottbuser H&H – Firma beteiligte sich nicht an Ausschreibung der GWC!
GWC-Dienstleister muss 48 Mitarbeiter entlassen