Die Problematik der derzeitigen Anhörung zur Zukunft der Lausitzer Braunkohle ist auch etwas was mich persönlich bewegt. Ich teile in Gänze nicht die Argumente der Befürworter des weiteren Abbaus der Braunkohle. Ich halte viele Argumente für scheinheilig und auch falsch. Zunächst einmal ist mir niemand bekannt, der da sagt aus der Braunkohle sofort auszusteigen. Ich persönlich glaube aber, dass wir jetzt beginnen müssen uns Gedanken zu machen und Alternativen aufzuzeigen. Welzow II wird nicht gebraucht, weil bis zum Jahr 2040 die Braunkohle in keinem Fall die heutige Rolle im Energiemix spielen wird. Die SPD und andere Befürworter argumentieren mit der riesigen Anzahl von Arbeitsplätzen und nennen dabei Zahlen von 15.000 bis 20.000.
Diese Zahlen sind schlicht falsch. In einer kleinen Anfrage beantwortete der Wirtschaftsminister des Landes Brandenburg die Zahl mit 10.000- und zwar mittelbar und unmittelbar Beschäftigte. Die Befürworter blenden die immensen Umweltschäden aus. Als ob es eine braune Spree nicht gibt, als ob es den Anstieg der Sulfatkonzentration nicht gibt, als ob es die massive Gefährdung der Arbeitsplätze im Spreewald nicht gibt, als ob die Übersäuerung der künstlich geschaffenen Seen es nicht gibt, als ob die Abbaggerung von Dörfern und der damit verbundene Verlust von Heimat nicht existiert.
Selbstverständlich ist Energie deren Verfügbarkeit und deren Bezahlung für jedermann ein Grundgut und muss erhalten bleiben. Selbstverständlich protestieren viele betroffene Menschen gegen Windenergie in ihrer Nähe. Dies doch aber wohl, weil eben nicht mit ihnen gesprochen wird , weil über sie hinweg entschieden wird, weil nicht gemeinsam an Lösungen gesucht wird. Die alleinige Fokussierung auf Braunkohle, wie es die Stadt Cottbus und die Stadtfraktionen darstellen ist falsch, unglaublich ignorant und sehr , sehr kurzsichtig. Vattefall ist ein Konzern und sucht hier Gewinne. Sie verteilen Brotkrummen daraus und spielen sich noch als Wohltäter auf. Nein – es gilt in einer Diskussion bis zum Jahr 2040 Grundlagen zu schaffen, damit Braunkohle eben nicht mehr den tragenden Teil des geplanten Energiemixes ausmacht- dies geht nicht mit Konfrontation, die immer wieder von Lobbyisten wie MdB Freese aufgebaut werden sondern mit Diskussion und Visionen.
Jürgen Maresch
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