„Der Plan der Wissenschaftsministerin Kunst, die BTU Cottbus und die Hochschule Lausitz zusammen zu legen, dient mehr der persönlichen Profilierung der Ministerin als den Interessen der Lausitz und der betroffenen Hochschulen. Ministerin Kunst vergisst, dass die Bildungspolitik ein Mannschaftssport ist. Sie missachtet die grundlegenden Aussagen der Lausitzkommission, um ihre politische Karriere voran zu treiben. Sie lässt die Mannschaft aus über 12.000 Studenten, Professoren und Mitarbeitern im Regen stehen“, so Wolfgang Nešković, direkt gewählter Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis Cottbus-Spree/Neiße, Justiziar und Vorstandsmitglied der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag anlässlich der von Wissenschaftsministerin Sabine Kunst geplanten Zusammenlegung beider Lausitzer Hochschulen.
Nešković weiter: „Es ist unverständlich, wie Frau Kunst trotz des gegenteiligen Gutachtens kompromisslos behaupten kann, eine Zusammenlegung von der HS Lausitz und der BTU Cottbus wäre ein Bekenntnis zur Region Lausitz. Vielmehr muss eine Kooperation der beiden Hochschulen gefördert werden. Das Gutachten bildet hierfür wertvolle Impulse.
Professoren, Studenten und Hochschulmitarbeiter der BTU sind mit Recht enttäuscht und verwundert über den Alleingang der Ministerin, die sich wenig einsichtig zeigt. Auch die nun erstmalig gezeigte Gesprächsbereitschaft ändert daran nichts, da diese offensichtlich nicht einer persönlichen Einsicht, sondern dem erheblichen politischen Druck der öffentlichen Reaktionen geschuldet ist.
Die Hochschullandschaft in der Lausitz hat sich über 20 Jahre zu einem Aushängeschild der Region entwickelt. Sie verbindet Lehre, Wirtschaft und Region. Eine riskante Umstrukturierung, für die keine fachlichen Argumente angeführt werden, ruft zu Recht Unverständnis und entschlossenen Protest bei allen Beteiligten hervor. Die Aufgabe der Ministerin ist somit klar formuliert: Offene Fragen müssen überzeugend beantwortet werden und das Umdenken muss sofort beginnen, damit die Bildungspolitik in der Lausitz wieder ein Mannschaftssport wird. Sonst gilt die alte Fußballweisheit: Der Trainer fliegt immer zuerst.“
Quelle: Büro Wolfgang Neskovic, MdB
Fotos: Johannes Koziol
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