Die Stadt Spremberg teilte dazu mit:
In der gestrigen Stadtverordnetenversammlung haben 16 Abgeordnete einer Änderung des Flächennutzungsplanes und einer damit einhergehenden Erweiterung der Konzentrationszone Windkraftnutzung zugestimmt (bei 6 Gegenstimmen). Damit ist eine wesentliche Voraussetzung für die künftige Versorgung des geplanten Referenzkraftwerks Lausitz (RefLau) mit grüner Energie geschaffen worden.
Für Bürgermeisterin Christine Herntier ist die Abstimmung der Stadtverordneten ein positives Signal für die Zukunft der Stadt und ihrer Ortsteile: „Die Lausitz und Spremberg/Grodk haben den Anspruch und auch die zwingende Notwendigkeit, Energieregion zu bleiben. Davon lebt die heimische Wirtschaft, das bringt Wohlstand. Es wird darauf ankommen, einen ausgewogenen Energiemix anzubieten. Erneuerbare Energien spielen dabei eine wichtige und unverzichtbare Rolle. Der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zur Erweiterung der Konzentrationszone Wind ist der Schritt in die richtige Richtung.“
Der Geschäftsführer des RefLau, Ben Schüppel freut sich ebenfalls: „Eine wichtige Hürde für die Umsetzung unseres Leuchtturmprojekts ist genommen“. Durch die Flächenausweisung sei jetzt die Möglichkeit gegeben, in das Genehmigungsverfahren für die Windenergieanlagen zu gehen, die das Wasserstoff-Kraftwerk im Industriepark Schwarze Pumpe per Direktleitung mit grüner Energie versorgen sollen. Das Referenzkraftwerk ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg, den Industriepark in eine CO2-freie Zukunft zu führen. „Gelingen wird das nur, wenn wir auch hier vor Ort grüne Energie erzeugen“, so Schüppel.
„Wir wissen, dass sich die Stadtverordneten die Entscheidung nicht leicht gemacht haben“, sagt Niels Mocker, Spremberger Niederlassungsleiter der Firma Energiequelle, anerkennend. Mit seinem Team verantwortet er die Projektierung des Windparks von der Planung bis zum Bau. „Alle Aspekte, die den Menschen Sorge bereiten, werden im jetzt anstehenden Genehmigungsverfahren nochmal genauestens geprüft“, versichert er. Zugleich zeigt er sich weiter offen dafür, mit Kritikern des Vorhabens nach gemeinsamen Lösungen zu suchen.
Die Realisierung des Spremberger Windenergieprojekts bedeutet auch den Einstieg der Städtischen Werke Spremberg in die Eigenstromerzeugung. Dazu wird eine gemeinsame Betreibergesellschaft gegründet, an der die Städtischen Werke 25,1 Prozent der Anteile halten werden. Der nächste wichtige Schritt für das Windprojekt ist es nun, den Antrag auf Genehmigung nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImschG) einzureichen. Nach Auskunft von Mocker ist das für Frühjahr 2024 geplant. Mit der Genehmigung rechnet er dann rund ein Jahr später, also im Frühjahr 2025. Damit liegt das Vorhaben, das im ersten Halbjahr 2026 erstmals Strom liefern soll, im Zeitplan.
Das Referenzkraftwerk Lausitz (RefLau) schafft technische Lösungen, die die unterschiedlichen Sektoren Industrie, Verkehr und Wärme mit Hilfe von Wasserstoff und unter ausschließlicher Nutzung erneuerbarer Energien in eine CO2-freie Zukunft führen. Zudem wird es alle Systemdienstleistungen, wie Primär- und Sekundärregelenergie, eines konventionellen Kraftwerkes bereitstellen.
Getragen wird das RefLau von den Gesellschaftern Zweckverband Industriepark Schwarze Pumpe, ENERTRAG und Energiequelle. Die Partner für Forschung und Entwicklung sind das Fraunhofer IEG, die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) und die Technische Universität Dresden. Das Projekt wird mit rund 28,5 Millionen Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
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Red. / Presseinfo