Mit einem Klassiker startet die neue Bühne Senftenberg in die Spielzeit 2025/26: Heinrich von Kleists Komödie „Der zerbrochne Krug“ feiert am Wochenende Premiere auf der Hauptbühne. Regisseurin Karin Herrmann zeigt das Lustspiel um den tollpatschigen Richter Adam, der selbst ins Visier eines Prozesses gerät, als bissige Mischung aus Komik und bitterem Gesellschaftsbild. Zwischen Wortwitz, Machtmissbrauch und scheinheiliger Dorfgemeinschaft entspinnt sich eine Geschichte, die trotz ihrer Entstehung 1808 erschreckend aktuell wirkt – ein Stück, das das Publikum zum Lachen bringt und zugleich nachdenklich zurücklässt. Karten gibt es online und an den bekannten Vorverkaufsstellen.
Die neue Bühne Senftenberg teilte dazu mit:
Nach dem FestSpiel ist vor der ersten Premiere im Haus. Die neue Bühne Senftenberg eröffnet die neue Spielzeit 2025/26 nun auch auf der Hauptbühne – und das mit einer Komödie der klassischen Theaterliteratur. 1808 uraufgeführt ist Heinrich von Kleists Lustspiel „Der zerbrochne Krug“ von den Bühnen nicht wegzudenken, nicht zuletzt durch seinen behandelten Stoff, der stellenweise Bereiche des Tragischen streift.
Es ist Gerichtstag in einem idyllischen Dorf und Gerichtsrätin Walter (Jördis Wölk) hat sich angekündigt. Leider ist Richter Adam (Matthias Manz) mit dem falschen Fuß aufgestanden, seine Wunde am Kopf schmerzt fürchterlich und er kann seine Perücke nicht finden. Schon kommt Marthe Rull (Christina Dom) und erhebt schwere Vorwürfe: In der Nacht besuchte ein unbekannter Mann ihre Tochter Eve (Lene Juretzka) in ihrem Zimmer. Und auf der Flucht zerstörte er ihren geliebten Krug. Eves Mutter beschuldigt Ruprecht (Marius Leonard), Eves Verlobten, der nächtlichen Tat. Der widerspricht heftig, während Eve von Adam erpresst wird und schweigt.
Der Dorfrichter eröffnet den Prozess, doch bald wird er selbst zum Hauptverdächtigen. Die Wahrheit wird so lange geleugnet, verborgen und verbogen, wie es nur möglich ist. Und die Gesellschaft, darunter auch Gerichtsschreiber Licht (Tom Bartels) und die Magd Margarete (Nicole Haase), spielt scheinheilig mit. In Kleists Lustspiel ist es auf der einen Seite unglaublich komisch dabei zuzusehen, wie Adam sich um Kopf und Kragen redet. Auf der anderen Seite ist es aus heutiger Perspektive eine bitterböse Abrechnung mit der Dreistigkeit des Patriarchats, das ungeniert die eigene Macht missbraucht. Um Kleists „Variant“ erweitert, kommt Eve am Ende endlich zu Wort. Regisseurin Karin Herrmann gibt, unterstützt durch Bühnenbildnerin Linda Sollacher und Kostümbildnerin Ida Herrmann, mit der Inszenierung einen ehrlichen und direkten Einblick in ein Gesellschaftsbild, welches zwar einige hundert Jahre als zu sein scheint, jedoch durchaus Parallelen in das Heute aufweist. Ein Lustspiel, bei dem einem gelegentlich auch das Lachen im Halse stecken bleibt.
Karten gibt es online unter theater-senftenberg.de, an der Tages- und Abendkasse, unter 03573/801 286, via [email protected] und an allen Vorverkaufs-stellen der neuen Bühne: in Senftenberg (Tourismusinformation am Markt, Hotel Lido, Rezeption am Familienpark Großkoschen), Großräschen (Touristeninformation an den IBA-Terrassen), Hoyerswerda und Finsterwalde bei den Tourismusinformationen (jeweils am Markt).
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Red. / Presseinformation