Immer wieder berichteten die Medien in den vergangenen Jahren von der sinkenden Geburtenrate in Deutschland. Seit 1997 sinkt sie unaufhaltsam und einige prophezeien schon, dass wir Deutschen schon sehr bald immer weniger sein werden. Denn nach wie vor sterben in Deutschland jährlich mehr Menschen als geboren werden. Woran das genau liegen könnte, darüber sind sich diverse Wissenschaftler und Journalisten nicht einig. Für die einen ist klar, dass ein Kind heute einfach nicht mehr in die karriereorientierte Lebensplanung vieler passt, die anderen gehen lediglich von einer Verschiebung der Schwangerschaften aus und prognostizieren einen baldigen Anstieg der Geburtenrate.
Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock haben die zukünftige Fertilität (Fruchtbarkeit) der Deutschen berechnet und kamen zu einem solchen Ergebnis. Demnach werden schon bald vor allem die Frauen ab 35 für einen Anstieg der Geburtenrate sorgen, so zumindest die Theorie der Forscher. So ganz Unrecht hatten jene also auch nicht, die behauptet hatten viele Frauen verzichten aufgrund der Karriere auf ein Kind. Auch das ist durchaus plausibel, wenngleich die Wissenschaftler vermuten, dass eine eventuelle Schwangerschaft einfach hinten angestellt wird. Ob dadurch das Schrumpfen der Bevölkerung abgewendet werden kann, bleibt zweifelhaft.
Niederlausitzer Geburtenrate seit 2003 angestiegen
Um ein Schrumpfen der Bevölkerung zu verhindern wäre eine durchschnittliche Fertilität von 2,1 Kindern pro Frau in Deutschland nötig. Ein äußerst unrealistischer Wert, vor allem wenn man sich diese Deutschlandgrafik aus dem Jahr 2008 ansieht.
Lediglich die grün gekennzeichneten Bezirke weisen eine Fertilität von mehr als 1,7 auf und würden damit dem Soll von 2,1 als einzige nahe kommen. Je schlechter die Fertilität in einem Bezirk, desto dunkler das Rot. Die Lausitzer schneiden übrigens im deutschlandweiten Vergleich dann auch gar nicht mal schlecht ab. Einen Unterschied zwischen Ost und West gibt es seit 2003 auch nicht mehr. Zuvor wurden in den neuen Bundesländern deutlich weniger Kinder geboren als im Westen, das Beispiel Niederlausitz zeigt aber, dass sich das teils sogar umgekehrt hat.
Mutterglück schenkt man hier in der Region sowieso ganz besonders viel Aufmerksamkeit. Das Klinikum Niederlausitz in Lauchhammer bietet neuerdings sogar einen ganz ungewöhnlichen Service an, um sein Elternglück zu teilen. Auch die Industrie für Babybedarf bietet immer wieder moderne Möbelkonzepte für das Kinderzimmer. Praktisch ist so etwas alle mal, egal ob es dem Kinderwunsch auf die Sprünge hilft. Bleibt zu hoffen, dass wir uns bald von unserem demografischen Rückgang erholen werden. Ob das Mütter mit 35 und mehr sein werden, lässt sich jetzt aber auch noch nicht sicher sagen. Eines ist aber klar: Deutschland braucht dringend Nachwuchs.
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