Dialog über die Zukunft der Gesundheitsversorgung
Wie soll die medizinische Versorgung im Landkreis Elbe-Elster künftig aussehen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der zweiten Veranstaltung der Bürgerdialog-Reihe am 20. Oktober 2025 in der Aula des Elsterschloss-Gymnasiums Elsterwerda. Rund 80 Gäste kamen, um mit Landrat Christian Jaschinski und Michael Winkler, Geschäftsführer des Elbe-Elster Klinikums, über die Zukunft der regionalen Klinikstruktur zu sprechen.
Nach dem Auftakt in Herzberg setzte auch die Veranstaltung in Elsterwerda auf Aufklärung, Transparenz und persönliche Ansprache. Moderator Ralf Jußen führte durch den Abend und sorgte mit gezielten Fragen für Struktur und Verständlichkeit. Zwei Stunden lang standen Themen wie der geplante Klinikneubau, die künftige Rolle der bestehenden Standorte und die Finanzierung des Projekts im Mittelpunkt.
Klinikneubau als Herzstück des Versorgungskonzepts
Klinikgeschäftsführer Michael Winkler erläuterte den Hintergrund der geplanten Veränderungen: „Die Krankenhausreform zwingt uns zum Handeln – Fachkräftemangel, neue gesetzliche Vorgaben und sinkende Fallzahlen lassen uns keine andere Wahl.“ Ziel sei eine starke und moderne medizinische Versorgung für den gesamten Landkreis. Mit dem neuen Zentralklinikum wolle man Qualität bündeln und spezialisierte Angebote – etwa zur Schlaganfall- oder Herzinfarktversorgung – ermöglichen.
Gleichzeitig sollen die bestehenden Krankenhausstandorte in Herzberg, Elsterwerda und Finsterwalde zu Gesundheitszentren mit ambulanter Versorgung und Notfallkompetenz weiterentwickelt werden. Damit solle auch künftig eine wohnortnahe medizinische Betreuung gewährleistet bleiben.
Fragen und Antworten zur Finanzierung und Versorgung
Die Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, eine Vielzahl von Fragen zu stellen – unter anderem zur Notfallversorgung, zur Rolle des Rettungsdienstes, zur Telemedizin, zur Fachkräftegewinnung und zur Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Cottbus. Auch die Finanzierung und der hohe Investitionsbedarf von über 300 Millionen Euro standen im Fokus.
Wie Winkler mitteilte, werde das Projekt vom Land Brandenburg als prioritär eingestuft. Der Fördermittelantrag sei bereits an den Bund weitergeleitet worden – ein positives Signal für die nächsten Planungsschritte.
Landrat betont Bedeutung des offenen Dialogs
Landrat Christian Jaschinski unterstrich in seiner Rede die Bedeutung des Austauschs mit der Bevölkerung: „Wir verstehen die Sorgen und Fragen der Menschen. Deshalb suchen wir den direkten Dialog – über Medien, digitale Formate und besonders bei den Bürgerdialogen.“ Ziel sei es, unter veränderten Rahmenbedingungen eine zukunftssichere Lösung für die medizinische Versorgung im ländlichen Raum zu finden. Er kündigte an, dass der Landkreis den Dialogprozess fortsetzen werde, um die Bevölkerung umfassend zu informieren und einzubinden.
Nächster Bürgerdialog in Finsterwalde
Die Bürgerdialog-Reihe wird am 22. Oktober 2025 fortgesetzt. Dann findet die dritte Veranstaltung in der Aula des Sängerstadt-Gymnasiums Finsterwalde statt. Beginn ist um 17:00 Uhr. Auch dort sollen Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen, sich zu informieren und eigene Anregungen einzubringen.
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Red. / Presseinformation