Premiere am Samstag, 30. April 2016, 19.30 Uhr, Kammerbühne
Stück von Alessandro Baricco
Termin:
Am Samstag, 30. April 2016, 19.30 Uhr, erlebt der Monolog „Novecento“ des vielfach preisgekrönten italienischen Autors Alessandro Baricco in der Kammerbühne des Staatstheaters Cottbus seine Premiere. Auch die aus Cottbus stammende Regisseurin Ulrike Müller gibt mit diesem poetischen Solo-Abend über die entfesselnden Klänge des Jazz und die einzigartige Kraft der Imagination ihr Debüt in Cottbus. Schauspieler Gunnar Golkowski verkörpert den Erzähler.
Der Trompeter Tim Tooney heuerte zur Glanzzeit des Jazz in den goldenen 20er-Jahren an Bord des Ozeandampfer „Virginian“ und spielte mehrere Jahre in der bordeigenen Jazz-Band. Rückblickend berichtet er von seiner Begegnung und besonderen Freundschaft mit dem Ausnahmepianisten Novecento. Dieser war im Jahr 1900 als Kind armer Auswanderer an Bord geboren und zurückgelassen worden, hatte unter ungeklärten Umständen das Klavierspiel erlernt und lebte seitdem an Bord des Schiffs mit der Besatzung in einer Art Kunstwelt. Während die Passagiere der „Virginian“ einander abwechselten, begab sich Novecento ausschließlich in seiner Phantasie auf Reisen. Auf den 88 Tasten seines Flügels imaginierte er die Welt und ihre Erscheinungen auf eine so eindringliche Weise, als habe er sie vielfach bereist. Tatsächlich aber vermied Novecento eine Begegnung mit der wirklichen Welt, verließ das Schiff kein einziges Mal in seinem Leben und ging in den Wirren des Zweiten Weltkriegs mit ihm unter. In der Erinnerung Tim Tooneys wird Novecento wieder lebendig.
Bühnenbildner Hans-Holger Schmidt hat für Ulrike Müllers Inszenierung einen surreal anmutenden Raum der Erinnerungen geschaffen, in welchem die Grenzen zwischen der Figur des erzählenden Trompeters Tim Tooney und der des imaginierten Pianisten Novecento miteinander verschmelzen. Videoeffekte von Jan Lehmann und die atmosphärische Soundebene von Roman Strack lassen die Inszenierung eine Brücke schlagen – vom Beginn des 20. Jahrhunderts in unsere heutige, wiederum von Aufbruch, Hoffnungen und Sehnsüchten geprägte Gegenwart und in eine ungewisse Zukunft.
Ticket-Telefon 0355/ 7824 24 24, sowie Karten online unter www.staatstheater-cottbus
Vorstellungstermine unter:
Quelle: Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus STAATSTHEATER COTTBUS